Deutsche Bank: Günstige Perspektiven für Bio-Energien auf dem Wärmemarkt
Bio-Energien könnten 2010 gut 4% zur Stromerzeugung beitragen (2004: 1,6%), so das Ergebnis einer Studie der Deutsche Bank Research. Bis 2030 sei zu erwarten, dass dank technischem Fortschritt die Stromgestehungskosten für Biogas-Anlagen bis auf 7,5 und bei fester Biomasse bis auf 6 Cent pro Kilowattstunde sinken. Besonders günstige Perspektiven für Bio-Energien sieht die Deutsche Bank Research auf dem Wärmemarkt, wo sie schon heute über 90% zur Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien beisteuerten.
Zukunftsträchtig seien vor allem Pelletsanlagen, die Biostoffe in handlicher Form verwerten. Durch die alternativen Heizsysteme werde der Hausbesitzer unabhängig von Öl und Gas. Ebenso seien Biomasseheizwerke mit Nahwärmesystemen eine sehr interessante Alternative für die kommunale und gewerbliche Wärmeversorgung.
Alleskönner unter den Erneuerbaren
„Das Ölzeitalter nähert sich bald seinem Ende. Der aktuelle Preisanstieg von Erdöl und Erdgas sowie bei Heizöl und Kraftstoffen ist nur ein Vorgeschmack auf künftige Energiemarktentwicklungen“, so die Deutsche Bank Research in der Ankündigung der Studie. Doch während die neuen erneuerbaren Energieträger wie Solar- und Windenergie große öffentliche Beachtung fänden, fristeten die „alten Erneuerbaren“ ein Schattendasein. Dabei verdienten die Bio-Energien perspektivisch eine größere Aufmerksamkeit, sie seien „die Alleskönner unter den Erneuerbaren“. Nur Biomasse sei gleichermaßen brauchbar zur Erzeugung von Elektrizität, Wärme und Kraftstoffen. Dank ihrer Vielseitigkeit würden Bio-Energien schon heute mit über 60% den Löwenanteil an der Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien erbringen.
Eine stärkere Aktivierung der Bio-Potenziale kann laut Deutsche Bank Research den Energiemix spürbar verbessern. Besondere Brisanz erhalte das Thema nicht zuletzt angesichts der aktuellen Diskussion um die Kürzung von Agrarsubventionen sowie eines möglichen Machtwechsels in Berlin, der zu einer „neuen Energiepolitik“ führen könnte. Die Biomasse zähle freilich auch zum Wunschenergiemix einer unionsgeführten Regierung.
Pelletsheizungen ab einem Ölpreis von 100 US-Dollar pro Fass klar überlegen
Bio-Kraftstoffe sind laut Deutsche Bank Research kein Nischenprodukt mehr. Die Förderung seitens der Politik mache den Bio-Sprit zunehmend attraktiv. Mit der Förderung der Bio-Energien könne auch ein Technologievorsprung erreicht werden, der künftig den Export in Schwellenländer ermögliche. Ab einem Ölpreis von 100 US-Dollar pro Fass wäre Bio-Kraftstoff schon mit heutiger Technologie konkurrenzfähig; im Wärmemarkt wären Pelletsheizungen dann Öl und Gas klar überlegen.
Studie im Internet; Informationen für landwirtschaftliche Betriebe auf kostenloser DVD
Die Studie „Bio-Energien für die Zeit nach dem ÖL“ (8 Seiten) kann heruntergeladen werden unter http://www.dbresearch.de.
Die VRD Energie Stiftung informiert über Biogas aus Pflanzen mit der kostenlosen DVD „Vom Landwirt zum Energiewirt“. Die DVD wird von der Mannheimer Stiftung kostenfrei abgegeben. Zusammen mit einem informativen Begleitheft zeigt der preisgekrönte Film die Chancen und Möglichkeiten der Biogaserzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen.
Landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland können das Medienpaket (DVD und Begleitheft) im Internet bestellen unter http://www.energiewirt.fechnermedia.de/bestellung.php. Die ersten 2.500 Besteller erhalten DVD und Infoheft gratis. Danach und für weitere Interessierte kostet das Medienpaket 22 Euro (zzgl. 3,50 € Versandkosten). Als VHS-Video kann das Paket für 19 € zzgl. Versandkosten bestellt werden unter http://www.fechnermedia.de/verlag/
26.07.2005 Quelle: Deutsch Bank Research; fechner media Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH