Weltrekord bei Investitionen in erneuerbare Energien
Die weltweiten Investitionen in Techniken zur Nutzung erneuerbarer Energien haben 2004 die Rekordmarke von 30 Milliarden US-Dollar erreicht. Das geht hervor aus einem Bericht des Politiknetzwerks für erneuerbare Energien für das 21. Jahrhundert (Renewable Energy Policy Network for the 21st Century, REN21). Laut „Renewables 2005: Global Status Report“ beträgt die global installierte elektrische Kapazität von Wind- und Solarenergie, Biomasse, Erdwärme und Kleiner Wasserkraft rund 160 Gigawatt, das sind etwa 4 % der weltweit vorhandenen Kapazitäten zur Stromerzeugung.
„Die Erneuerbaren sind nun Teil des Big Business“ sagt Eric Martinot einer der Autoren des Reports.
40 Millionen Haushalte erwärmen ihr Wasser mit Sonnenkollektoren
Martinot ist leitender Wissenschaftler am Worldwatch-Institut und Dozent an der Universität von Peking. Erneuerbare Energien würden immer interessanter für die großen Unternehmen der Welt, darunter General Electric, Siemens, Sharp, and Royal Dutch Shell. Der Status-Report geht davon aus, dass fast 40 Millionen Haushalte weltweit ihr Wasser mit Sonnenkollektoren erwärmen, die größtenteils in den letzten fünf Jahren installiert wurden. Insgesamt seien in der Branche der Erneuerbaren rund 1,7 Millionen Menschen tätig, überwiegend gut bezahlte Fachkräfte.
Mindestens 48 Staaten fördern erneuerbare Energien
Der Status-Report wurde zusammengestellt von Martinot und über 100 weiteren Wissenschaftlern aus mehr als 20 Ländern. Er belege die Verfügbarkeit mehrerer Techniken zur Nutzung erneuerbarer Energien, welche mit herkömmlichen Brennstoffen im Wettbewerb stehen in den Märkten der Strom- und Wärmeerzeugung, der Treibstoffe für den Verkehr und der netzfernen Energieversorgung. Laut Status-Report wächst die politische Unterstützung für die Erneuerbaren rasch. Mindestens 48 Staaten würden bereits die regenerativen Energien politisch fördern, darunter 14 Entwicklungsländer. Die Vorgaben beziehen sich laut Worldwatch-Institut überwiegend auf den geplanten Anteil der Erneuerbaren an der Stromproduktion (5 – 30 % im Zeitraum von 2010-2012). Verordnungen über die Beimischung von Biokraftstoffen seien in mindestens 20 Staaten oder Provinzen in Kraft. An der Spitze lägen Brasilien, China und Indien. Laut Martinot ist die staatliche Führungsrolle der Schlüssel zum Erfolg auf den Märkten. Marktführer im Jahr 2004 waren Brasilien bei den Biokraftstoffen, China bei der Solarwärme, Deutschland beim Solarstrom und Spanien bei der Nutzung der Windenergie.
Solarstrom wächst am schnellsten
Die weltweit am schnellsten wachsende Energietechnologie ist laut Worldwatch die netzgekoppelte Photovoltaik. Deren installierte Kapazität wuchs in den Jahren 2000-2004 um 60 Prozent jährlich. Auf über 400.000 Dächern in Japan, Deutschland und den USA arbeiten Solarstromanlagen. Am zweitschnellsten wuchs die Windenergieleistung, die 2003 um 28 % zulegte und 2004 bei rund 17 Gigawatt lag. Die Produktion von Biokraftstoffen (Ethanol und Diesel) überschritt 2004 die 33 Milliarden-Liter-Marke: Ethanol ersetzte im vergangenen Jahr rund 3 % der 1.200 Milliarden Liter herkömmlicher Kraftstoffe.
Der „Renewables 2005: Global Status Report“ kann heruntergeladen werden als PDF-Dokument (117 Seiten; 905 kB) ) unter http://www.worldwatch.org/brain/media/pdf/pubs/ren21/ren21-2.pdf
21.11.2005 Quelle: Worldwatch Institute Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH