Universität Karlsruhe und EIfER testen Brennstoffzellen im Labor

Bevor Brennstoffzellensysteme in Serie produziert und eingesetzt werden können, müssen die Brennstoffzellen noch viele Testreihen durchlaufen. Die Universität Karlsruhe hat zu diesem Zweck eigens ein Brennstoffzellen-Testlabor (FC-TestLab) eingerichtet.  Seit über einem Jahr betreibt das Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik (IWE) das Labor in Zusammenarbeit mit dem European Institute for Energy Research (EIfER), einem durch die […]

Bevor Brennstoffzellensysteme in Serie produziert und eingesetzt werden können, müssen die Brennstoffzellen noch viele Testreihen durchlaufen. Die Universität Karlsruhe hat zu diesem Zweck eigens ein Brennstoffzellen-Testlabor (FC-TestLab) eingerichtet.  Seit über einem Jahr betreibt das Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik (IWE) das Labor in Zusammenarbeit mit dem European Institute for Energy Research (EIfER), einem durch die Electricité de France (EdF) getragenen Institut an der Universität Karlsruhe. „Hier testen wir komplette Brennstoffzellensysteme“, erklärt André Weber, Akademischer Rat am IWE.

Wärme und Elektrizität aus dem Keller

Brennstoffzellen gelten als aussichtsreiche Kandidaten, wenn es um die dezentrale Energieversorgung geht, das heißt, um die verbrauchernahe Erzeugung von Strom und Wärme in vielen kleinen Anlagen. Der größte Vorteil der Brennstoffzelle ist ihr hoher Wirkungsgrad: „Je nach Technologie erreicht man einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent“, erklärt Weber. Zum Vergleich: Der Wirkungsgrad eines Otto-Motors liegt lediglich zwischen 15 und 20 Prozent. Ein weiterer Vorteil: Überschüssiger Strom kann von der Brennstoffzelle in das elektrische Netz eingespeist werden, im Idealfall versorgt sie den Nutzer also sowohl mit Wärme als auch mit Elektrizität. Außerdem hat die zukunftsträchtige Technologie ökologische Vorzüge: Sie ist leise und stößt kaum Schadstoffe aus. Doch den Vorteilen stünden derzeit noch Probleme gegenüber. So seien die Kosten noch zu hoch, die Lebenszeit zu schwankend, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Karlsruhe.

Leistungsfähigkeit, Effizienz und Stabilität

Im FC-TestLab testen die Karlsruher Wissenschaftler im Rahmen von nationalen und internationalen Forschungsprojekten Brennstoffzellen-Systeme für den stationären Einsatz, zum Beispiel als Brennstoffzellen-Heizgeräte. Ziel der Untersuchungen ist, die Eigenschaften der unterschiedlichen Zellen hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit, Effizienz und Stabilität herauszufinden. Im Auftrag der Stadtwerke Karlsruhe testet das IWE beispielsweise eine Zelle, die für den Betrieb in einem Einfamilienhaus ausgelegt ist: Bringt das System die gewünschte Leistung? Läuft es stabil? Was passiert bei einer plötzlichen Steigerung der Belastung? All diese Fragen beleuchten die Wissenschaftler während der Tests. Auch die EdF selbst nutzt das FC-TestLab: Bevor Brennstoffzellen beim Kunden installiert werden, prüft die EdF sie im Karlsruher Labor auf Herz und Nieren, das heißt, ihr Betriebsverhalten und ihre Zuverlässigkeit werden im Detail untersucht.

26.03.2005   Quelle: Universität Karlsruhe (TH)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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