Greenpeace: Überschwemmungen sind Folge des steigenden Kohlendioxid-Ausstoßes

Die Flutkatastrophe in Süddeutschland entspreche genau den Szenarien des Klimawandels, die Wissenschaftler voraussagen, berichtet Greenpeace in einer Pressemitteilung. Die Umweltschutzorganisation sieht darin einen weiteren Beleg dafür, dass der Klimawandel schon begonnen habe. Hitzewellen in Südeuropa und sintflutartige, tagelange Regenfälle im Alpenraum seien diejenigen Wetterextreme, die bei steigendem Ausstoß von Kohlendioxid drohten.  „Jetzt gilt es zuallererst, […]

Die Flutkatastrophe in Süddeutschland entspreche genau den Szenarien des Klimawandels, die Wissenschaftler voraussagen, berichtet Greenpeace in einer Pressemitteilung. Die Umweltschutzorganisation sieht darin einen weiteren Beleg dafür, dass der Klimawandel schon begonnen habe. Hitzewellen in Südeuropa und sintflutartige, tagelange Regenfälle im Alpenraum seien diejenigen Wetterextreme, die bei steigendem Ausstoß von Kohlendioxid drohten.  „Jetzt gilt es zuallererst, den Menschen vor Ort zu helfen“, sagt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. „Wir müssen aber auch die Verursacher des Klimawandels benennen. Es ist nicht einzusehen, dass der Staat die Kosten von Überschwemmungen nur aus Steuergeldern bezahlt. Vielmehr muss die Industrie als Verursacher des Klimawandels in die Pflicht genommen werden“, fordert Smid. So lange Stromkonzerne auf klimaschädliche Kohle setzen, solle der Staat sie auch zur Kasse bitten, wenn Dämme brechen, heißt es in der Pressemitteilung.

Klimaschäden in zweistelliger Milliardenhöhe sind vermeidbar

Ursache für die starken Regenfälle im Alpenraum ist laut Greenpeace die so genannte 5b-Wetterlage: Die Wolken über dem warm-feuchten Mittelmeerraum saugten sich mit Wasser voll, zögen gegen den Uhrzeigersinn über Österreich, Ungarn und Polen und verursachten über Land Starkniederschläge. Es sei eindeutig dem Klimawandel zuzuschreiben, dass diese 5b-Wetterlagen in den letzten Jahren an Brisanz zugenommen hätten, so Greenpeace. Auch die Jahrhundertflut an der Elbe im August 2002 sei Folge einer solchen Wettersituation gewesen. Damals waren Österreich, die Schweiz und Deutschland von sintflutartigen Regenfällen betroffen. 2002 hat das Elbehochwasser laut Greenpeace einen Schaden in zweistelliger Milliardenhöhe verursacht. Laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) könne eine konsequente Klimaschutzpolitik in Deutschland jährlich Klimaschäden in zweistelliger Milliardenhöhe vermeiden. Für das Jahr 2050 bezifferte das DIW die vermeidbaren Kosten auf 27 Milliarden Euro.

Kritik an Stromkonzernen und BDI

„Stromkonzerne wie RWE und E.on haben ihre Verantwortung für den Klimawandel bislang nicht angenommen“, kritisiert Greenpeace. Statt Klimaschutz zu betreiben, spekulierten sie mit den Zertifikaten zum Ausstoß von Kohlendioxid würden die Strompreise in die Höhe treiben. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) habe erst vergangene Woche gefordert, beim Klimaschutz auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie zu setzen statt auf das rechtliche verbindliche Kyoto-Protokoll und den Emissionshandel, so Greenpeace.

23.08.2005   Quelle: Greenpeace e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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