BUND legt Kernforderungen zur Bundestagswahl vor
Die zentralen Aufgaben für die Umweltpolitik der nächsten Jahre hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einem 10-Punkte-Katalog benannt. Vor dem Kanzleramt präsentierte der Verband am Freitag mit einer Plakatwand seine Forderungen: Erneuerbare Energien müssten gezielt gefördert und der Ausstieg aus der Atomenergie beschleunigt werden. Das Recht der Verbraucher auf gentechnikfreie Lebensmittel müsse gesichert und gefährliche Chemikalien verboten werden. Notwendig sei die Fortsetzung der Agrarreform und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Umweltschädliche Subventionen müssten abgebaut und die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze in der Wachstumsbranche Umweltschutz vorangetrieben werden.
Der Umweltverband werde keine Wahlempfehlung für eine Partei abgeben, betonte die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt. Der 10-Punkte-Katalog ermögliche den Wählerinnen und Wählern die Parteien und ihre Kandidaten daraufhin zu prüfen, ob sie sich für mehr Umwelt- und Naturschutz einsetzen wollen oder nicht. Wer Umweltschutz kurzsichtig als Wachstumsblockade diskreditiere, verschlafe die Zukunft und verschenke Wettbewerbschancen bei umweltschonenden Produkten und Produktionsverfahren.
„Wählen gehen und Umweltschutz wählen“
„Wer die Wahl hat, hat am 18. September vielleicht die Qual. Aber auch die Chance, zwischen Zukunft und Vergangenheit zu wählen. Es darf nicht zurück ins Atomzeitalter gehen. Mit verlängerten Laufzeiten für Atomkraftwerke werden künftige Generationen mit noch mehr Atommüll belastet und die Entwicklung moderner Technologien wird auf die lange Bank geschoben“, so Zahrnt. Stattdessen müssten erneuerbare Energien ausgebaut und das Energiesparen gefördert werden. Es dürfe kein Zurück zu der Ideologie geben, Natur- und Umweltschutz sei Luxus, auf den man in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verzichten könne. „Meere und Flüsse, Wälder und Felder sowie ein stabiles Klima gehören zu unseren Lebensgrundlagen, deren Schutz im Mittelpunkt der Politik stehen muss. Deshalb ist es wichtig, am 18. September wählen zu gehen und Umweltschutz zu wählen.“
„Zukunft hat nur eine Politik der Nachhaltigkeit“
In den letzten Jahren ist es nach Auffassung des BUND nicht gelungen, Ökologie, Ökonomie und soziale Fragen in einem zukunftsfähigen Konzept zu verbinden. Dies sei die zentrale Herausforderung der nächsten Jahre. Zahrnt: „Wer auch immer nach dem 18. September im Bundeskanzleramt das Sagen hat: Zukunft hat nur eine Politik der Nachhaltigkeit – in jedem Politikbereich. Erneuerbare Energien, eine umweltgerechte Landwirtschaft, ein besserer Verbraucherschutz, der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Abbau umweltschädlicher Subventionen sind hierfür richtungsweisende Wegmarken.“ Der BUND begeht im Juli sein 30jähriges Gründungsjubiläum. Der Verband hat fast 400.000 Mitglieder und Förderer und ist in 16 Landesverbänden organisiert.
08.07.2005 Quelle: BUND Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH