Hermann Scheer macht sich in Brüssel für erneuerbare Energien stark

Mechtild Rothe, EU-Abgeordnete und Präsidentin des EUROPEAN FORUM FOR RENEWABLE ENERGY SOURCES (EUROFORES) begrüßte am 06.04.2005 Dr. Hermann Scheer als Gastredner im Europaparlament. Scheer, Träger des Alternativen Nobelpreises und EUROSOLAR-Präsident sprach über das Thema „Die zukünftige Politik für erneuerbare Energien“. In seiner Rede vor dem Parlament sowie Vertretern der EU-Kommission, von Verbänden und Wirtschaft betonte […]

Mechtild Rothe, EU-Abgeordnete und Präsidentin des EUROPEAN FORUM FOR RENEWABLE ENERGY SOURCES (EUROFORES) begrüßte am 06.04.2005 Dr. Hermann Scheer als Gastredner im Europaparlament. Scheer, Träger des Alternativen Nobelpreises und EUROSOLAR-Präsident sprach über das Thema „Die zukünftige Politik für erneuerbare Energien“. In seiner Rede vor dem Parlament sowie Vertretern der EU-Kommission, von Verbänden und Wirtschaft betonte Scheer die weltweite Bedeutung der Erneuerbaren: „Es gibt in Europa keine Versorgungssicherheit ohne den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien“.  Es sei offensichtlich, dass der Preis herkömmlicher Energiequellen gestiegen sei und weiter steigen werde, aber die Kosten erneuerbarer Energien aufgrund des technologischen Fortschritts und die Wirtschaftlichkeit der Massenproduktion sinken würden. „Wir, die Entscheidungen treffen, müssen eine Politik machen, welche den dezentralen erneuerbaren Energien überall zugute kommt. Andernfalls müssen wir mit enormen Konflikten um die geographisch verankerten, endlichen und ständig abnehmenden Ressourcen rechnen“, so Scheer weiter.

Energieabhängigkeit der EU wächst stetig

Laut dem Grünbuch der EU-Kommission zur Sicherheit der Energieversorgung werde die Abhängigkeit der Europäischen Union von Energieimporten aus Ländern außerhalb der Gemeinschaft bis zum Jahr 2030 auf bis zu 70 % steigen, wenn nichts unternommen würde, erläuterte Scheer. Mechtild Rothe hob die erfolgreiche Zusammenarbeit im EU-Parlament über die Parteigrenzen hervor und drückte die Hoffnung aus, diese möge fortgesetzt werden. „In Zukunft werden neben der Aktivität beim Ökostrom neue Anstrengungen im Bereich der Heizung und Kühlung mit erneuerbaren Energien unerlässlich sein. Dies ist nicht nur wichtig, um bis 2010 den 12%-Anteil der Erneuerbaren am Bruttoinlandsverbrauch nach dem Weißbuch aus dem Jahr 1997 zu erreichen, sondern auch weil die Heizung den höchsten Anteil am europäischen Energieverbrauch hat“, so Rothe. 50 % der Endenergie in Europa würden für die Heizung von Gebäuden, für die Warmwasserbereitung und für Prozesswärme verbraucht. „Darüber hinaus muss der Forschungsetat für die Erneuerbaren im kommenden „FP-7″-Forschungsprogramm der EU deutlich gesteigert werden“, fordert Rothe. Statt bloßen Lippenbekenntnissen müssten nun Taten folgen, so die EU-Abgeordnete.

Forschungsförderung für Erneuerbare gesunken – Mehr EU-Mittel für die Atomforschung geplant

Rothe und Scheer kritisierten die bisherige EU-Förderung der Forschung zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Die EU-Kommission habe offenbart, dass die Förderung von durchschnittlich 138 Millionen Euro pro Jahr im 5. Forschungs- und Technologie-Rahmenprogramm (FP7; (1999-2002) auf 108 Millionen Euro im FP-6 (2003-2006) gesunken sei. Dagegen habe die EU-Kommission angekündigt, das Budget für die Atomforschung im Rahmen des Euratom-F&E-Programms von 1.352 Millionen Euro in der Zeit von 2002-2006 auf 3.103 Millionen Euro für 2007-2011 zu erhöhen.

Die von EUFORES organisierte Veranstaltung sollte den Willen zur Zusammenarbeit zwischen dem EU-Parlament und den Parlamenten der Mitgliedsstaaten zum Ausdruck bringen. Das 1995 gegründete EUROFORES ist ein Forum von Mitgliedern der nationalen Parlamente und des EU-Parlaments zur Unterstützung erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz.

12.04.2005   Quelle: EUFORES   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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