Wähler in Nordrhein-Westfalen wünschen neuen Energiemix

Der Wahlkampf für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 22. Mai geht in die heiße Phase. Neben der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik werde vor allem die Energiepolitik immer mehr zum entscheidenden Wahlkampfthema, berichtet der Europressedienst (Bonn) in einer Pressemitteilung. Die Bürger in NRW seien sich einig, dass Elektrizität künftig stärker aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden soll.  Neben […]

Der Wahlkampf für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 22. Mai geht in die heiße Phase. Neben der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik werde vor allem die Energiepolitik immer mehr zum entscheidenden Wahlkampfthema, berichtet der Europressedienst (Bonn) in einer Pressemitteilung. Die Bürger in NRW seien sich einig, dass Elektrizität künftig stärker aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden soll.  Neben dem nachhaltigen Umweltschutz erhofften sie sich davon spürbare Kosteneinsparungen sowie größere Unabhängigkeit von steigenden Ölpreisen.

Die derzeitigen Strompreise sorgen vielerorts für große Unzufriedenheit, lautet eines der zentralen Ergebnisse der aktuellen Umfrage „Akzeptanz Erneuerbarer Energien in Deutschland im Rahmen der Energiepolitik der Zukunft“, bei der zwischen dem 5. und 25. April insgesamt 1.266 Bundesbürger befragt wurden; die Antworten der 285 NRW-Bürger wurden gesondert ausgewertet. Die Mehrheit der NRW-Bürger (64,1 Prozent) mache das Profitstreben der Energieversorger und die steigenden Rohölpreise verantwortlich, so der Europressedienst. Geht es nach ihrem Willen, soll beim Energiemix in Zukunft neben Gas (39,7 Prozent) und Atomenergie (23,7 Prozent) der Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien (85,7 Prozent) gelegt werden (Mehrfachnennungen waren möglich). 26,5 Prozent erhoffen sich davon eine größere Unabhängigkeit von konventionellen, endlichen Energiequellen und dadurch eine spürbare Entlastung ihrer Ausgaben. Mehr als 80 Prozent der Bürger hätten sich deshalb schon mit dem Thema Erneuerbare Energien beschäftigt oder seien damit sogar vertraut.

Hohe Förderbereitschaft

Die Sensibilisierung für Erneuerbare Energien in NRW geht laut der Studie einher mit einer hohen Förderbereitschaft. Die meisten NRW-Bürger (88,5 Prozent) halten den derzeitigen Förderbetrag von 50 Cent pro Monat (3 Prozent des durchschnittlichen Strompreises pro Person) für angemessen oder gar zu gering. Über die genauen Preisvorstellungen gibt es höchst unterschiedliche Vorstellungen. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strompreis sollte nach Meinung der bundesweiten Mehrheit (77,7 Prozent) auf dem derzeitigen Stand von 3 Prozent bleiben oder steigen. „Nordrhein-Westfalen braucht auch in Zukunft einen regenerativen Energiemix. Wir müssen alle Techniken nutzen, die die Natur uns bietet, wenn wir eine umweltverträgliche Energiepolitik in die Praxis umsetzen wollen“, kommentiert NRW-Städtebauminister Dr. Michael Vesper die Befragung. Dazu gehören laut Vesper Photovoltaik (Solarstrom) und thermische Solaranlagen, aber auch Biogasanlagen und die Windenergie.

Großes Interesse an Solaranlagen

Besonders groß ist in Nordrhein-Westfalen das Interesse am Solarstrom. Die meisten Wohneigentümer in diesem Bundesland (74,2 Prozent) können sich vorstellen, entweder eine Solarthermie- oder eine Photovoltaikanlage auf ihrem Dach einbauen zu lassen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Mietern: 69,5 Prozent von ihnen würden sich bei ihrem Vermieter für die Installation einer Solaranlage stark machen. Für die Förderung von Sonnenstrom hält der Großteil (23 Prozent) einen monatlichen Betrag zwischen 2 Euro und 2,50 Euro für angemessen. Jeder Zehnte (11,1 Prozent) würde sogar fünf Euro bezahlen.

Wegweiser Landtagswahl

Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen gilt laut Europressedienst als richtungsweisend für die Zukunft der bundesweiten Energiepolitik. Die Ausrichtungen der einzelnen Parteien seien höchst unterschiedlich: Während SPD und Grüne am Ausstieg aus der Atomenergie festhalten würden, lege die Union den Fokus wieder verstärkt auf diesen Bereich. Hierfür fordere die Union auch ein Ende des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes und der Ökosteuer. Auch in Sachen Kohle-Subvention gebe es unterschiedliche Auffassungen: Die SPD wolle am Kohle-Kompromiss bis 2012 und darüber hinaus festhalten, während die Union und die FDP für eine Reduzierung der Steinkohleförderung bis 2010 stünden.

16.05.2005   Quelle: Europressedienst   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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