Vorfahrt für erneuerbare Energien in Schweden und Spanien

Schweden und Spanien setzen voll auf Erneuerbare Energien, berichtet die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. So habe der schwedische Ministerpräsident Göran Persson in dieser Woche angekündigt, sein Land mit erneuerbaren Energien innerhalb von 15 Jahren unabhängig von Öl, Gas und Kohle zu machen. In Spanien habe das Kabinett Ende August beschlossen, den Anteil […]

Schweden und Spanien setzen voll auf Erneuerbare Energien, berichtet die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. So habe der schwedische Ministerpräsident Göran Persson in dieser Woche angekündigt, sein Land mit erneuerbaren Energien innerhalb von 15 Jahren unabhängig von Öl, Gas und Kohle zu machen. In Spanien habe das Kabinett Ende August beschlossen, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch innerhalb der nächsten fünf Jahre zu verdoppeln.  Um diese Ziele zu erreichen, wollen beide Länder vor allem den Ausbau von Wind- und Bioenergie vorantreiben.

Spanien will Anteil der Erneuerbaren auf über 30 % im Jahr 2010 steigern

Bis 2010 plant die Regierung in Madrid so den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung von derzeit 19,8 Prozent auf 30,3 Prozent steigern. „Damit würde sie ihr EU-Ziel sogar um fast einen Prozentpunkt übertreffen“, kommentiert Dr. Simone Peter, Leiterin der Informationskampagne für Erneuerbare Energien in Berlin. Der Beitrag von Biosprit am gesamten Kraftstoffverbrauch in Spanien wird sich laut Plan in den nächsten fünf Jahren gegenüber heute sogar versechsfachen: 5,8 Prozent der Kraftstoffe sollen im Jahr 2010 aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Das gesamte Programm zur Förderung der erneuerbaren Energien kostet dem von der spanischen Regierung vorgestellten „Energieplan 2005-2010“ zufolge 23,6 Milliarden Euro. Den größten Teil soll die Industrie finanzieren.

Schweden will bis 2020 aus fossiler Stromproduktion aussteigen

Noch ehrgeiziger sind laut Informationskampagne die Pläne der Regierung in Stockholm: Bis 2020 soll Schweden komplett aus der Stromerzeugung mit fossilen Rohstoffen aussteigen. Dazu sollen der Regierungserklärung von Ministerpräsident Persson zufolge in den kommenden Jahren Erneuerbare-Energien-Kraftwerke gebaut werden, die zehn Prozent mehr Strom herstellen, als sämtliche mit Öl, Gas und Kohle betriebenen Kraftwerke des Landes derzeit produzieren (2003: 13,5 Terawattstunden). „Schweden könnte daher nicht nur selber auf zukunftsfähige Energien umsteigen, sondern auch den Export von Strom aus Erneuerbaren Energien forcieren“, fasst Peter zusammen. Auch im Wärmebereich setze die Regierung in Stockholm zur Offensive an: Mit Steuererleichterungen wolle sie in mehr als 250.000 der 3,8 Millionen schwedischen Haushalte den Umstieg von Heizöl auf erneuerbare Energien fördern. Mit einer ähnlichen Initiative solle ebenfalls der Umstieg von Elektroheizungen auf umweltfreundlichere Formen des Heizens unterstützt werden, heißt es in der Regierungserklärung. Stockholm kündigte zudem Programme an, um die Forschung im Bereich Erneuerbare Energien zu fördern sowie den Export von entsprechenden Anlagen zu verstärken.

Deutsche Technologieführerschaft in Gefahr

„Die Pläne in Schweden und Spanien zeigen, dass sich Deutschland mit seiner Politik zur Förderung erneuerbarer Energien in guter Gesellschaft befindet. Sie mahnen aber auch dazu, keinen Fadenriss bei der Einführung dieser Technologien hier zu Lande zu riskieren. Andernfalls könnten wir unsere heutige Technologieführerschaft bei den Erneuerbaren Energien schnell verlieren“, warnt Peter.

17.09.2005   Quelle: Informationskampagne für Erneuerbare Energien   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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