3. Internationales Symposium diskutierte „Zukunftsenergien für den Süden“

Kaum noch politische Absichtserklärungen, sondern konkrete Vorhaben standen im Mittelpunkt des zweitägigen internationalen Symposiums „Zukunftsenergien für den Süden“, am 12. und 13. Mai 2005 im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. In der „Solarstadt“ Gelsenkirchen zeigte Li Junfeng, Generalsekretär des Verbandes für erneuerbare Energien in China, Kooperationsmöglichkeiten für China und Deutschland auf.   Sein Land sei besonders interessiert an […]

Kaum noch politische Absichtserklärungen, sondern konkrete Vorhaben standen im Mittelpunkt des zweitägigen internationalen Symposiums „Zukunftsenergien für den Süden“, am 12. und 13. Mai 2005 im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. In der „Solarstadt“ Gelsenkirchen zeigte Li Junfeng, Generalsekretär des Verbandes für erneuerbare Energien in China, Kooperationsmöglichkeiten für China und Deutschland auf.   Sein Land sei besonders interessiert an Instrumenten zur Förderung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen sowie an Technologien und Bildungsmaßnahmen rund um Windkraft, kleine Biomassekraftwerke und Fragen des Netzbetriebs. Rund 150 Teilnehmer, darunter hochrangige Delegationen aus China und Nigeria, waren der Einladung in den Wissenschaftspark gefolgt, berichtet die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW. Das zum dritten Mal durchgeführte Symposium habe sich als kleine, aber feine Kontaktbörse etabliert, und wolle nicht nur deutschen Unternehmen neue Exportmärkte erschließen helfen, sondern auch zur Errichtung von Klimaschutzzielen, Linderung von Armut und Förderung von Fortschritt in den Ländern des Südens beitragen.

Bereits am 11.05. hatte Prof. Dr. Josef Kim, Präsident der Korea Business Service Ltd., und Dr. Heinz-Peter Schmitz-Borchert, Geschäftsführer des Wissenschaftsparks, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet zur Intensivierung der technologischen Zusammenarbeit, wobei es konkret um den Bau einer ein Megawatt großen Photovoltaik-Demonstrationsanlage in der süd-koreanischen Solar-Stadt Daegu ging, die wie Gelsenkirchen dem weltweiten Verbund der Solar Cities angehört. Auch in der nigerianischen Delegation unter Leitung des Staatsministers Prof. A.B. Borishade hatte im Vorfeld des Symposiums Verhandlungstermine mit Unternehmen aus der Region vereinbart.

Milliardeninvestitionen durch Internationales Aktionsprogramm

„Die Umsetzung des in Bonn beschlossenen Internationaln Aktionsprogramm für Erneuerbare Energien bedeutet Investitionen von 326 Milliarden US-Dollar bis 2015, davon werden allein 138 Mrd. auf China entfallen“, erklärte Rainer Hinrichs-Rahlwes, Abteilungsleiter im Bundesumweltministerium und betonte: “Insgesamt wird ein Großteil der Investitionen in den Entwicklungsländern getätigt werden, da viele Aktionen und Verpflichtungen zwar in Industrieländern initiiert werden, aber auf Projekte in Entwicklungsländern abzielen.“ Ähnliches gelte für die Ankündigungen internationaler Organisationen und Finanzinstitutionen (Weltbank, Global Environment Facility GEF, regional Entwicklungsbanken für Afrika, Asien Zentral- und Südamerika). Als Konsequenz dieses Ressourcentransfers erwartet Hinrichs-Rahlwes, dass bis zu 300 Millionen Menschen erstmals mit Strom versorgt werden können und – bei Schaffung der geeigneten Rahmenbedingungen – Märkte für erneuerbare Energien in wichtigen Schlüsselländern wie Brasilien, China und Indien entstehen. Mit Spannung erwartet worden war vor diesem Hintergrund der Vortrag von Li Junfeng über die Grundzüge des neuen chinesischen Erneuerbare-Energien-Gesetz, das im Januar 2006 in Kraft treten soll.

Landesförderung soll Engagement in Drittweltländern unterstützen

„In Nordrhein-Westfalen als Energieland Nr. 1 finden Unternehmen besonders gute Voraussetzungen, in diesen gigantischen Exportmarkt frühzeitig einzusteigen und die hier entwickelten Technologien weltweit zu vermarkten“, sagte Dr. Volkhard Riechmann vom Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung des Landes Nordrhein-Westfalen. Riechmann sprach in seiner Eröffnungsrede an, dass neben den bundesweiten KfW-Programmen demnächst auch die NRW-Bank eine Rolle bei der Förderung des Exports und Einsatzes von Zukunftsenergien spielen könnte, zum Beispiel im Rahmen der Nutzung der Klimaschutz-Instrumente des Kyoto-Protokolls. Damit würde das gegenwärtige Instrumentarium der Landesförderung eines Engagements in Drittweltländern (z.B. für den Aufbau von Solarsiedlungen im ländlichen Vietnam) erweitert werden. Darüber hinaus böten die vom Land angebotenen Unternehmerreisen nicht nur für die traditionell exportorientierte Bergbau-Zulieferindustrie, sondern auch Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienztechnologien einen erstklassigen Zugang zu den oftmals staatlichen oder halbstaatlichen Entscheidungsträgern in den Schwellen- oder Entwicklungsländern.

Fast alle Vorträge der Konferenz können in englische Sprache im Internet eingesehen werden unter http://www.solartransfer.de/english

25.05.2005   Quelle: Wissenschaftspark Gelsenkirchen GmbH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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