Greenpeace: Schröder macht Rückzieher beim Klimaschutz

Deutschland will sich nach Informationen von Greenpeace auf dem EU-Gipfel vom 22. bis 23. März 2005 gegen konkrete Klimaschutzziele für Europa nach 2012 aussprechen. Dies sei gestern Nacht bei einem Vorbereitungstreffen der Unterhändler der EU-Länder bekannt geworden, berichtet Greenpeace in einer Pressemitteilung.   Damit verabschiede sich Deutschland von seiner bisherigen Position, dass die EU ihren […]

Deutschland will sich nach Informationen von Greenpeace auf dem EU-Gipfel vom 22. bis 23. März 2005 gegen konkrete Klimaschutzziele für Europa nach 2012 aussprechen. Dies sei gestern Nacht bei einem Vorbereitungstreffen der Unterhändler der EU-Länder bekannt geworden, berichtet Greenpeace in einer Pressemitteilung.   Damit verabschiede sich Deutschland von seiner bisherigen Position, dass die EU ihren Treibhausgasausstoß bis 2020 um 30 Prozent senken soll, kritisiert die Umweltschutzorganisation. Die auf dem Treffen erarbeitete Vorlage liege Greenpeace vor.

„Schroeder kann nicht bei jedem wichtigen Umweltproblem einknicken“ sagt Greenpeace-Klima-Expertin Gabriela von Görne. „Beim Besuch von Präsident Bush letzten Monat hat er sich noch als Klimaretter dargestellt. Heute will er von seinen eigenen Klimaschutzforderungen nichts mehr wissen.“ Greenpeace fordert Bundeskanzler Schroeder auf, sich in der EU für das 30-Prozent-Ziel einzusetzen.

Auf dem EU-Gipfel der Regierungschefs im März 2005 entscheidet die Gemeinschaft darüber, wie es nach Ablauf der ersten Runde des Kyoto-Protokolls ab dem Jahr 2012 weitergehen soll. Dabei soll geklärt werden, wie sehr der Ausstoß von Treibhausgasen verringert werden soll. „Deutschland darf seine Führungsrolle in Sachen Klimaschutz nicht aufgeben“, fordert von Görne. Noch vor einer Woche habe Umweltminister Jürgen Trittin sich für das Ziel eingesetzt, in der EU den Ausstoß an Treibhausgasen um 30 Prozent zu verringern. Deutschland habe angekündigt, seinen Ausstoß dann um 40 Prozent zu senken. Mit der Aufgabe des EU-Ziels wäre auch das deutsche Ziel hinfällig, heißt es in der Greenpeace-Pressemitteilung.

„Sowohl Schroeder als auch Trittin wissen, dass diese Senkungen dringend nötig sind, um uns vor den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu bewahren. Von diesen Zielen darf nicht wegen kurzfristiger wirtschaftlicher Interessen abgerückt werden“, fordert von Görne.“

17.03.2005   Quelle: Greenpeace e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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