Emissionshandel: EUROSOLAR kritisiert „Vergabe von Verschmutzungsrechten“

„Die kostenlose Vergabe von Verschmutzungsrechten im Rahmen des ‚Europäischen Emissionshandelssystems’ hat sich wie zu erwarten als Flop erwiesen“, erklärte EUROSOLAR-Geschäftsführerin Irm Pontenagel. „Mit dem Instrument des Verschmutzungshandels wird nicht die Umwelt entlastet, sondern der Bürger belastet. Die Stromkonzerne missbrauchen die Emissionsrechte zu unbegründeten Preissteigerungen, so Pontenagel.  EUROSOLAR hatte bereits anlässlich des Bonner Weltklimagipfels im Juli […]

„Die kostenlose Vergabe von Verschmutzungsrechten im Rahmen des ‚Europäischen Emissionshandelssystems’ hat sich wie zu erwarten als Flop erwiesen“, erklärte EUROSOLAR-Geschäftsführerin Irm Pontenagel. „Mit dem Instrument des Verschmutzungshandels wird nicht die Umwelt entlastet, sondern der Bürger belastet. Die Stromkonzerne missbrauchen die Emissionsrechte zu unbegründeten Preissteigerungen, so Pontenagel.  EUROSOLAR hatte bereits anlässlich des Bonner Weltklimagipfels im Juli 2001 mit der Informationskampagne „Erneuerbare Energien statt Emissionshandel“ vor negativen Folgen dieser Art der Umsetzung des Kyoto-Protokolls gewarnt und betont, dass das Instrument des Handels mit Verschmutzungsrechten keinen adäquaten Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten könne.

Das „Emissionsrecht“ mache aus einer bisher gesetzlich geduldeten Verschmutzung eine öffentlich beglaubigte, so EUROSOLAR. Der Minimalkompromiss werde zur absoluten Obergrenze der bis 2012 stattfindenden CO2-Reduktionen, es würden nicht mehr Emissionen reduziert, als es die geringfügigen Einschränkungen der Emissionsrechte verfügen, kritisiert EUROSOLAR. Seitens des Präsidenten des Bundeskartellamtes, Ulf Böge, seien den Konzernen bereits Bußgelder angedroht worden für die Umlegung angeblicher Kosten für die kostenlos zugeteilten Emissionsrechte, so EUROSOLAR.

Ausbau der erneuerbaren Energien übertrifft CO2-Einsparungen durch Emissionshandel

Der Handel mit Verschmutzungsrechten erweise sich gleichzeitig als völlig ineffizient, betont EUROSOLAR: Während der Zielwert der bis 2012 angestrebten Emissionsminderungen eine Reduktion um 10 Millionen Tonnen CO2 (von derzeit 505 auf 495 Mio. t) vorsehe, seien allein in den letzten fünf Jahren durch neue Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland rund 25 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden. Werde der Ausbau der erneuerbaren Energien auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) mit gleichem Tempo fortgesetzt, würden allein zwischen 2005 und 2007 weitere 15 Millionen Tonnen CO2 vermieden – neben vielen weiteren ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Effekten: Ohne Bürokratie, Zertifizierungs- und Händlerkosten.

Weitere Informationen zum Thema Emissionshandel im Internet unter www.eurosolar.org.

30.08.2005   Quelle: EUROSOLAR e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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