Globaler Statusbericht belegt weltweit ungebremstes Wachstum der Erneuerbaren
Der chinesische Vize-Premierminister Zeng Peiyan eröffnete am 07.11.2005 in Peking die Beijing International Renewable Energy Conference 2005 (BIREC 2005). Der aus Anlass der Konferenz veröffentlichte „Globale Statusbericht für Erneuerbare Energien“ (Global Status Report) gibt den ersten vollständigen Überblick über die weltweit beeindruckende Marktentwicklung bei den verschiedenen Technologien für Erneuerbare Energien. Das berichtet die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in einer Pressemitteilung.
Die Studie wurde im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) und des Bundesumweltministeriums (BMU) sowie der GTZ vom Washingtoner Worldwatch Institute erstellt. Sie erscheint im Rahmen des neu formierten Netzwerkes „Renewable Energy Policy Network for the 21st Century“ – kurz REN21.
30 Milliarden US-Dollar für den Ausbau der Erneuerbaren
Weltweit flossen laut der Studie im Jahr 2004 Investitionen von mehr als 30 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme und Biomasse machen an der weltweiten Energieerzeugung bereits heute einen Anteil von rund 17 Prozent aus. Mittlerweile haben auch multinationale Energieunternehmen die Chancen der erneuerbaren Energien erkannt: Siemens, Shell, General Electric, Sharp oder BP sind neben den vielen mittelständischen Unternehmen heute wichtige Global Player im Sektor. Weltweit beschäftigt die Branche derzeit rund 1,7 Millionen Menschen.
Solarwärme-Marktführer China, Brasilien führt bei Biokraftstoffen
Die Märkte in Industrieländern wie Deutschland, Spanien, den USA oder Japan bieten derzeit die größten Investitionschancen, so die GTZ. Aber auch Schwellen- und Entwicklungsländer nutzten zunehmend die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien, besonders zur ländlichen Energieversorgung und als Reaktion auf die stark steigenden Ölpreise: China will den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2010 auf 10 Prozent erhöhen. Die GTZ unterstützt die chinesische Regierung unter anderem bei der Formulierung und Umsetzung eines Einspeisegesetzes für Erneuerbare Energien. China ist bereits heute Marktführer bei der Nutzung der Sonne zur Wassererwärmung. Bei der Entwicklung von Biokraftstoffen ist wiederum Brasilien führend. „Länder in Afrika hoffen, durch Erneuerbare Energien mehr Menschen Zugang zu modernen Energieformen zu geben, um so deren Lebensbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklungschancen zu verbessern“, ergänzt der GTZ-Energieexperte Mike Enskat.
Politischer Wille entscheidend für den Erfolg
Entscheidend für den Erfolg bei der Nutzung erneuerbarer Energien ist laut GTZ der politische Wille der Regierungen. Laut dem Globalen Statusbericht verfügen heute fast 50 Länder weltweit über staatliche Instrumente zur Förderung von Wasserkraft, Solarstrom, Windenergie oder Erdwärmenutzung. Unter anderem werden quantitative Ausbauziele gesetzlich definiert oder finanzielle Investitionsanreize geboten. Zur Förderung von Biokraftstoffen für den Einsatz in Fahrzeugen wird deren Beimischung zu konventionellen Kraftstoffen gesetzlich ermöglicht. Die GTZ unterstützt Partnerregierungen in mehr als 30 Ländern in Afrika, Asien, Osteuropa und Lateinamerika bei der Schaffung von förderlichen Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien und zur Förderung der Energieeffizienz.
Der „Globale Statusbericht für Erneuerbare Energien“ steht in englischer Sprache zum Herunterladen zur Verfügung unter www.ren21.net
09.11.2005 Quelle: GTZ Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH