Trittin eröffnet bundesweite Solarwärmeaktion „Wärme von der Sonne“

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat am 04.04.2005 in Münster die Aktion „Wärme von der Sonne“ gestartet. Erstmals unterstützten die Solarbranche und das Bundesumweltministerium damit gezielt das Engagement lokaler Initiativen aus Handwerk, Kommunen und Umweltgruppen, die sich für den Ausbau der Solarwärme einsetzen.  Immer mehr Bürger würden sich auf lokaler Ebene gegen den bedrohlichen Klimawandel und die […]

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat am 04.04.2005 in Münster die Aktion „Wärme von der Sonne“ gestartet. Erstmals unterstützten die Solarbranche und das Bundesumweltministerium damit gezielt das Engagement lokaler Initiativen aus Handwerk, Kommunen und Umweltgruppen, die sich für den Ausbau der Solarwärme einsetzen.

 
Immer mehr Bürger würden sich auf lokaler Ebene gegen den bedrohlichen Klimawandel und die steigenden Heizkosten engagieren, indem sie über die Vorteile der Solarwärmenutzung informieren., heißt es in der Pressemitteilung des Projektes „RegioSolar“. Neben dem aktiven Beitrag für den Klimaschutz steigerten sie damit die lokale Wirtschaftskraft und machten sich unabhängiger von drohenden Preissteigerungen für Öl und Gas.

Solarenergie: Klimaschutz konkret

Für die bundesweite Aktion wurden 30 lokale Solarinitiativen ausgewählt, die nun mit Aktionsideen, Materialien und Referenten versorgt werden. Die lokalen Initiativen haben sich vielfach bereits in den vergangenen Jahren mit großem Engagement und Erfolg für die Solarenergie eingesetzt. Der Bundesverband Solarindustrie (BSi) und das Bundesumweltministerium (BMU) haben die wichtige Rolle der Initiativen bei der Markteinführung der Solarenergie erkannt und deshalb die Aktion „Wärme von der Sonne“ entwickelt. Neun von zehn Gletschern seien in den letzten Jahrzehnten um die Hälfte geschmolzen, betont RegioSolar. Die Jahrhundertflut 2002 habe in Deutschland Schäden von 9 Milliarden Euro verursacht. Der Klimawandel sei mittlerweile „bittere Realität“, wie Umweltminister Trittin im Dezember 2004 im Bundestag berichtete.

30 Solarinitiativen werden gefördert

Immer mehr Bürger sähen die Notwendigkeit, die Reduzierung des Öl- und Gasverbrauchs schneller voranzutreiben und engagierten sich in lokalen und regionalen Solarinitiativen, berichtet RegioSolar. Um die meist ehrenamtliche Arbeit der Initiativen gezielt zu unterstützten, sei die Aktion „Wärme von der Sonne“ ins Leben gerufen. Sie wird getragen und finanziert von der Solarbranche sowie dem Bundesumweltministerium. Unter 70 Interessenten wurden 30 Solarinitiativen ausgewählt, die in diesem Jahr gefördert werden. Sie arbeiten selbstständig vor Ort, erhalten aber von der Zentrale Infomaterial, Aktionsideen und Beratung.

BSi: Solarwärme gehört zu jeder modernen Heizung

Die Nutzung der Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und Raumheizung ist wichtiger Baustein für eine umweltfreundliche Energieversorgung. Zwar werde die umweltfreundliche Solarwärme bereits in etwa 5 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäusern genutzt, doch sei das Potenzial noch sehr groß, betont RegioSolar. Die Möglichkeiten der Solarwärmenutzung sollten nach Ansicht von Gerhard Stryi-Hipp, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarindustrie, noch stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken: „Die Hausbesitzer müssen noch intensiver darüber informiert werden, dass die Solarwärme zu jeder modernen Heizung dazugehört. Sie mildert ganz konkret das Problem steigender Heizkosten und ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Am glaubwürdigsten informieren die Akteure vor Ort, das sind die Handwerker und Vertreter von Umweltgruppen und Kommunen, die man kennt. Deshalb unterstützen wir die Arbeit der regionalen Solarinitiativen“.

Umweltgruppen und Handwerk aktiv

Dass die am Ort aktiven Aktionsgruppen für den Erfolg der Solarthermie sehr wichtig sind, zeigen laut RegioSolar die bisherigen Entwicklungen: in den Regionen, in denen Solarinitiativen aktiv seien, sei die Nutzung der Solarenergie in aller Regel viel weiter fortgeschritten als im Bundesdurchschnitt. Oft würden Agenda-Gruppen, Gemeindevertreter und die Handwerksinnung eine Solarinitiative gründen und beispielsweise Informationsveranstaltungen oder Solarfeste organisieren sowie Beratungstelefone einrichten. Es würden Tage der offenen Tür bei Handwerkern oder in Häusern mit Solaranlagen veranstaltet und die Lokalpresse regelmäßig mit Fachinformationen versorgt. Das bürgerschaftliche, meist ehrenamtliche Engagement trage entschieden zur Weitergabe der guten Erfahrungen mit der umweltfreundlichen Solartechnologie bei und sei ein ganz konkreter Schritt zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Darüber hinaus fördere es die lokale und regionale Wirtschaft. Statt für Öl- und Gasimporte werde das Geld für Solaranlagen ausgegeben und damit das lokale Handwerk gestützt.

Aktionszeitung plus Werbemittel

Zentrales Medium der Aktion ist die Aktionszeitung, die über alle wichtigen Aspekte der Solarwärmenutzung informiert. Jede der 30 Initiativen erhält eine eigene Ausgabe, wobei der Innenteil der achtseitigen Zeitung in allen Ausgaben der selbe ist, mit allgemeinen Informationen zu Energieversorgung, Klimawandel, guten Beispielen für die Solarwärmenutzung, der Solartechnik und zur Solarförderung. Auf der Titelseite hingegen kann sich die regionale Solarinitiative vorstellen. Dort ist auch Raum für persönliche Grußworte des regionalen Schirmherrn. Auf der Rückseite sind lokale Kontaktadressen aufgeführt. So sollen Synergieeffekte genutzt werden, indem der lokale Bezug mit der Kompetenz des Bundesverbandes verbunden wird. Für die Öffentlichkeitsarbeit am Ort werden Service-Infos wie zum Beispiel Checklisten und Vortragsfolien sowie Werbemittel wie Postkarten, Luftballons und Tütchen mit Sonnenblumensamen zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus werde mit der Aktion die Vernetzung der Akteure gefördert, so RegioSolar. Getreu dem Motto „Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden“ sollen persönliche Treffen und die neue Internet-Plattform einen Erfahrungsaustausch ermöglichen. „RegioSolar“ versteht sich hier als Moderator und Multiplikator, um die Kreativität der Initiativen weiteren Akteuren zugänglich zu machen.

Weitere Informationen zur Aktion sind erhältlich vom Regiosolar-Aktionsbüro unter sonnenwaerme@regiosolar.de sowie im Internet unter http://www.waerme-von-der-sonne.de

05.04.2005   Quelle: RegioSolar   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen