Trittin: Erneuerbare Energien bringen Arbeitsplätze und Innovationen in Ostdeutschland

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat bei einem Besuch der Erfurter Unternehmen PV Crystalox Solar AG und ErSol Solar Energy AG sowie der im Bitterfelder Raum ansässigen Q-Cells AG die Bedeutung der Erneuerbaren Energien für den Arbeitsmarkt im Osten hervorgehoben. „Hier zeigt sich, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit seiner langfristigen Planungssicherheit den Mittelstand fördert und innerhalb von wenigen […]

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat bei einem Besuch der Erfurter Unternehmen PV Crystalox Solar AG und ErSol Solar Energy AG sowie der im Bitterfelder Raum ansässigen Q-Cells AG die Bedeutung der Erneuerbaren Energien für den Arbeitsmarkt im Osten hervorgehoben. „Hier zeigt sich, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit seiner langfristigen Planungssicherheit den Mittelstand fördert und innerhalb von wenigen Jahren für Hunderte von Arbeitsplätzen in Ostdeutschland sorgt“, so der Minister.  Dank der Risikobereitschaft der Unternehmer, dem Engagement vieler qualifizierter Mitarbeiter und der energiepolitischen Rahmenbedingungen der Bundesregierung habe sich eine nachhaltig wirksame Wachstumsdynamik entwickelt. „Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind in einem High-Tech-Industriezweig beschäftigt. Allein im Jahr 2004 sind 5.000 neue Arbeitsplätze in Produktion, Handel und Vertrieb von Photovoltaikanlagen neu entstanden“, so Trittin.

Erfolgsgeschichte: Q-Cells AG schafft 700 Stellen

Eine Erfolgsgeschichte ist laut Trittin das Solarunternehmen Q-Cells AG in der ehemaligen Chemieregion Bitterfeld, die sich innerhalb von fünf Jahren zum europaweit größten Solarzellenproduzenten entwickelte und über 700 qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen hat. Das kürzlich mit dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnete Unternehmen ist mit einer Produktion von 76 Megawatt (MW) im Jahr 2004 zu einem der fünf größten Photovoltaik-Hersteller weltweit aufgestiegen.

Crystalox und ErSol bauen Produktion aus

Ein anderes Erfolgsbeispiel ist laut Trittin die PV Crystalox Solar AG, die sich mit 200 industriellen Arbeitsplätzen in Erfurt und in England zum weltweit führenden Hersteller von Solarsiliziumscheiben (Solarwafer) entwickelt habe. PV Crystalox Solar will ihre Kapazitäten in den kommenden Jahren von 220 Megawatt (MW) Siliziumblöcken und -scheiben auf mehr als 500 MW erweitern. Die ErSol Solar Energy AG plant, ihre Produktionskapazität für Solarzellen noch in diesem Jahr von 25 MW auf bis zu 60 MW steigern. Dazu würden über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Wachstumsdynamik an das EEG gekoppelt

Die Solarbranche zeuge von einer Wachstumsdynamik, von der andere nur träumten, betonte Trittin. Auch andere ostdeutsche Vorzeige-Beispiele stünden für die Wachstumsdynamik der Solarindustrie: Die SolarWorld AG in Freiberg (Sachsen), die innerhalb der letzten vier Jahre die Zahl ihrer Arbeitsplätze auf mittlerweile über 600 am Standort Freiburg mehr als verdoppelt haben und in allen Bereichen, von der Wafer-, über die Solarzellen- bis zur Modulherstellung ihre Kapazitäten massiv ausbaue. Oder die SOLON AG mit Produktionsstandorten in Berlin und Greifswald mit mehr als 320 Beschäftigten. Trittin: „Die künftigen Marktperspektiven hängen sehr stark vom Erneuerbare-Energien-Gesetz ab. Die Opposition muss sich bewusst sein, dass mit einer geänderten Politik Hunderte von Arbeitsplätzen in Deutschland aufs Spiel gesetzt und anstehende Investitionsentscheidungen für High-Tech-Produktionsstandorte der innovativen Photovoltaik-Technologie verhindert werden“, warnt Trittin.

Studien erwarten 20 bis 30 Prozent mehr Solarstrom-Kapazität pro Jahr

Insgesamt erhöht die Photovoltaik-Branche in Deutschland laut Bundesumweltministerium ihre Produktionskapazitäten bis zu den Jahren 2005/2006 gegenüber dem Jahr 2003 um 350 Prozent. Die Branche erwirtschaftete 2004 einen Umsatz von mehr als 2 Milliarden Euro und habe über 20.000 Arbeitsplätze gesichert. In 15 Jahren werde mit einem globalen Jahresumsatz in der PV-Branche von 100 Milliarden Euro gerechnet, vergleichbar dem heutigen Markt der Halbleiterindustrie. Marktanalysen, wie zum Beispiel die „Bank-Sarasin-Studie“ vom Herbst 2004 oder der Report der Deutschen Bank vom April 2005, bescheinigten der Solarbranche künftig stabile hohe Wachstumsraten. Weltweit werde mit 20 bis 30 Prozent jährlichem Wachstum der installierten Leistung gerechnet. Für deutsche PV-Produzenten bedeutet das hohe Exportchancen, heißt es in der BMU-Pressemitteilung.

22.08.2005   Quelle: BMU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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