EUROSOLAR zum Fusionsreaktor: Projekt unrealistischer atomarer Blütenträume
„Statt den ‚Fusionsreaktor Sonne‘ auf der Erde nachzubauen, sollte die Energie der existierenden Sonne auf der Erde genutzt werden – als Licht- und Wärmestrahlung, in Form von Wind- und Wasserkraft, Biomasse und Geothermie.“ Das erklärte EUROSOLAR- Geschäftsführerin Irm Pontenagel anlässlich der Ankündigung der sechs Partner des ITER-Projektes (EU, Japan, Russland, die USA, China und Südkorea), die Sonne auf der Erde nachzubauen, um der Menschheit eine unerschöpfliche Energiequelle zu sichern. In 150 Millionen Kilometern Entfernung befinde sich bereits ein „wunderbarer Fusionsreaktor“, der schon lange in Betrieb sei – störungsfrei, für alle konzipiert, ohne radioaktive Abfälle, als dezentrale Energieversorgung, erinnert Eurosolar.
10 Milliarden Euro für ein „Prestigeprojekt“
Beim ITER-Projekt habe trotz jahrelanger milliardenschwerer Förderung weder die Materialfrage geklärt werden können, um Temperaturen von 100 Millionen Grad standzuhalten, noch sei nachgewiesen worden, dass jemals mehr Energie gewonnen werden kann als für den Betrieb eines Fusionsreaktors gebraucht wird, kritisiert die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien. EUROSOLAR halte die Ausgaben von 10 Milliarden Euro für das Prestigeprojekt für eine unverantwortliche Politik in Zeiten, in denen Energiepreise für den Bürger rasant steigen. „Der Fusionsreaktor ist ein Projekt unrealistischer atomarer Blütenträume“, heißt es in der Pressemitteilung. Die ehrliche Auskunft der Befürworter des Projektes, die erste nutzbare Kilowattstunde Strom könne – wenn überhaupt – frühestens in einem halben Jahrhundert angeboten werden, sei zu begrüßen. „Allerdings“, so Irm Pontenagel, „wird die Menschheit nicht warten wollen und können und die Erneuerbaren Energien von der Sonne direkt nutzen.“
30.06.2005 Quelle: EUROSOLAR e.V. Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH