ver.di-Chef gegen Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken
Der Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, und der Präsident von EUROSOLAR, der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien, Hermann Scheer, haben sich zu einem Gedankenaustausch über energiewirtschaftliche Zukunftsfragen getroffen. Frank Bsirske habe im Gespräch mit Hermann Scheer bekräftigt, dass ver.di am Atomausstieg festhalten werde und sich auch weiter gegen die Verlängerung der gesetzlich vereinbarten Restlaufzeiten stelle, berichtet EUROSOLAR in einer Pressemitteilung.
Hermann Scheer bleibt ver.di-Mitglied
Ebenso stelle Bsirske sich mit seiner Gewerkschaft inhaltlich voll hinter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), den weiteren zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien sowie das Festhalten an den Klimaschutzzielen des Kyoto-Protokolls und die darauf bezogenen und ergriffenen gesetzlichen Initiativen in Deutschland. Hermann Scheer machte deutlich, dass er ver.di-Mitglied sei und bleiben werde.
Anlass des Gesprächs war laut EUROSOLAR die Erklärung der vier deutschen Stromkonzerne EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall, die neben der IG Bergbau, Chemie und Energie auch von ver.di mit unterzeichnet worden war. Diese habe den Eindruck erweckt, dass die Gewerkschaft ver.di nicht weiter am Atomenergieausstieg festhalte und sich anstelle der international vorbildhaften deutschen Förderung erneuerbarer Energien für ein verwässertes europaweites Fördersystem einsetze. Daraufhin hatte Hermann Scheer angekündigt, seine ver.di-Mitgliedschaft zu beenden und Mitglied einer anderen Gewerkschaft zu werden.
08.11.2005 Quelle: Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH