„f-cell Award“ für Brennstoffzellen-System „Galileo“ von Sulzer Hexis

Der mit 12.500 Euro verbundene „f-cell award 2005“ in Gold geht an die Sulzer Hexis AG aus Winterthur in der Schweiz für ein Brennstoffzellen-Heizgerät. Silber und Bronze erhalten die Pemeas GmbH in Frankfurt am Main und das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Berlin. Dies hat die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) am Mittwoch […]

Der mit 12.500 Euro verbundene „f-cell award 2005“ in Gold geht an die Sulzer Hexis AG aus Winterthur in der Schweiz für ein Brennstoffzellen-Heizgerät. Silber und Bronze erhalten die Pemeas GmbH in Frankfurt am Main und das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Berlin. Dies hat die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) am Mittwoch mitgeteilt.
 
Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Preis wird von der regionalen Wirtschaftsförderung und dem Umweltministerium Baden-Württemberg für praxisnahe Innovationen in der Brennstoffzellentechnologie ausgelobt. „Sulzer Hexis ist vor allem deshalb ein verdienter Preisträger, weil sich das prämierte Brennstoffzellen-Heizgerät bereits im praktischen Einsatz in der Kleinserie bewährt hat“, sagte Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS). Das mit Erdgas betriebene Gerät mit dem Namen Galileo werde bereits in 110 Wohnhäusern und gewerblichen Objekten eingesetzt. Dabei seien bis heute mehr als eine Million Betriebsstunden Erfahrung gesammelt worden. Mit Hilfe einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle vom Typ SOFC decke es den gesamten Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser sowie einen Teil des elektrischen Stroms für ein typisches Einfamilienhaus.

f-cell award 2005 in Silber für Membran-Elektroden-Einheit

Die PEMEAS GmbH aus Frankfurt am Main hat die derzeit einzige kommerziell erhältliche Hochtemperatur-Membran-Elektroden-Einheit (MEA) entwickelt und produziert, die bei Temperaturen bis zu 200 Grad betrieben werden kann. Von zahlreichen Experten wird dies als Durchbruch bei der Entwicklung der PEM-Brennstoffzelle angesehen. Die Jury belohnte diese Leistung mit dem „f-cell Award“ Silber und 7.500 Euro.

Bronze für Fraunhofer IZM

Bei der Entwicklung von Mikroelektronik und mobiler Kommunikation stoßen Batterien und Akkus zunehmend an ihre Grenzen. Weltweit wird deshalb an der Entwicklung kleinster Brennstoffzellen gearbeitet. Dem Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Berlin ist es erstmals gelungen, eine Mikrobrennstoffzelle mit einem Volumen von nur wenigen Kubikzentimetern zu entwickeln, die eine deutlich höhere Energiedichte als Batterien besitzt. Mit dem „f-cell Award“ Bronze erhält das Institut 5.000 Euro.

Sonderpreise für ein Weltrekord-Auto und Boot

Neben dem regulären Innovationspreis haben die Juroren auch zwei Sonderpreise zu je 2.500 Euro für besonders öffentlichkeitswirksame Projekte verliehen. „Wichtig für die rasche Akzeptanz der Brennstoffzellentechnologie ist, dass sie einer breiteren Bevölkerungsschicht bekannter wird als bisher“, betonte WRS-Geschäftsbereichsleiter Holger Haas. Der ExtraEnergy e.V. aus Kirchheim/Teck hat im vergangenen Jahr das Brennstoffzellenfahrzeugs HYSUN 3000 auf eine spektakuläre Weltrekordfahrt geschickt. Mit nur 3,3 kg Wasserstoff, das entspricht zwölf Litern Benzin, wurde die Strecke von Berlin nach Barcelona zurück gelegt. Das Projekt HYSUN 3000 wurde von rund 30 Personen, überwiegend Ingenieure aus den unterschiedlichsten Fachbereichen, in der Freizeit realisiert. Über 30 Sponsoren und Partner waren daran beteiligt.

Das Ingenieurbüro für innovative Antriebssysteme aus Hamburg hat nachgewiesen, dass die Brennstoffzellen-Technologie bereits heute so weit fortgeschritten ist, dass sie ohne großen Aufwand und in kürzester Zeit in marktreife Anwendungen integriert werden kann. Für ein „Tuckerboot“ wurden ausschließlich am Markt verfügbare Teile und Zubehör verwendet. Dies bedeutet, das Produkt ist marktreif und wartet auf Kunden. Kernstück des Antriebs ist eine Nexa Brennstoffzelle der Firma Ballard aus Kirchheim/Teck, die wie alle Brennstoffzellen im übrigen selbstverständlich nicht tuckert.

„f-cell“-Kongress vom 26. bis 28. September in Stuttgart

Der „f-cell Award“ ist Bestandteil des internationalen „f-cell Forum“ vom 26. bis 28. September und wird bei einer Abendveranstaltung am 26. September im Neuen Schloss in Stuttgart verliehen. Das preisgekrönte Weltrekordfahrzeug bildet außerdem ein Highlight der begleitenden „f-cell“-Messe, die auch für Interessenten, die den Kongress nicht besuchen kostenfrei zugänglich ist. Sie findet, wie der Kongress auch, im Stuttgarter Haus der Wirtschaft statt. Dort berichten mehr als 60 Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft über die neuesten Entwicklungen im Bereich der stationären, mobilen und portablen Nutzung der Brennstoffzelle.

Für Praktiker – wie zum Beispiel Ingenieure oder Handwerker, die sich mit der Technologie vertraut machen wollen, gibt es ein eigenes Praxisseminar, das Brennstoffzellensysteme zur gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme für die Hausenergieversorgung vorstellt. Ein gesondertes Seminar, das sich an Lehrer richtet, führt in die Funktionsweise unterschiedlicher Brennstoffzellen ein. Weiterhin auf dem Programm stehen eine Exkursion zu verschiedenen Zielen mit ganz unterschiedlicher Nutzung von Brennstoffzellen und der Workshop „Canada meets Germany“, auf dem sich kanadische Unternehmen aus der Brennstoffzellen-Branche präsentieren, die ihre Kontakte zu deutschen Firmen verstärken und Kooperationen auf- oder ausbauen wollen.

Das ausführliche „f-cell“-Programm sowie Information zu den Einzelveranstaltungen sind im Internet erhältlich unter http://www.f-cell.de. Das schriftliche Programm kann bei der Peter Sauber Agentur unter Telefon 07156-43624-28 (Kirsten Laasner) bestellt werden.

16.09.2005   Quelle: Peter Sauber Agentur   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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