Umweltbundesamt: Spürbarer Klimawandel auch in Deutschland

Längere Trockenperioden, stärkere Regenfälle und zerstörerische Stürme sprechen nach Ansicht der meisten Klimaforscher eine klare Sprache: Der Klimawandel findet bereits statt – auch in Deutschland. Wie spürbar der Klimawandel in Deutschland bereits ist und welche Folgen dieser mit sich bringen wird, zeigen zwei aktuelle Studien, die im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) unter der Leitung von […]

Längere Trockenperioden, stärkere Regenfälle und zerstörerische Stürme sprechen nach Ansicht der meisten Klimaforscher eine klare Sprache: Der Klimawandel findet bereits statt – auch in Deutschland. Wie spürbar der Klimawandel in Deutschland bereits ist und welche Folgen dieser mit sich bringen wird, zeigen zwei aktuelle Studien, die im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) unter der Leitung von Prof. Christian D. Schönwiese vom Meteorologischen Institut der Universität Frankfurt und von Prof. Wolfgang Cramer vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung entstanden sind.   Prof. Dr. Andreas Troge: Ausmaß des Klimawandels wirkungsvoll begrenzen

„Der Blick für bestehende und künftige Risiken der regionalen Klimaentwicklung ist zu schärfen“, sagt Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des UBA, zu den Studien. „Wir müssen nicht nur versuchen, das Ausmaß des Klimawandels wirkungsvoll zu begrenzen. Wir müssen uns auch schneller als bisher dem Klimawandel anpassen – etwa im Deichbau und dem Hochwasserschutz – um zukünftige volkswirtschaftliche Schäden so gering wie möglich zu halten. Nach Aussage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) könnten allein die volkswirtschaftlichen Schäden ab 2050 weltweit die Größenordnung von mehreren Billionen Euro pro Jahr erreichen, davon weit mehr als 100 Milliarden Euro allein in Deutschland“, so Troge.

Temperatur in Deutschland in den vergangenen 100 Jahren um etwa 0,8 Grad Celsius gestiegen

Die Stürme und Überschwemmungen haben sich laut UBA weltweit im letzten Jahrzehnt gegenüber den 60er Jahren verdoppelt bis verdreifacht, die volkswirtschaftlichen Schäden versechsfacht. Eine wesentliche Ursache sei der Klimawandel. Häufigere und heftigere Starkniederschläge, Hochwässer und Hitzewellen sowie ihre Auswirkungen seien auch in Deutschland spürbar. Kurzzeitige, extrem hohe Niederschläge und besonders warme Tage – speziell im Winter – träten viel häufiger auf, als noch vor 100 Jahren. Die Temperatur in Deutschland sein in den vergangenen 100 Jahren um etwa 0,8° Celsius gestiegen. Dieser stetige Wandel sei von häufiger und heftiger werdenden Wetterextremereignissen begleitet worden. Trotz anspruchsvoller Klimaschutzmaßnahmen, dürfte bis 2080 in Deutschland eine deutliche Erwärmung von etwa 1,8 – 3,6°C eintreten, erwartet das UBA. Es werde mit zunehmend wärmeren, feuchteren Wintern und heißeren, trockeneren Sommern gerechnet. Die Wahrscheinlichkeit für extreme Hitzewellen, erhöhte sich in den vergangenen 100 Jahren bereits um mehr als das 20-fache. Eine weitere Zunahme von Hitzewellen und überwiegend winterlichen Starkniederschlägen sei wahrscheinlich.

Studien im Internet

Die Studien „Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten von Extremereignissen durch Klimaänderungen – Schwerpunkt Deutschland“ und „Klimawandel in Deutschland – Vulnerabilität und Anpassungsstrategien klimasensitiver Systeme“ sowie ein Hintergrundpapier zu Klimafolgen und Anpassung sind abrufbar unter der Adresse www.umweltbundesamt.de/klimaschutz sowie unter www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/index.htm Weiterführende Informationen zu Fragen der Klimaänderungen und des Klimaschutzes sind zu finden unter www.klimaschuetzen.de.

17.09.2005   Quelle: UBA   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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