Windenergie-Unternehmen: Erlass bedroht Arbeitsplätze in NRW

Der aktuell für NRW diskutierte Windenergieerlass bedrohe die Existenz von langfristigen Arbeitsplätzen in NRW, berichtet die SL Windenergie GmbH (Gladbeck) in einer Pressemitteilung. Der Ausbau der Windenergienutzung und die Möglichkeit des Repowerings solle gestoppt werden, kritisiert das Unternehmen die Pläne der CDU/FDP-Landesregierung.   Der Entwurf zum überarbeiteten Windenergieerlass für NRW sei in der vergangenen Woche […]

Der aktuell für NRW diskutierte Windenergieerlass bedrohe die Existenz von langfristigen Arbeitsplätzen in NRW, berichtet die SL Windenergie GmbH (Gladbeck) in einer Pressemitteilung. Der Ausbau der Windenergienutzung und die Möglichkeit des Repowerings solle gestoppt werden, kritisiert das Unternehmen die Pläne der CDU/FDP-Landesregierung.   Der Entwurf zum überarbeiteten Windenergieerlass für NRW sei in der vergangenen Woche im Kabinett vorgestellt worden und liege nun als Textversion vor. Bereits realisierte und genehmigte Projekte seien davon nicht betroffen. Der Entwurf dokumentiere jedoch die „destruktive Einstellung“ der CDU/FDP Regierung, die sich eine Verhinderung der Windenergienutzung auf die Fahnen geschrieben habe, so die SL Windenergie GmbH.

Landesregierung: Windkraftanlagen nur noch in Industriegebieten oder in von den Gemeinden dafür ausgewiesenen Gebieten

Der Entwurf des Erlasses erlaubt unter anderem, bei der Regional- und Bauleitplanung pauschale Abstände von 1.500 Metern zu Wohngebieten vorzusehen. Jede Anlage über 50 Meter Höhe soll künftig als „raumbedeutsam“ gelten. In regionalen Grünzügen soll die Windenergie künftig nicht mehr genutzt werden. „Die Landesregierung ist der Auffassung, es reicht aus, neue Windkraftanlagen nur noch in Industriegebieten zu errichten oder in von den Gemeinden dafür ausgewiesenen Gebieten. Wo es die Gemeinden für sinnvoll halten, können weiterhin Anlagen im Außenbereich entstehen“, erklärte der nordrhein-westfälische Bauminister Oliver Wittke (CDU). Das sogenannte Repowering, der Ersatz alter bestandsgeschützter Windräder durch effizientere und leisere Anlagen, sei möglich, auch wenn der Erlass dazu keine Aussagen macht, so Wittke.

NRW- Wirtschaftsministerin will Bundesratsinitiative zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

Wirtschaftsministerin Christa Thoben sagte anlässlich der Präsentation des Entwurfs: „Wir werden schnellstmöglich eine Bundesratsinitiative zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes auf den Weg bringen, um die Überförderung der Windenergie zu stoppen. Im Übrigen setzen wir sehr wohl auf erneuerbare Energien, wenn und so weit sie gute industriepolitische Chancen haben und in technisch realistischen Projekten verwirklicht werden können. Wir wollen sie dann fördern, wenn Wirtschaftlichkeit und Marktgängigkeit in überschaubarer Zeit zu erreichen sind, das kann zum Beispiel bei der Geothermie der Fall sein. Mein Ministerium hat die notwendigen Beiträge geleistet, um einen Wildwuchs von Windrädern zu unterbinden.“ Der Erlass muss noch durch die Verbändeanhörung. Minister Wittke rechnet fest mit der Zustimmung der Kommunalen Spitzenverbände, da der Erlass den Gemeinden Hilfen für die Planungsentscheidung gebe, Windenergienutzung in ihrem Gebiet restriktiv zu steuern. Der Erlass soll voraussichtlich Anfang Oktober in Kraft treten.

SL Windenergie GmbH: 10.000 Arbeitsplätze in NRW hängen von der Windenergienutzung ab

Auch auf Bundesebene bestünden bei der CDU/CSU Zweifel hinsichtlich der Ausrichtung zur weiteren Unterstützung der klimafreundlichen Windenergie, stellt das Gladbecker Unternehmen fest. Auf der einen Seite werde eine „bewusste Scharfmachung“ gegen die erneuerbaren Energie in dem „Schwarzbuch grün-roter Energiepolitik“ verfasst und veröffentlicht und auf der anderen Seite spreche sich Angela Merkel für eine Beibehaltung der Nutzung erneuerbarer Energien aus. Der bislang gültige Windenergieerlass aus dem Jahr 2000 der 2002 überarbeitet wurde hat laut SL Windenergie GmbH dazu geführt, dass über 2.200 Windenergieanlagen in NRW umweltfreundlichen Strom ohne einen zusätzlichen Ausbau von Stromnetzen produzieren. Allein in NRW hingen 10.000 Arbeitsplätze von der Windenergienutzung ab. Alle großen Getriebehersteller hätten Ihren Firmensitz in NRW. Nach dem Niedergang der Montanindustrie habe das Betätigungsfeld Windenergie Arbeitsplätze gesichert.

Beschäftigungseffekt durch regelmäßige Wartung

Windenergieanlagen müssen regelmäßig gewartet werden, betont das Unternehmen. So sicherten durch den Service jeweils 7 aufgebaute Anlagen direkt einen Arbeitsplatz für die kommenden 20 Jahre. Der Beschäftigungseffekt konventioneller Kraftwerke im Betrieb sei demgegenüber viel geringer. Die neuen konventionellen Kraftwerke würden darüber hinaus so teuer werden, dass der Strompreis weiter steige. Mit dem jetzigen Entwurf des Windenergieerlasses wird der weitere Ausbau zum Erliegen kommen, befürchtet die SL Windenergie GmbH. Das werde mit sofortiger Wirkung Arbeitsplätze kosten und die Möglichkeit zur Schaffung neuer Arbeitsplätze nehmen. Es sei an der Zeit Zeichen zu setzen, dass der Wandel zu den erneuerbaren Energien nicht wieder rückgängig gemacht werden darf. Die Windenergie könne bereits heute konkurrenzfähig günstig Strom erzeugen.

16.09.2005   Quelle: SL Windenergie GmbH, Landespresse- und Informationsamt NRW   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen