Forschung: Neuer Auftrieb für Wasserstoffspeicher

Abgasfreie Autos, betrieben mit Wasserstoff – ein Wunsch, dessen marktreife Verwirklichung aufgrund von Ölknappheit und Erderwärmung sehnlich erwartet wird. Dass es der Wasserstoffantrieb bisher nicht vom Prototyp bis zur Serienreife geschafft hat, habe vor allem einen Grund: die geeignete Speicherung des Wasserstoffs, so die so die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren in einer Pressemitteilung. Um hierfür eine […]

Abgasfreie Autos, betrieben mit Wasserstoff – ein Wunsch, dessen marktreife Verwirklichung aufgrund von Ölknappheit und Erderwärmung sehnlich erwartet wird. Dass es der Wasserstoffantrieb bisher nicht vom Prototyp bis zur Serienreife geschafft hat, habe vor allem einen Grund: die geeignete Speicherung des Wasserstoffs, so die so die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren in einer Pressemitteilung. Um hierfür eine Lösung zu finden, fördert die Helmholtz-Gemeinschaft die Entwicklung neuartiger Materialien zur Wasserstoffspeicherung bis Ende 2008 aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten mit 1,2 Millionen Euro.
 
Europäische Forschungskooperation für mobile Wasserstoffspeicher

„Die Erzeugung von Wasserstoff mit Hilfe regenerativer Energie wird unsere Abhängigkeit vom Erdöl verringern. Gleichzeitig ist Wasserstoff als Energielieferant eine umweltfreundliche Alternative, da bei seiner Verbrennung keine Treibhausgase sondern nur Wasser und Sauerstoff entstehen“, so Professor Rüdiger Bormann, Leiter am Institut für Werkstoffforschung des GKSS-Forschungszentrum Geesthacht in der Helmholtz-Gemeinschaft und Sprecher der Helmholtz-Initiative „Funktionale Materialen für mobile Wasserstoffspeicher“. In der Initiative wollen die auf dem Gebiet kompetenten europäischen Forschungsseinrichtungen dieses Problem jetzt gemeinsam lösen. Die Helmholtz-Zentren GKSS-Forschungszentrum Geesthacht und Forschungszentrum Karlsruhe kooperieren dabei mit dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung in Dresden, der Schweizer Universität Fribourg und der Vrije Universiteit in Amsterdam sowie dreizehn weiteren nationalen und internationalen Partnern aus den Bereichen Industrie und Forschung.

Konzentration auf Leichtmetall-Hydride

Die Wissenschaftler konzentrieren sich auf komplexe Leichtmetall-Hydride. Dies sind neuartige feste Materialien, die Wasserstoff-Atome chemisch binden und bei Erwärmung wieder abgeben können. „Im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff haben diese Metallhydride eine höhere Speicherdichte für Wasserstoff und die Form des Tanks ist frei wählbar – interessant auch für Energiespeicher in Laptops“, erläutert Bormann. Die Industrie erhofft sich von den Forschern für den Einsatz in Fahrzeugen einen Wasserstofftank mit einem Volumen unterhalb von 120 Litern und einer Speicherkapazität von mindestens fünf Kilogramm Wasserstoff.

Europäisches Kompetenznetzwerk geplant

Aufgrund der großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung hatte der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft die Förderung einer übergreifenden Initiative empfohlen. Um die vielseitigen Aktivitäten der Wasserstoffforscher effektiv zu bündeln, soll diese Helmholtz-Initiative mittelfristig Kern eines europäischen Kompetenznetzwerkes werden, in dem die Arbeiten zur Wasserstoffspeicherung mit den Aktivitäten zur Herstellung und Reinigung von Wasserstoff, zur Entwicklung effektiver Brennstoffzellen und zur Systemnutzung in mobilen Anwendungen konzeptionell abgestimmt werden.

Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft erbringen wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere durch die Erforschung von Systemen hoher Komplexität.

02.11.2005   Quelle: GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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