Rege Beteiligung am Symposium „Förderinstrumente für Erneuerbare Energien in Europa“
Rund 150 Teilnehmer aus Wissenschaft, Politik, Verbänden, Wirtschaft und Finanzwesen diskutierten am 20. Oktober 2005 in Berlin über die Förderung der erneuerbaren Energien in den EU-Mitgliedsstaaten sowie über die Förderinstrumente im Stromsektor. Die von der Informationskampagne für Erneuerbare Energien in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kreditbank AG veranstaltete Tagung vor dem Hintergrund des anstehenden Berichtes der EU-Kommission zur Förderung, sei ein voller Erfolg gewesen, berichten die Veranstalter in einer Pressemitteilung. Die Beiträge hätten gezeigt, dass das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus volks- und betriebswirtschaftlicher Sicht sowie aus Sicht der Finanzdienstleister das geeignete Instrument sei, um den Anteil der Erneuerbaren effektiv und effizient zu steigern.
Erfahrungen aus Ländern, die das EEG übernommen haben, bestätigten dies.
Umstellung der Förderung vom EEG auf ein Quotenmodell würde zu einem Zusammenbruch der Märkte führen
Dr. Joachim Nitsch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erklärte auf dem Symposium, warum man heute unbedingt Technologien fördern muss, die noch nicht wettbewerbsfähig sind. Er rechnete vor, dass erneuerbare Energien auch unter konservativen Annahmen im Jahr 2020 kostengünstiger sein werden als konventionelle. Nitsch warnte ausdrücklich vor einer Umstellung des Fördermodells vom EEG auf eine Quote: Kurzfristig würde das laut Nitsch zu einem Zusammenbruch der Märkte führen, langfristig den Strom aus Erneuerbaren Energien deutlich teurer machen.
EU- Harmonisierung nicht auf Basis ineffizienter Fördermodelle
Milan Nitzschke Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) wies darauf hin, dass die Kosten für die Förderung der Erneuerbaren kaum gestiegen sind. Das EU-Ziel für den Anteil Erneuerbarer Energien an der Energieversorgung sei in Deutschland gut zu erreichen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass kleine Anbieter weiterhin am Markt agieren könnten. Das EEG sei dazu aus volkswirtschaftlicher Sicht das geeignete Instrument und sowohl effektiv als auch wirtschaftlich effizient – im Gegensatz zu Quotenmodellen, die Nitzschke als „Limitationsmodell, Ausgrenzungsmodell, Konzentrationsmodell, Mitnahmemodell, Abwanderungsmodell“ charakterisierte. Die Erwartung an die EU-Politik sei daher, die nationalen Fördersysteme noch bis 2020 weiter zu führen. „Wenn es jemals eine Harmonisierung gibt, dann sicherlich nicht auf Basis eines nicht-effizienten Instrumentes“, so Nitzschke.
Tagungsmaterial im Internet erhältlich
Die Power-Point-Beiträge, die Videomitschnitte der Redebeiträge, ein Hintergrundpapier, sowie Zusammenfassungen der Vorträge stehen ab sofort im Internet bereit unter http://www.unendlich-viel-energie.de/index.php?id=169. Der Tagungsband kann per E-Mail auch in gedruckter Form bezogen werden: kontakt@unendlich-viel-energie.de
26.10.2005 Quelle: Informationskampagne für Erneuerbare Energien Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH