Forschungserfolge beim Heizen und Kühlen mit Energie aus Sonne und Erde

Der ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS) präsentierte am 22. und 23. September in Köln neue Forschungsergebnisse zur Erzeugung von Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energien. Forschung und Entwicklung machen Technologien zur Wärme- und Kälteerzeugung aus Sonnenenergie, Biomasse und Erdwärme effizienter, kostengünstiger und anwendungsfreundlicher, so der FVS. Neue Techniken optimierten den Wirkungsgrad der Kraft-Wärme-Kopplung, bei der gleichzeitig Strom, Wärme […]

Der ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS) präsentierte am 22. und 23. September in Köln neue Forschungsergebnisse zur Erzeugung von Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energien. Forschung und Entwicklung machen Technologien zur Wärme- und Kälteerzeugung aus Sonnenenergie, Biomasse und Erdwärme effizienter, kostengünstiger und anwendungsfreundlicher, so der FVS.
 
Neue Techniken optimierten den Wirkungsgrad der Kraft-Wärme-Kopplung, bei der gleichzeitig Strom, Wärme und Kälte erzeugt werden. Fortschritte in der Systemtechnik von Nahwärmesystemen im Verbund mit Energiespeichern erhöhen den solaren Anteil an Heizungsenergie und Warmwasser deutlich. Neue Sanierungstechniken gestatten, auch Altbauten zu „solarisieren“, so dass sich die Wohnqualität des derzeitigen Baubestands verbessere und die Betriebskosten sinken. Neue Klimatisierungstechnologien, die mit Sonnenwärme Büro- und Wohngebäude preiswert heizen oder kühlen, seien unabhängig von Strom aus dem Netz.

Führende Position erhalten und ausbauen

Um den Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärme- und Kälteerzeugung zu steigern, wollen der FVS und die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW (LZE) auch in Zukunft gemeinsam die Entwicklung, Demonstration und Markteinführung erneuerbarer Energiequellen offensiv vorantreiben. Der wissenschaftliche Tagungsleiter Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verweist auf die erreichten Forschungserfolge: „Die in Deutschland entwickelten Technologien im solaren, bioenergetischen und geothermischen Wärme- und Kältebereich haben bereits einen sehr hohen und international führenden Stand erreicht. Diese Position sollte auch in Zukunft durch verstärkte Forschungsförderung und durch Integration der erneuerbaren Energien in den Wärmemarkt gehalten und ausgebaut werden.“

Den Bürgern die sofort nutzbaren Vorteile der Sonnenenergie und Erdwärme vermitteln

Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, betonte wie wichtig es sei, den Bürgern im Lande die sofort nutzbaren Vorteile der Energien aus Sonne und Erde zu vermitteln: „In NRW konnten bislang 13 Solarsiedlungen mit über 1.400 Wohnungen fertig gestellt werden, weitere 13 sind im Bau. Mit dem erfolgreichen Wärmepumpen-Marktplatz NRW haben wir die Nutzung der Erdwärme in Neubauvorhaben in unserem Bundesland erheblich verstärkt. Mehr als 15.000 Wärmepumpen sind mittlerweile in NRW installiert, rund 90.000 sind es bundesweit. Mit Unterstützung der Forschungsergebnisse werden wir diese vorteilhafte Nutzung der natürlichen Energieressourcen in NRW weiter verstärken.“

Klimaziele mit Erneuerbaren Energien erreichbar

Mit fast 60 Prozent stellen Wärme- und Kälteerzeugung den Löwenanteil am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland dar. Die Versorgung dieses Bereichs mit erneuerbaren Energien wird nach Auffassung des FVS der Entwicklung zu einer nachhaltigen Energieversorgung neuen Schub verleihen. Der Verbrauch von Erdöl, Kohle und Erdgas könne durch erneuerbare Energien gesenkt und die für den Klimaschutz notwendigen CO2-Einsparziele könnten schneller erreicht werden.

Stärkere Forschungsförderung erforderlich

Der FVS begrüßte, dass das Bundesumweltministerium zusätzlich fünf Millionen Euro bereitstellt für Forschung und Entwicklung im Bereich erneuerbare Energien, die auch für Projekte im Wärme- und Kältebereich zur Verfügung stehen. Die Bereitstellung und kontinuierliche Erhöhung von Fördermitteln sei notwendig, um das technologische Potenzial zur Nutzung der Solarthermie, der Biomasse und der Geothermie stärker zu entwickeln. Der FVS empfiehlt daher eine weitere deutliche Verstärkung der Forschungsförderung für den Wärme- und Kältebereich: Ziel der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sei, die Technologien noch effektiver und anwendungsfreundlicher zu gestalten. Vor allem bestehe ein erheblicher Innovations- und Forschungsbedarf, um Kosten zu senken, Effizienz zu steigern und letztlich den Spitzenplatz Deutschlands in diesem Technologiesektor zu halten.

„Die gegenwärtig hohen Energiepreise zeigen, dass erneuerbare Energien eine ressourcensichere, wirtschaftlich leistungsfähige und bezahlbare Alternative darstellen. Gemeinsam mit Herstellerfirmen und Energieversorgungsunternehmen haben Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte des FVS bedeutende Innovationsschübe erbracht“, heißt es in der Pressemitteilung des FVS.

Eine ausführliche Beschreibung der aktuellen Forschungsergebnisse bietet das Hintergrundpapier „Forschungserfolge““

26.09.2005   Quelle: ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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