BUND zum Koalitionsvertrag: Rot-grüne Energiepolitik wird fortgesetzt

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bietet der Koalitionsvertrag von Union und SPD in wesentlichen Teilen keine ausreichenden Antworten auf die umweltpolitischen Herausforderungen. So sei zwar der Plan zu begrüßen, den klimabedingten Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert auf zwei Grad zu begrenzen, dieses Ziel sei jedoch noch mit konkreten Maßnahmen zu unterlegen. Akzeptabel […]

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bietet der Koalitionsvertrag von Union und SPD in wesentlichen Teilen keine ausreichenden Antworten auf die umweltpolitischen Herausforderungen. So sei zwar der Plan zu begrüßen, den klimabedingten Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert auf zwei Grad zu begrenzen, dieses Ziel sei jedoch noch mit konkreten Maßnahmen zu unterlegen. Akzeptabel sei die faktische Fortsetzung der rot-grünen Energiepolitik. Hervorzuheben sei die Tatsache, dass die SPD eine Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke verhindert habe.  
Das nur halbherzige Antasten der umweltschädlichen Subventionen bewertet der Umweltverband als ungenügend. Bei den Themen Chemikaliensicherheit und Gentechnik hätten sich Union und SPD jedoch dem Druck einflussreicher Industriebranchen gebeugt. Die drohende Verwässerung der Schutzbestimmungen vor gefährlichen Chemikalien und das Aufweichen bislang vorbildlicher Haftungsregeln in der Agro-Gentechnik seien gravierende Rückschläge beim Verbraucherschutz.

Weiterentwicklung der Ökosteuer fehlt

„Der Abbau umweltschädlicher Subventionen wie Eigenheimzulage und Entfernungspauschale geht in die richtige Richtung. Dieser Weg muss konsequent fortgesetzt werden. Es darf auch nicht dabei bleiben, dass die größten landwirtschaftlichen Betriebe ohne jede ökologische Gegenleistung die meisten Subventionen erhalten. Gestoppt werden muss die Vergeudung vieler Milliarden Euro für unnütze Verkehrsprojekte wie den Transrapid“, fordert die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt. Was außerdem fehle ist die Einführung einer Kerosinsteuer, der Abbau des klimaschädlichen Dienstwagenprivilegs und die Weiterentwicklung der Ökosteuer. Mit diesem Koalitionsvertrag mache sich Deutschland noch nicht auf den Weg in eine nachhaltige Zukunft.“

Ein Lichtblick im Koalitionsvertrag sei die vereinbarte Sicherung des nationalen Naturerbes. 125.000 Hektar früherer Militärflächen und wertvolle Naturbiotope entlang des „Grünen Bandes“ an der ehemaligen innerdeutschen Grenze könnten nun geschützt werden. Positiv sei auch die Absicht, ein Endlagersuchgesetz für den bisher angefallenen Atommüll in Kraft zu setzen. Da Gorleben als Endlager ungeeignet sei, müsse nun unter anderen potenziellen Standorten der beste gefunden werden.

14.11.2005   Quelle: BUND   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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