First Solar schließt Versicherung zur Finanzierung der Rücknahme- und Recyclingkosten für Solarmodule
First Solar, LLC gab am 25.05.2005 den Abschluss eines Langzeitvertrages mit einem großen internationalen Versicherungsunternehmen bekannt, mit dem die Finanzierung voraussichtlicher Rücknahme- und Recyclingkosten für First Solar-Module nach Ablauf ihrer Lebenszeit gedeckt werde. Der Vertrag, der als „Rücknahme- und Recycling-Kostenerstattungsvertrag“ bezeichnet wird, garantiere den Eigentümern von First Solar-Modulen, dass am Ende ihres Einsatzes Geld vorhanden ist, um die geschätzten Kosten für den Transport der Module zu einer Recyclinganlage und für die Aufbereitung zur Wiederverwendung bei der Fertigung neuer Produkte zu decken. „Wir sind hocherfreut, mit dieser Versicherung eine Ergänzung unseres bereits bestehenden Rücknahme- und Recyclingprogramms vorstellen zu können“, so CEO Mike Ahearn. „Das finanzielle Engagement, das wir mit der Finanzierung unserer zukünftigen Kosten für Rücknahme und Recycling durch einen gegenwärtigen Versicherungsvertrag zeigen, unterstreicht unsere Position als Marktführer im Bereich des Produktlebenszyklus-Managements“, so Ahearn weiter.
„Wir leisten einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Umwelt, indem wir die Produktion von Dünnschicht-Solarmodulen in einem hoch entwickelten Halbleiterbeschichtungsprozess quantitativ erheblich steigern. Durch diesen Prozess können die Kosten für Solarstrom so weit abgesenkt werden, dass er wettbewerbsfähig im Vergleich zu konventionell erzeugtem Strom wird. Zur gleichen Zeit wird bei diesem Prozess Kadmium verbraucht, welches in Form von Rückständen aus dem Bergbau bereits vorhanden ist, und in ein umweltverträgliches Produkt umgewandelt wird“, erläutert Ahearn.
Dünnschichttechnologie auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit
„Erneuerbare Energietechnologien haben eine unheimlich große Auswirkung auf die Verbesserung unserer Umwelt. In einer Zeit, in der Klimawandel und das Versiegen herkömmlicher Energiequellen zu den größten Bedrohungen der Menschheit gehören, bedarf es neuer Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, die im Hinblick auf die Kosten schnellstmöglich mit den konventionellen Energiequellen konkurrieren können“, sagt Hans-Josef Fell (MdB), Vizepräsident von EUROSOLAR und einer der führenden Politiker Europas, die sich für die Förderung erneuerbarer Energien einsetzten. „Die Dünnschicht-Photovoltaiktechnologie von First Solar verspricht genau diese Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Dank des neuen Recycling-Versicherungsmodells und eines kompletten Produktlebenszyklus-Managements spielt First Solar in der PV-Industrie eine führende Rolle bei der Maximierung der Umweltvorteile der Solarenergie“, fügt er hinzu.
CdTe-Solarmodule im geschlossenen Produktionskreislauf
„Das versicherungsgedeckte, vorfinanzierte Rücknahme- und Recyclingprogramm von First Solar sei ein wichtiger Schritt zur Beseitigung der letzten Hürden für die flächendeckende Markteinführung von Kadmium-Tellurit-Solarmodulen (CdTe-Module), betont das Unternehmen. Dieses Versicherungsmodell stehe im Einklang mit dem Ansatz der Integrierten Produktpolitik der Europäischen Kommission, welche in der Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament [COM (2003) 302 final] festgelegt wurde, “ so Arnulf Jäger-Waldau von der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission, Abteilung Erneuerbare Energien. Die Gemeinsame Forschungsstelle ist eine forschungsbasierte Organisation zur Unterstützung der Gemeinschaftspolitiken und ein zentraler Bestandteil der Europäischen Kommission. „Durch Produktion und Einsatz der CdTe-Solarmodule wird nicht nur Kadmium als Rückstandsprodukt aus dem Bergbau aus der Natur entfernt, indem daraus eine stabile Halbleiterverbindung hergestellt wird, sondern auch Elektrizität erzeugt, welche die Kadmium-Emissionen in die Umgebungsluft durch fossile Verbrennungsprozesse reduziert, “ so Jäger-Waldau. „Das freiwillige versicherungsgedeckte, vorfinanzierte Rücknahme- und Recyclingprogramm zeigt auch das Bestreben von First Solar, dem Verbraucher ein Produkt anzubieten, das in einem geschlossenen Produktionskreislauf hergestellt und wiederverwertet werden kann“, ergänzte er.
CdTe in der Photovoltaik umweltschonender als alle anderen Verwendungen von Kadmium
„First Solar-Module vermeiden nicht nur toxische und Treibhausgasemissionen aus konventioneller Energieerzeugung, sondern schließen auch das Kadmium, welches unweigerlich bei der Zinkverhüttung entsteht, in doppelt verglaste CdTe-Solarmodule ein, die für Gesundheit und Umwelt unbedenklich sind, “ erklärt Vasilis Fthenakis, Leiter des US-Forschungszentrums National Photovoltaic EH&S Research Center im Brookhaven National Laboratory. Das Forschungszentrum wertet im Auftrag des US-Energieministeriums die Auswirkungen des Einsatzes von Solarmodulen auf die Umwelt aus. „Mit der Entwicklung von Rücknahme- und Recyclingprogrammen und einem Versicherungsmodell zur Finanzierung der Rücknahme und Wiederverwertung der Solarmodule am Ende der Lebensdauer hat First Solar ein unter Umweltverträglichkeitsaspekten ausgezeichnetes Angebot entwickelt. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass CdTe in der Photovoltaik offenbar umweltschonender ist als alle anderen derzeitigen Verwendungen von Kadmium, “ so Fthenakis.
Aus ökologischer Sicht überlegene Technologie
„Das US-Energieministerium fördere den Einsatz von CdTe für PV-Module als führender Technologie des 21. Jahrhunderts nach Kräften, so Ken Zweibel, Manager der Thin Film PV Partnership am US-National Renewable Energy Laboratory (NREL). Das NREL erforscht und entwickelt im Auftrag des US-Energieministeriums Photovoltaik-Technologien zur kommerziellen Vermarktung. „Wir glauben, dass CdTe potenziell die geringsten Kosten von allen gegenwärtig angewandten Photovoltaik-Technologien verursachen wird. Sowohl durch die Möglichkeiten der Kostensenkung als auch des hohen Produktionsvolumens wird mit CdTe-Technologie erzeugter Solarstrom auf die großen Strommärkte vordringen können. Das macht CdTe zu einem wichtigen Bestandteil unserer nationalen Klimawechsel-Strategie“, betont Zweibel. „Die Tatsache, dass First Solar Kadmium aus der Umwelt beseitigt, indem es in eine sichere Halbleiterverbindung umgewandelt wird, die dazu genutzt werden kann, sauberen Strom zu erzeugen, macht es auch aus ökologischer Sicht zu einer überlegenen Technologie,“ fügte er hinzu.
Weitsichtiges Bestreben der Solarindustrie für den Schutz der Umwelt
„Ich begrüße das Engagement von First Solar, als eines der ersten Unternehmen all seine Produkte nach Ablauf ihrer Lebensdauer zurückzunehmen und zu recyceln“, so Carsten Körnig, Geschäftsführer der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS). „First Solar ist das erste Unternehmen in dieser Branche, das solch ein ehrgeiziges Programm mit Hilfe einer unabhängigen großen Versicherungsgesellschaft finanziert. Das zeigt das weitsichtige Bestreben der Solarindustrie, einen echten Beitrag für die Umwelt zu leisten, nicht nur Treibhausgasemissionen zu senken, sondern von der Fertigung eines Produktes bis zum Ende seines Lebenszyklus ökologisch vorbildlich zu agieren“, stellt Körnig fest. Und er ergänzt: „Mit derartigen Ansätzen beweist die Solarindustrie, dass sie aus den Fehlern anderer Industriezweige, das Produktlebenszyklus-Management nicht ernsthaft und konsequent zu betreiben, gelernt hat. Die Solarindustrie ergreift schon jetzt echte Maßnahmen, obwohl die meisten Module noch eine geschätzte Lebensdauer von durchschnittlich mehr als 25 Jahren besitzen.“
01.06.2005 Quelle: First Solar GmbH Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH