Kostensenkende Technologieschritte finden Eingang in Photovoltaikproduktion

Der Expertenkreis SOLPRO verfolgt das Ziel, innovative Technologieansätze mit hohem Kostenreduktions- und Umsetzungspotenzial bei der Herstellung von Solarzellen und -modulen auszumachen und deren Umsetzung auf den Weg zu bringen. Angestoßen und koordiniert von den Fraunhofer-Instituten für Produktionstechnologie IPT in Aachen und für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg setzt sich das Konsortium aus den genannten Instituten […]

Der Expertenkreis SOLPRO verfolgt das Ziel, innovative Technologieansätze mit hohem Kostenreduktions- und Umsetzungspotenzial bei der Herstellung von Solarzellen und -modulen auszumachen und deren Umsetzung auf den Weg zu bringen. Angestoßen und koordiniert von den Fraunhofer-Instituten für Produktionstechnologie IPT in Aachen und für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg setzt sich das Konsortium aus den genannten Instituten und insgesamt 13 Industrie-Partnern zusammen.  Dazu zählen Solarzellen- und Modulhersteller ebenso wie Unternehmen, die Anlagen und Komponenten produzieren. Die SOLPRO-Projektarbeit wird durch die Industriepartner und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert. Eine Vielzahl heute erfolgreich umgesetzter Entwicklungen seien im SOLPRO-Expertenkreis initiiert und getestet worden.

Innovative und effizienzsteigernde Fertigungsverfahren

So sei im Zuge der SOLPRO-Projekte beispielsweise ein Kathodenzerstäubungsverfahren zur Abscheidung der im Solarzellenfertigungsprozess angewandten Siliciumnitridbeschichtung entwickelt worden. Dieses Verfahrens habe Vorteile hinsichtlich der notwendigen Gasinfrastruktur, der Gleichmäßigkeit der Schichten und der Skalierbarkeit der Prozesse, berichtet SOLPRO. Weiter zählen zu den getesteten SOLPRO-Vorhaben die Verwendung von spiegelgesteuerten Festkörper-Lasern zur effizienten und schnellen elektrischen Isolation zwischen Vorder- und Rückseite der Solarzelle sowie der Einsatz kontaminationsarmer Transportvorrichtungen in Hochtemperaturstrecken, heißt es in der Pressemitteilung der Fraunhofer-Institute.

Technologiebewertung als Ausgangspunkt für Entwicklungsprojekte

Der SOLPRO-Expertenkreis trifft sich jährlich auf zwei Tagungen, in denen die aktuellen Trends in Forschung und Entwicklung vor dem Hintergrund des PV-Marktes präsentiert und mit den Projektpartnern diskutiert werden. Hier werden drei Themen ausgewählt, für die Projektteams aus den jeweiligen Know-how-Trägern gebildet werden. Für das folgende Halbjahr werden die Themenfelder mittels Recherchen, Experimenten, Simulationen und Kostenanalysen untersucht, um abschließend eine fundierte Bewertung der betrachteten Technologien vornehmen zu können. Die Ergebnisse bilden dann den Ausgangspunkt für aufbauende Entwicklungsprojekte. Diesen in der Photovoltaik-F&E einzigartigen SOLPRO-Ansatz haben die Fraunhofer-Institute 1997 vor dem Hintergrund des Rückzugs der Solarzellenhersteller vom Standort Deutschland vorgeschlagen. Bereits damals beteiligten sich zwölf Unternehmen aus dem Bereich Anlagen- und Komponentenherstellung. Mit der vom Bundesministerium für Wirtschaft unterstützten Verlängerung des SOLPRO-Projekts kamen 1999 Solarzellen- und Modulhersteller zum Expertenkreis hinzu.

Zuletzt traf sich der SOLPRO-Expertenkreis im April beim Fraunhofer ISE in Freiburg zum halbjährlichen Expertentreffen. Im Anschluss wurden der SOLPRO-Expertenkreis und Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeit in einem Forum mit mehr als 50 interessierten Vertretern aus dem Arbeistfeld Photovoltaik vorgestellt. Die SOLPRO-Partner beabsichtigen den Expertenkreis über das Ende der aktuellen Laufzeit Ende 2005 hinaus fortzusetzen.

14.06.2005   Quelle: Fraunhofer ISE   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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