Umweltminister Schnappauf: Bayern setzt auf Erdwärme

Bayern will die klimafreundliche Erdwärme (Geothermie) verstärkt nutzen, erklärte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf bei der Inbetriebnahme der Geothermie-Anlage in Reichertshausen (Landkreis Pfaffenhofen). „Erdwärme nützen heißt Klima schützen. Reichertshausen gilt deutschlandweit als Vorzeigeprojekt für optimale Erdwärme-Nutzung bei größeren kommunalen Alt- und Neubauten“, sagte Schnappauf.   Die geologischen Bedingungen für die oberflächennahe Erdwärmenutzung seien nahezu überall in […]

Bayern will die klimafreundliche Erdwärme (Geothermie) verstärkt nutzen, erklärte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf bei der Inbetriebnahme der Geothermie-Anlage in Reichertshausen (Landkreis Pfaffenhofen). „Erdwärme nützen heißt Klima schützen. Reichertshausen gilt deutschlandweit als Vorzeigeprojekt für optimale Erdwärme-Nutzung bei größeren kommunalen Alt- und Neubauten“, sagte Schnappauf.   Die geologischen Bedingungen für die oberflächennahe Erdwärmenutzung seien nahezu überall in Bayern günstig. Deshalb sollten die besten regional verfügbaren Quellen genutzt werden. Das bayerische Umweltministerium wolle noch im Jahr 2005 eine Karte für die Nutzung der oberflächennahen Erdwärme herausgeben. Schnappauf kritisierte in diesem Zusammenhang die Politik der Bundesregierung, welche die Windkraft einseitig bevorzuge.

Erdgekoppelte Wärmepumpen statt herkömmlicher Ölheizungen

Der Anteil erneuerbarer Energien werde eine immer größere Rolle spielen, so Minister Schnappauf. Bayern habe mit 7,8 Prozent deutschlandweit den höchsten Anteil erneuerbarer Energien, während der Bundesdurchschnitt bei 3,4 Prozent liege. Der Freistaat setze alles daran, seine Spitzenstellung auf diesem Gebiet weiter auszubauen. Bayern wolle bis 2010 den Ausstoß an klimaschädlichem CO2 von 90 auf 80 Millionen Tonnen verringern. Eine der klimafreundlichen Energiequellen sei die Erdwärme. „Der Einsatz erdgekoppelter Wärmepumpen anstelle herkömmlicher Ölheizungen senkt den Ausstoß des klimaschädlichen CO2 um bis zu 80 Prozent und die Betriebs- und Heizkosten bis zur Hälfte“, so Schnappauf: Jetzt gelte es, Bauherren und Planer auf die Vorzüge der Geothermie für das Heizen und Kühlen von Gebäuden aufmerksam zu machen. Der Freistaat habe zu diesem Zweck die landesweite Initiative “Klimafreundliches Bayern“ gestartet, die mit dem Reichertshausener Vorzeigeprojekt für eine optimale Erdwärme-Nutzung werbe.

CO2-Ausstoß um 86 Prozent gesenkt

Beim Reichertshausener Demonstrationsvorhaben wurde erstmalig ein größerer Gebäudekomplex mit einer Wärmepumpen-Heizanlage energetisch saniert. Die Ölkesselheizung der 1969 erbauten Reichertshausener Grund- und Teilhauptschule wurde durch eine Hochtemperatur-Wärmepumpenheizung ersetzt. Darüber hinaus wurde im Neubau der benachbarten Gemeindebücherei eine Niedertemperatur-Wärmepumpenheizung installiert. „Reichertshausen zeigt das große Potenzial, das die oberflächennahe Geothermie für sanierungsbedürftige Altbauten bereit hält: Der CO2-Ausstoß konnte um 86 Prozent oder umgerechnet um 166 Tonnen pro Jahr reduziert werden“, so der Minister. Darüber hinaus sei in Reichertshausen die besonders bodenschonende Methode des „Einpflügens“ der insgesamt 9 Kilometer Absorberrohre in eine Tiefe von 1,1 Metern angewendet worden. Diese Technik vermeide großflächige Bodenabtragungen und Erdbewegungen.

12.06.2005   Quelle: BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT (STMUGV)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen