Stirling Energy Systems will weltgrößtes Solarkraftwerk mit 500 MW bauen

Stirling Energy Systems, Inc. (SES) hat im August 2005 angekündigt, für die Southern California Edison (SCE) ein 18 Quadratkilometer großes Solarkraftwerk in Südkalifornien zu bauen. Nach seiner Fertigstellung in vier Jahren soll das solarthermische Kraftwerk das größte der Welt sein und mehr Strom produzieren als alle anderen US-Solarprojekte zusammen.  Gemäß der Anforderungen aus dem Vertrag […]

Stirling Energy Systems, Inc. (SES) hat im August 2005 angekündigt, für die Southern California Edison (SCE) ein 18 Quadratkilometer großes Solarkraftwerk in Südkalifornien zu bauen. Nach seiner Fertigstellung in vier Jahren soll das solarthermische Kraftwerk das größte der Welt sein und mehr Strom produzieren als alle anderen US-Solarprojekte zusammen.
 
Gemäß der Anforderungen aus dem Vertrag über die Abnahme des Stroms werde ein 500 Megawatt-Kraftwerk in der Mojave-Wüste errichtet, etwa 100 Kilometer nordöstlich von Los Angeles, heißt es in der Pressemitteilung der SES. Installiert werden soll die neuartige Stirling-Dish-Technik der SES. Eine Übereinkunft mit der Kalifornischen Kommission für öffentliche Versorgungsbetriebe (California Public Utilities Commission) enthalte die Option zum Ausbau des Vorhaben auf 850 MW. Zunächst will SES eine Testanlage mit einem Megawatt bauen, die 40 SES-Dish-Stirling-Schalen mit einem Durchmesser von jeweils rund 11 Metern umfasst. Nach und nach sollen insgesamt 20.000 Dish-Stirling-Anlagen gebaut werden.

Die bisher weltweit einzigen kommerziell betriebenen solarthermischen Kraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 345 Megawatt in Kramer Junction (Kalifornien) erzeugen seit mehr als 15 Jahren Strom zu konkurrenzfähigen Preisen. Die letzte der insgesamt neun Anlagen wurde 1991 errichtet. Das SES-Vorhaben ist das erste kommerzielle Nachfolgeprojekt.

Durchbruch für die Solarenergie: Energie für 278.000 Haushalte

„Wir freuen uns sehr, dass diese große Anlage der SES den Kunden der Southern California Edison saubere, erneuerbare Sonnenenergie liefern wird“, sagte SES-Vorstand Bruce Osborn. „Wir sind überzeugt, dass dies ein echter Durchbruch für die Solarenergie ist und sind besonders stolz, für einen solchen ausgezeichneten und fortschrittlichen Kunden im Bereich der erneuerbaren Energien zu arbeiten wie die SCE“, so Osborn weiter. „In einer Zeit, in der die Kosten für fossile Brennstoffe steigen und das Bewusstsein hinsichtlich der Treibhausgasemissionen wächst, wird das SES-Projekt genug Energie liefern um 278.000 Haushalte das ganze Jahr über zu versorgen“, ergänzte der SCE-Aufsichtsratsvorsitzende John Bryson. „Wir freuen uns ganz besonders über die finanziellen Vorteile dieser Übereinkunft, für unsere Kunden und den Staat“, sagte der SCE-Vorstandsvorsitzende Alan Fohrer. „Der Vertrag sieht keine staatlichen Zuschüsse vor und ermöglicht günstige Tarife für die Verbraucher, denn die Test haben gezeigt, dass die SES Dish-Technik Strom deutlich günstiger erzeugen kann als andere Solartechnik“, ergänzt Fohrer.

Versuchsanlage in den Sandia National Laboratories

Obwohl die Dish-Sterling-Technik seit 20 Jahren erfolgreich gestestet worden sei, sei das SES-Vorhaben die erste wirklich große Anwendung zur industriellen Stromproduktion dar, heißt es in der Pressemitteilung. Prototypen hätten bereits 26.000 Stunden erfolgreich Solarstrom produziert, gegenwärtig arbeite eine Versuchsanlage mit sechs Dish-Stirling-Schalen in den Sandia National Laboratories in Albuquerque, New Mexico. „Dieses Dish-Sterling-Kraftwerk arbeitet mit der weltweit effizientesten Technik zur Umwandlung von Sonnenenergie in Strom“, so SES General Manager Robert Liden.

Strom aus konzentriertem Sonnenlicht

Dish-Stirling-Anlagen konzentrieren die Solarstrahlung mit einem Parabolspiegel von einigen Metern Durchmesser und erzeugen Strom mittels Stirlingmotoren. Ein so genannter Receiver absorbiert die Strahlung und führt sie dem Stirlingmotor als Hochtemperaturwärme zu. Die Antriebsenergie wird von außen zugeführt – im Gegensatz zum Otto- oder Dieselmotor wo die Verbrennung im Kolben stattfindet. Die beiden miteinander gekoppelten Zylinder des Stirlingmotors sind gasdicht geschlossen und mit einer konstanten Menge Arbeitsgas (Wasserstoff) gefüllt. Ein Zylinder wird von außen erhitzt, der andere bleibt kühl. Die Druckdifferenz zwischen beiden Zylindern treibt zwei miteinander verbundene und phasenverschoben arbeitende Kolben an. So kann das gekühlte Gas wieder in den heißen Zylinder geschoben werden, sich dort ausdehnen, und den Stirling-Kreisprozess in Gang halten. Ein direkt an die Kurbelwelle gekoppelter Generator produziert den Strom.

05.09.2005   Quelle: Stirling Energy Systems   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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