Dena: Netz- und Windbranche müssen Ausbau der Windenergie optimieren

Stephan Kohler, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena), hat dazu aufgerufen, die Integration der Windenergie in die Stromversorgung Deutschlands entschlossen und innovativ voranzutreiben. Auf einer Konferenz zur Netzintegration von Windenergie in Berlin sagte er: „Die Verbundnetze sind für den kommenden Windenergieausbau und den europäischen Strombinnenmarkt nicht ausreichend ausgelegt. Bei Planung und Genehmigung dürfen wir keine […]

Stephan Kohler, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena), hat dazu aufgerufen, die Integration der Windenergie in die Stromversorgung Deutschlands entschlossen und innovativ voranzutreiben. Auf einer Konferenz zur Netzintegration von Windenergie in Berlin sagte er: „Die Verbundnetze sind für den kommenden Windenergieausbau und den europäischen Strombinnenmarkt nicht ausreichend ausgelegt. Bei Planung und Genehmigung dürfen wir keine Zeit verlieren, sonst kommt der Ausbau der Windenergie ins Stocken“.   Laut dena-Netzstudie müssen neue Hochspannungstrassen auf einer Länge von 850 Kilometern gebaut und auf 400 Kilometern verstärkt werden, um den Windstrom zu den Verbrauchern zu transportieren.

Herausforderungen durch die Integration der Windenergie in das Stromnetz

Zu der internationalen Konferenz am 10. Mai 2005 in Berlin hatte die dena eingeladen, um mit Experten der Energiewirtschaft und der Erneuerbare-Energien-Branche sowie Vertretern aus Verbänden, Wissenschaft und Politik die Ergebnisse aus der so genannten dena-Netzstudie zu diskutieren. Sie trägt den Titel „Energiewirtschaftliche Planung für die Netzintegration von Windenergie in Deutschland an Land und Offshore“. Im Rahmen der Konferenz wurden vor allem die Herausforderungen diskutiert, die mit einer zunehmenden Integration von Windenergie in das Stromnetz verbunden sind, unter anderem die aktive Beteiligung der Windparks an der Netzbetriebsführung; die Unterstützung des Verbundnetzes im Fehlerfall; die Bereitstellung von Regelleistung; die Möglichkeiten zur Nachrüstung alter Windenergieanlagen sowie verstärktes Repowering, und die effiziente Speicherung von Energie.

Windstrom-Menge soll bis 2015 mehr als verdreifacht werden

Die Ergebnisse der Netzstudie lassen laut dena einen weiteren Ausbau der Windenergie an Land und im Meer erwarten. So werde bis zum Jahr 2015 die Erzeugung von Windstrom auf über 77 Terawattstunden pro Jahr steigen, wobei der gesamte Endverbrauch von Strom voraussichtlich insgesamt zirka 550 Terawattstunden betrage. Im Vergleich zum Jahr 2003 werde sich die Windstrommenge bis 2015 mehr als verdreifachen, heißt es in der dena-Pressemitteilung. Über 40% des Windstroms werden dann laut dena-Studie aus Windparks in der Nord- und Ostsee kommen. Damit läge die zusätzliche Windstrommenge in einer Größenordnung, die aufgrund des Atomausstiegs ausgeglichen werden muss, so die dena.

Zweiter Teil der dena-Netzstudie soll den Zeitraum 2015 bis 2025 untersuchen

„Die Sicherheit und Qualität der Stromversorgung kann nur gewährleistet werden, wenn wir ein interaktives Einspeisemanagement und neue Netzanschlussbedingungen verwirklichen. Die neuen großen Windparks müssen sich wie Großkraftwerke verhalten“, sagte Stephan Kohler. „Die anstehenden Aufgaben sind lösbar und werden zu einem effizienteren Ausbau der erneuerbaren Energien führen“, so der dena-Geschäftsführer weiter. „Allerdings müssen die Wind-, Netz- und Kraftwerksbranchen ihr Vorgehen aufeinander abstimmen. Die dena bietet den Branchen an, die bisher gute Kooperation auch im Rahmen des geplanten zweiten Teils der dena-Netzstudie fortzusetzen“. Im zweiten Teil der dena-Netzstudie sollen weitere wesentliche Themen zur Integration von Windstrom in das Verbundnetz für den Zeitraum 2015 bis 2025 untersucht werden.

Weitere Informationen zur dena-Netzstudie im Internet unter http://www.dena.de/netzstudie

12.05.2005   Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena),   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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