Klimaschutz: Trittin begrüßt Gipfelergebnis von Gleneagles
„Das Bekenntnis der führenden Industrienationen zu ihrer besonderen Verantwortung ist ein wichtiges Signal für Fortschritte in der internationalen Klimaschutzpolitik“. Mit diesen Worten kommentierte Bundesumweltminister Jürgen Trittin am 07.07.2004 die Ergebnisse des G8-Gipfels in Gleneagles. In den Verhandlungen sei es gelungen, die Bedeutung des Kyoto-Protokolls, das die USA nicht ratifiziert haben, zu unterstreichen. „Mit der Gipfelerklärung erkennt die US-Administration unter Präsident Bush öffentlich an, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird“, so Trittin.
Energieeffizienz und vermehrter Einsatz erneuerbarer Energien
Der unter dem Vorsitz von Premierminister Blair verabschiedete Aktionsplan setze auf eine Steigerung der Energieeffizienz und auf den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien in den G8-Staaten sowie in großen Schwellen- und Entwicklungsländern, heißt es in der Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums (BMU). In der Gipfelerklärung würden sich die G8 zur Klimarahmenkonvention und zur Fortführung der multilateralen Politik bekennen, um das globale Problem des Klimawandels in den Griff zu bekommen.
Bis 2030 rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) laut BMU mit weltweiten Investitionen von rund 16.000 Milliarden US-Dollar im Energiesektor. Der G8-Aktionsplan bilde die Grundlage für gemeinsame Maßnahmen und Programme zur nachhaltigen, klimafreundlichen Ausgestaltung der Energieinvestitionen. Die Umsetzung soll in einem Dialogprozess vorangebracht werden, in den Weltbank und IEA sowie Länder mit hohem Energiebedarf einbezogen sind. „Verstärkte Anstrengungen in der internationalen Zusammenarbeit sind dringend notwendig, um gefährlichen Klimawandel zu verhindern“, so Trittin. Der G8-Gipfel sei dabei ein wichtiger Brückenschlag.
Weg vom Öl und Atom
Angesichts des wachsenden Energiehungers müsse eine globale Energiewende eingeleitet werden, so der Bundesumweltminister: Weg vom Öl und Atom, hin zu Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien. „Die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Energie- und Klimaschutzpolitik belegt, dass dies machbar und wirtschaftlich von Vorteil ist. Erneuerbare Energien helfen, die globale Armut zu überwinden und schaffen neue Arbeitsplätze – allein in Deutschland gut 130 000“, betont Trittin. Der massive Ausbau der erneuerbaren Energien und Maßnahmen zur Steigerung von Energieeffizienz hätten Deutschland einen Spitzenplatz in dem globalen Zukunftsmarkt klimafreundlicher Technologien beschert.
Weltweite Emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts um bis zu 50% senken
Der Aktionsplan von Gleneagles setzt laut Trittin seine Schwerpunkte bei Technologien, besonders im Energieeffizienzbereich und bei erneuerbaren Energien. Außerdem seien verstärkte Maßnahmen zum Schutz gegen Klimafolgen vorgesehen, vor allem im stark betroffenen Afrika. Dazu Bundesumweltminister Jürgen Trittin: „Die Initiativen der G8 unterstützen die notwendige multilaterale Zusammenarbeit, ersetzen sie aber nicht. Wir brauchen klare, multilaterale Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Ausgestaltung der Energiepolitik und zur Vermeidung gefährlicher Klimaänderungen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts müssen wir die weltweiten Emissionen um bis zu 50% senken. Das Kyoto-Protokoll liefert die Instrumente, Klimaschutz kosteneffizient zu erreichen. So hat der Emissionshandel, der gerade in Europa beginnt, einen wahren Investitionsboom für neue hocheffiziente Kraftwerke ausgelöst. Wir müssen diesen Rahmen für die Zeit nach 2012 dringend fortentwickeln – für den Klimaschutz und zur Gewährleistung von Planungs- und Investitionssicherheit“, so Trittin.
11.07.2005 Quelle: BMU Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH