BP-Report: Energie-Nachfrage 2004 auf historischem Höchstniveau

Ein schneller Nachfrageanstieg nach allen Arten von Energie hat 2004 die Energiemärkte dominiert und zu steigenden Preisen geführt. Das berichtet die Deutsche BP Aktiengesellschaft anlässlich der Veröffentlichung der „BP Statistical Review of World Energy“. Außergewöhnlich sei der Bedarf von China gewesen. Das Ausmaß des Nachfragewachstums sei allerdings ein globales Phänomen, das den10-Jahrestrend in jeder Region […]

Ein schneller Nachfrageanstieg nach allen Arten von Energie hat 2004 die Energiemärkte dominiert und zu steigenden Preisen geführt. Das berichtet die Deutsche BP Aktiengesellschaft anlässlich der Veröffentlichung der „BP Statistical Review of World Energy“. Außergewöhnlich sei der Bedarf von China gewesen. Das Ausmaß des Nachfragewachstums sei allerdings ein globales Phänomen, das den10-Jahrestrend in jeder Region der Welt überstiegen habe, heißt es in der Pressemitteilung.
  „Der gesamte Energieverbrauch weltweit ist 2004 um 4,3 % gestiegen. Mengenmäßig ist es das größte je gemessene Jahreswachstum an weltweitem Primärenergiekonsum und das höchste prozentuale Wachstum seit 1984. Es ist außergewöhnlich, dass dieser Nachfrageanstieg geographisch so großflächig verteilt war“, sagte Peter Davies, Chef-Volkswirt der BP, am 30.06.2005 bei der Vorstellung des Reports in Berlin. Der seit 1951 jährlich herausgegebene Bericht enthält Datenreihen über die Produktion und den Konsum der Energie weltweit bis einschließlich Ende 2004.

USA und China verbrauchen 36,4 der Gesamtenergie weltweit

Während die chinesische Wirtschaft im Jahr 2004 um 9,5 % wuchs, übertraf der Energiebedarf Chinas diese Zahl noch – er wuchs laut BP über das Jahr gerechnet um bis zu 15,1 %. Innerhalb der letzten drei Jahre sei der chinesische Energiebedarf um 65 % gestiegen, was mehr als die Hälfte des weltweiten Bedarfswachstums in diesem Zeitraum ausmache. China verbrauche nun 13,6 % der Gesamtenergie weltweit und liege nach den USA mit 22,8 % an zweiter Stelle. Deutschland brauche nur 3,2 %, die EU 25 mit 16,8 % allerdings etwas mehr als China. Außer in China stieg die Gesamtenergienachfrage um 2,8 % – laut BP der bedeutendste prozentuale Anstieg seit 1996 und etwa das Zweifache des Wachstums der zwei vorherigen Jahre. Während jede Region ein überdurchschnittliches Wachstum zu verzeichnen hatte, stieg der Bedarf von Ländern außerhalb der OECD (ohne China) um 4,8 %, ungefähr drei Mal so schnell wie der von OECD-Ländern.

3,4 % höherer Ölverbrauch im Jahr 2004

Der Ölverbrauch 2004 zeigte laut BP mit einem Zuwachs von 3,4 % beziehungsweise 2,5 Million Barrel pro Tag die schnellste Wachstumsrate seit 1978. Der steigende Bedarf aus China habe für mehr als ein Drittel dieses Wachstums gesorgt, mit einem Anstieg von 15,8 %, also einer zusätzlichen Menge von fast 900.000 Fass (159 Liter)/Tag. In Deutschland ging der Ölverbrauch gegenüber 2003 um 1,2 % zurück. Damit verbrauchte Deutschland 2,6 Million Fass/Tag bzw. 3,3 %. Am meisten verbrauchen nach wie vor die USA (24,9 %). Es folgen dann mit großem Abstand China (8,2 %), Japan (6,4 %), Russland (3,4%), Deutschland (3,3 %) und Indien (3,2 %). Die Nachfrage sei trotz der Rekordpreise, die über das Jahr gerechnet bei durchschnittlich 38,3 $ pro Fass gelegen hätten, sehr hoch – mit einer Steigerung von fast 33 % gegenüber 2003 und dem höchsten je verzeichneten durchschnittlichen Tagespreis im Bericht.

Ölförderung erreicht erstmals 80 Millionen Fass pro Tag

Die Ölförderung wurde laut BP gesteigert, um der Nachfrage gerecht zu werden, und habe 2004 erstmals 80 Millionen Fass/Tag überschritten.
Außerhalb der OPEC sei 2004 die Produktion um 965.000 Fass/Tag gestiegen, deutlich über dem 10-Jahres-Durchschitt. Die Produktion Russlands sei zum wiederholten Mal am schnellsten gewachsen mit einer Fördermenge von fast 750.000 Fass/Tag. Angola, Tschad, Ecuador, Äquatorialguinea und Kasachstan verzeichneten alle ein Wachstum von mehr als 100.000 Fass/Tag. Der deutlichste Rückgang war laut BP im UK mit 230.000 Fass/Tag und in den USA mit 160.000 Fass/Tag zu verzeichnen.

Erdgas: Verbrauch, Förderung und Preise steigen

Der weltweite Gasverbrauch stieg 2004 um 3,3 % und lag damit über dem 10-Jahresdurchschitt von 2,6 %. Die Gasförderung stieg in allen Regionen außer Nordamerika. In Europa habe der Anstieg in den Niederlanden, Russland und Norwegen den Förderungsrückgang im UK mehr als ausgeglichen. Auch die Gaspreise stiegen. Der durchschnittliche Henry Hub US-Gaspreis stieg auf 5,85 US-Dollar pro mBtu (million British thermal units). Auch dies war ein Rekord-Jahresdurchschnitt, stellt BP fest.

Energieerzeugung aus Atomkraftwerken wächst um 4,4 %

Der weltweite Kohleverbrauch stieg laut BP um 6,3 %. Zwei Drittel dieses Anstiegs sei allein durch China verursacht worden. Abgesehen von China kam fast der gesamte Anstieg der Nachfrage aus Asia Pacific. Die Preise für Kohle seien 2004 von allen gehandelten fossilen Brennstoffen am schnellsten gestiegen, der europäische Richtpreis stieg innerhalb des Jahres um 69 %. Nach einem leichten Rückgang 2003 sei die globale Energieerzeugung aus Atomkraftwerken um 4,4 % gestiegen berichtet BP. Die Hälfte dieses Wachstums sei auf die Wiederinbetriebnahme von 2003 stillgelegten Anlagen in Japan zurückzuführen. Weltweit seien Kapazität und Effizienz gesteigert worden. Die US-Atomkraftproduktion stieg laut BP um 3,2 % auf ein neues Allzeithoch.

Erneuerbare legen kräftig zu

Die installierte Solarstromleistung wuchs in den OECD-Ländern um 34,6 % und lag zum Jahresende 2004 bei 1.799 MW. Die weltweit installierte Windenergiekapazität wuchs laut BP „Statistical Review of World Energy“ von 2003 auf 2004 um 18,9 % auf 48.000 MW. Die globale Energiegewinnung aus Wasserkraft stieg nach den Zahlen von BP 2004 um 5 %. Besonders groß sei mit einem Anstieg von 16,6 % das Wachstum in China gewesen, was im Wesentlichen auf die Inbetriebnahme neuer Wasserkraftwerke zurückgehe.

Report zum Herunterladen aus dem Internet

Der „BP Statistical Review of World Energy“ ist in deutscher Sprache auch im Internet erhältlich unter www.deutschebp.de. Die Webseite stellt die enthaltenen Daten der gedruckten Ausgabe sowie zusätzliche historische Daten, Tabellen, Themen und Hilfsmittel zur Verfügung.

04.07.2005   Quelle: Deutsche BP AG   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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