Europaweit einmalig: Brennstoffzelle versorgt Wohngebiet mit Strom und Wärme

Mit einem Großversuch wird in Krefeld die Versorgung eines ganzen Wohngebietes mit Strom und Wärme durch eine Hochtemperatur- Brennstoffzellen-Anlage getestet. Seit rund 10 Monaten versorge die Brennstoffzelle Ein- und Mehrfamilienhäuser, Kindergärten und Einzelhandelsgeschäfte im Krefelder Stadtteil Fischeln mit Heizenergie und Warmwasser, berichtet das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW in einer Pressemitteilung.  […]

Mit einem Großversuch wird in Krefeld die Versorgung eines ganzen Wohngebietes mit Strom und Wärme durch eine Hochtemperatur- Brennstoffzellen-Anlage getestet. Seit rund 10 Monaten versorge die Brennstoffzelle Ein- und Mehrfamilienhäuser, Kindergärten und Einzelhandelsgeschäfte im Krefelder Stadtteil Fischeln mit Heizenergie und Warmwasser, berichtet das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW in einer Pressemitteilung.  „Mit diesem außergewöhnlichen Brennstoffzellen-Konzept belegt NRW einmal mehr seinen internationalen Spitzenplatz bei der Anwendung innovativer Energietechnik“, erklärte NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben anlässlich der öffentlichen Vorstellung der Hochtemperatur-Brennstoffzelle durch die Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH am 11. November 2005 in Krefeld.

Heizung und warmes Wasser für 40 Wohneinheiten

Die Krefelder Brennstoffzelle hat laut Wirtschaftsministerium eine Nennleistung von 225 Kilowatt (elektrisch) und 160 Kilowatt (thermisch). Die erzeugte Wärme reiche aus, um im Winter 40 Wohneinheiten zu heizen und mit Warmwasser zu beliefern. Im Sommer werde die Wärme zur Versorgung von 300 Wohneinheiten mit Warmwasser verwendet. Der gleichzeitig von der Brennstoffzelle produzierte Strom wird in das Netz der Stadtwerke Krefeld eingespeist. Das NRW-Wirtschaftsministerium hat das rund 3,2 Millionen Euro teure Projekt der Fernwärmeversorgung Niederrhein und der RWE Fuel Cells mit rund 900.000 Euro unterstützt.

Neue Märkte für den Einsatz von Brennstoffzellen

Mit diesem Großversuch würden erstmals praktische Erfahrungen beim Einsatz einer Hochtemperatur-Brennstoffzelle in einem Wohngebiet gesammelt. Damit sollen neue Märkte für den Einsatz von Brennstoffzellen erschlossen werden, so Wirtschaftsministerin Christa Thoben: „Wir unterstützen die Entwicklung solcher Zukunftstechnologien nicht nur, um sie in der Bundesrepublik zu vermarkten, auch international zeichnen sich mit Blick auf die weltweiten Klimaschutzbemühungen beste Absatzchancen für die Brennstoffzellentechnik ab“, sagt die Ministerin. NRW habe mittlerweile bei Forschung und Entwicklung, bei der Fertigung und der Anwendung von Brennstoffzellenkomponenten und -systemen international einen Spitzenplatz erreicht. Dazu zählten unter anderem der Einsatz von Brennstoffzellen in Laptops, Lastenfahrrädern oder Rollstühlen bis hin zur Hausenergieversorgung. Weiter sei der Einsatz der Zellen für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung von Infotafeln oder Mobilfunkmasten geplant.

Rund 56 Millionen Euro Förderung

Das Brennstoffzellenprojekt in Krefeld ist eines von bisher 56 im Rahmen der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW geförderten Brennstoffzellen- und Wasserstoffprojekten in Nordrhein-Westfalen. Zielsetzung aller Vorhaben ist, die spezifischen Kosten zu senken, die Lebensdauer der Brennstoffzellenkomponenten und -Systeme zu erhöhen und eine entsprechende Wasserstoffinfrastruktur aufzubauen. Dazu wurden aus dem REN-Programm und von der Europäischen Union (Europäischer Fond für regionale Entwicklung – EFRE) bisher rund 56 Millionen Euro zur Verfügung gestellt bei über 105 Millionen Euro Gesamtinvestitionen. Im „Kompetenz-Netzwerk Brennstoffzelle und Wasserstoff NRW“ haben sich rund 320 zum großen Teil mittelständische Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen.
Weitere Informationen unter www.brennstoffzelle-nrw.de

18.11.2005   Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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