Plastik-Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von 5 Prozent hergestellt

Einem Forschungsteam der Technischen Universität Ilmenau ist es gelungen, Solarzellen aus Plastik mit einer Energieumwandlungseffizienz von fünf Prozent herzustellen. Noch zur Jahrtausendwende habe der Wirkungsgrad von Plastiksolarzellen unter Sonnenlichteinstrahlung maximal ein Prozent betragen, der typische Wirkungsgrad für Laborzellen liege derzeit bei zirka 3-4 Prozent, so die TU Ilmenau in einer Pressemitteilung. Der in Ilmenau erzielte Entwicklungsstand […]

Einem Forschungsteam der Technischen Universität Ilmenau ist es gelungen, Solarzellen aus Plastik mit einer Energieumwandlungseffizienz von fünf Prozent herzustellen. Noch zur Jahrtausendwende habe der Wirkungsgrad von Plastiksolarzellen unter Sonnenlichteinstrahlung maximal ein Prozent betragen, der typische Wirkungsgrad für Laborzellen liege derzeit bei zirka 3-4 Prozent, so die TU Ilmenau in einer Pressemitteilung.
 
Der in Ilmenau erzielte Entwicklungsstand bewege sich damit weltweit auf Spitzenniveau. Die Plastiksolarzellen auf Folienbasis stellen für zahlreiche Anwendungen eine preiswerte Alternative zu herkömmlichen Siliziumzellen dar, betont die TU Ilmenau. Es werde erwartet, dass Plastiksolarzellen dank ihrer äußerst kostengünstigen Herstellung und spezifischen Eigenschaften wie geringes Gewicht und hohe Flexibilität künftig in weiteren neuen Anwendungsfeldern eingesetzt werden. Dies sei sowohl die elektrische Aufladung von mobilen Kleingeräten (Handy, Notebook, etc.) als auch die lokale Stromversorgung, zum Beispiel in Entwicklungsländern.

Die Solarzellen wurden am Lehrstuhl Experimentalphysik von Dr. Harald Hoppe und einer Nachwuchsforschergruppe entwickelt und hergestellt. Der Wirkungsgrad sei mit Hilfe eines AM1,5-Sonnensimulators bestimmt worden. Bei der Herstellung der Zellen habe auf die präparativen und analytischen Möglichkeiten des Zentrums für Mikro- und Nanotechnologien (ZMN) der TU Ilmenau zurückgegriffen werden können. Die sehr gute Zusammenarbeit mit verschiedenen Arbeitsgebieten der TU Ilmenau habe die Forschung unterstützt, beispielsweise die Nanotechnologie (Prof. Oliver Ambacher), die Festkörperelektronik (Frau Dr. Susanne Scheinert), die Mikrosystemtechnik (Dr. Arne Albrecht) und die Chemie (Prof. Peter Scharff).

Dr. Hoppe konnte besonders auf seine während der Promotion gewonnene langjährige Erfahrung zurückgreifen, die er am Linzer Institut für Organische Solarzellen (LIOS) unter der Leitung von Professor N. Serdar Sariciftci erwerben konnte. Professor Sariciftci war einer der Begründer der Plastiksolarzelle während seiner Zeit bei Prof. Alan J. Heeger in Santa Barbara/Californien in den 90er Jahren. Prof. Heeger hat im Jahr 2000 den Nobelpreis für Chemie für die Entwicklung der leitenden Polymere erhalten. An der TU Ilmenau besteht bereits eine langjährige intensive Forschungskooperation zur Polymerelektronik sowohl innerhalb Thüringens mit dem TITK Rudolstadt, einem An-Institut der TU Ilmenau, und der FSU Jena als auch mit weiteren deutschen und internationalen Kooperationspartnern. Die Forschungsarbeiten werden im Rahmen des Projektes NANORG1 vom Thüringer Kultusministeriums gefördert.

16.11.2005   Quelle: Technische Universität Ilmenau; Institut für Physik, Fachgebiet Experimentalphysik I   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen