Erdwärme: Bohrbeginn für Wärmesonde in Arnsberg

Ab dem 16.06.2005 wird sich der Bohrmeißel hinter der Sporthalle „Große Wiese“ im Arnsberger Stadtteil Hüsten drehen, berichtet die Geothermische Vereinigung e. V. Derzeit werde der Bohrplatz hergerichtet und die Anlage aufgebaut. Spätestens Ende Dezember 2005 soll das neue Freizeitbad „Nass“ seine Wärme aus der einer rund 3000 m tiefen Erdwärmesonde beziehen.  Dass im Arnsberger […]

Ab dem 16.06.2005 wird sich der Bohrmeißel hinter der Sporthalle „Große Wiese“ im Arnsberger Stadtteil Hüsten drehen, berichtet die Geothermische Vereinigung e. V. Derzeit werde der Bohrplatz hergerichtet und die Anlage aufgebaut. Spätestens Ende Dezember 2005 soll das neue Freizeitbad „Nass“ seine Wärme aus der einer rund 3000 m tiefen Erdwärmesonde beziehen.  Dass im Arnsberger Untergrund kein Thermalwasser ist, habe die Sauerländer nicht in Verlegenheit gebracht, als es darum ging, nach einer umweltfreundlichen, klimaschonenden Heizung für ihr neues Bad zu suchen. Denn heiß genug sei es drei Kilometer unter unseren Füßen allemal, so die Geothermische Vereinigung. Man bohre ein tiefes Loch, schicke kaltes Wasser nach unten, dass sich in der Tiefe erhitzt und hole es über dieselbe Bohrung wieder an die Oberfläche. Nach der Wärmeentnahme für das Bad, beginne ein neuer Kreislauf: Das Wasser zirkuliere als Wärmetransporter in einem geschlossenen System. Eine solche Anlage wird Tiefe Erdwärmesonde genannt.

In der Schweiz gibt es laut Geothermischer Vereinigung bereits einige Tiefe Erdwärmesonden, in Deutschland sei seit Mitte der 90er Jahre im brandenburgischen Prenzlau ein solches System in Betrieb (allerdings mit einer Wärmepumpe gekoppelt). An der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen werde ebenfalls daran gearbeitet. Tiefe Erdwärmesonden seien praktisch überall einsetzbar. Die aus dem Sauerländer Untergrund gewonnene Energie – pro Jahr rund 2.100.000 Kilowattstunden – reiche rechnerisch aus, rund 140 Wohnungen zu heizen.

Die Arnsberger Sonde soll 75% des Wärmebedarfs des Bades decken und so die Betriebskosten des Bades deutlich senken. Gegenüber herkömmlichen Anlagen machen sich laut Geothermischer Vereinigung geringere Ausgaben für Wartung und Reparaturen ebenfalls bemerkbar. Das Bad kopple sich künftig weitgehend von der weiteren Entwicklung der Energiepreise ab. Die Frage, ob und wie knapp und teuer Gas in den kommenden Jahrzehnten werden könnte, spiele für die Betreiber nur noch eine untergeordnete Rolle.

11.06.2005   Quelle: Geothermische Vereinigung e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen