FNR veröffentlicht Biokraftstoff-Broschüre
Mit einer für Verbraucher ausgearbeiteten Broschüre zu Biokraftstoffen zeigt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) Alternativen zum Erdöl auf, die bereits heute oder mittelfristig zur Verfügung stehen. Ob Biodiesel, Rapsöl, Ethanol, Methan aus Biogas oder synthetische Biokraftstoffe (biomass-to-liquid – BTL) – sie alle würden aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen, die in großen Mengen vor unserer Haustür verfügbar und quasi unendlich seien, so die FNR in einer Pressemitteilung. Als Rudolf Diesel 1912 erstmals den Einsatz von Erdnussöl in einem Dieselmotor mit Erfolg testete, habe er vorhergesagt: „Zwar mögen pflanzliche Öle gegenwärtig für eine technische Nutzung unwichtig seien. Aber im Lauf der Zeit könnten sie durchaus die gleiche Bedeutung erlangen, die unseren heutigen Erdöl- und Kohleteerprodukten zukommt.“
Eine Million Tonnen Biodiesel im Jahr 2004
Der heute bekannteste und am weitesten verbreitete Biokraftstoff werde aus Rapsöl gewonnen, so die FNR. Biodiesel habe 2004 bereits mit rund einer Million Tonnen zur Deckung des Treibstoffbedarfs in Deutschland beigetragen. Der Raps für die Biodieselproduktion, aber auch Roggen für die Gewinnung von Bioethanol würden gegenwärtig auf einer Fläche von 780.000 Hektar angebaut. Experten gehen laut FNR davon aus, dass in 15 Jahren auf rund 4 Millionen Hektar Energiepflanzen für Biokraftstoffe erzeugt werden und damit rund ein Viertel des gesamten Kraftstoffverbrauchs abgedecken wird.
Synthetische Biokraftstoffe als Zukunftsperspektive
Während Pflanzenöl, Biodiesel und Bioethanol-Produkte als Alternative schon heute in Frage kämen, gelte Methan aus Biogasanlagen, vornehmlich für den Einsatz in Erdgasfahrzeugen konzipiert, als technisch noch nicht ganz ausgereift, so die FNR. Große Hoffnungen würden mittelfristig vor allem an die ebenfalls noch in den Kinderschuhen steckenden synthetischen Biokraftstoffe geknüpft, die auch als Biomass-to-Liquid (BTL) bezeichnet werden. Rudolf Diesels Prognose, dass pflanzliche Öle eines Tages die gleiche Bedeutung wie Erdölprodukte erlangen könnten, sei heute keine Prophezeiung mehr, stellt die FNR fest. Welcher Biokraftstoff auf lange Sicht zur bedeutendsten Erdöl-Alternative aufrückt, könne aber nur vermutet werden. Eines hingegen sei gewiss: Die Zukunft der Biokraftstoffe habe längst begonnen, unterstreicht die FNR.
Weiterführende Informationen zum Thema gibt die soeben erschienene Broschüre der FNR, die kostenfrei bestellt werden kann unter http://www.fnr.de, Stichwort Literatur, und auch als PDF-Datei zur Verfügung steht.
15.05.2005 Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH