Heizen und Kühlen mit erneuerbaren Energien: Bericht an EU-Kommission veröffentlicht

Der Bericht der SPD-Politikerin Mechtild Rothe an die EU-Kommission zur Heizung und Kühlung aus erneuerbaren Energien ist in der 47. Kalenderwoche 2005 veröffentlicht worden. Rothe, Mitglied des Europäischen Parlaments, hatte den Bericht selbst angeregt und unterstützt damit eine Initiative für eine Europäische Richtlinie für das Heizen und Kühlen mit Sonnenenergie, Erdwärme und Biomasse. Am 29. […]

Der Bericht der SPD-Politikerin Mechtild Rothe an die EU-Kommission zur Heizung und Kühlung aus erneuerbaren Energien ist in der 47. Kalenderwoche 2005 veröffentlicht worden. Rothe, Mitglied des Europäischen Parlaments, hatte den Bericht selbst angeregt und unterstützt damit eine Initiative für eine Europäische Richtlinie für das Heizen und Kühlen mit Sonnenenergie, Erdwärme und Biomasse. Am 29. November soll eine erste Aussprache im Energieausschuss des europäischen Parlaments stattfinden.  Voraussichtlich Anfang Januar 2006 ist eine Abstimmung im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) des Europaparlaments geplant; die Abstimmung im Plenum des Europaparlaments wird im Februar 2006 erwartet. Nach dem Beschluss des Textes durch das Parlament ist die Kommission politisch und formell gefordert, einen Richtlinienentwurf vorzuschlagen.

Der europäische Solarwärme-Industrieverband (ESTIF) begrüßte den Bericht. „Wieder einmal unterstreicht das Europarlament seine führende Rolle beim Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien“, sagte ESTIF-Generalsekretär Uwe Brechlin. „Wir zollen Frau Rothe Beifall für den ausgezeichneten Bericht und erwarten, dass er von einer breiten Mehrheit im Parlament unterstützt wird“, so Brechlin weiter. Mit diesem Dokument liege der EU-Kommission sozusagen der Entwurf für eine Richtlinie zur Heizung und Kühlung mit Erneuerbaren vor.

Ziel: 25% Erneuerbare im Jahr 2020

Ziel des Berichts ist die Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien im Wärme und Kältebereich in der EU von derzeit etwa 10% auf 25% im Jahr 2020. Damit soll ein erheblicher Beitrag zur europäischen Energieversorgungssicherheit geleistet werden, sowie die signifikante Reduktion der Abhängigkeit Europas vor allem von Öl und Gas erreicht werden.

Eine künftige Richtlinie soll die Rahmenbedingungen für nationale Förderinstrumente unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips setzen. Das bisher nur gering genutzte Potenzial erneuerbarer Energien zur Produktion von Wärme und Kälte soll substantiell ausgeschöpft werden. Mit der Richtlinie soll eine EU-weite hohe Marktdurchdringung und Marktentwicklung aller infrage kommenden Technologien in sämtlichen Mitgliedsstaaten ermöglicht werden. Die Wirtschaftlichkeit entsprechender Technologien und Verfahren soll durch Massenproduktion und Massenvertrieb beschleunigt werden.

Nationale Zielvorgaben für Erdwärme, Solarenergie und Biomasse

Der Bericht sieht für eine Richtlinie national verbindliche Ziele für das Jahr 2020 vor, welche die derzeitigen unterschiedlichen Anteile von erneuerbarer Wärme und Kälte in den Mitgliedstaaten sowie das jeweilige Potenzial jeder Wärme- und Kältetechnologie mit Erneuerbaren berücksichtigen. Eine klar abzugrenzende Definition der infrage kommenden Energieträger Geothermie, Solarthermie und Biomasse soll zugrunde gelegt werden. Spätestens ein Jahr nach Inkrafttreten der Richtlinie, sollen die Mitgliedsstaaten einen Aktionsplan zur Erreichung der Ziele festlegen und darin auch Vorgaben für die in Frage kommenden Energieträger angeben. Der Aktionsplan der Mitgliedsstaaten soll alle drei Jahre erneuert und der Kommission vorgelegt werden.

Für die Einschätzung des europäischen Energiebedarfs im Wärme und Kältebereich und zum Monitoring der Entwicklung des erneuerbaren Anteils soll ein europaweites, in allen Mitgliedsstaaten gültiges System zum Monitoring entwickelt werden, um eine verlässliche und vergleichbare Datengrundlage zu schaffen.

Rothe drängte bereits vor der Europawahl im Mai 2004 auf eine europäische Richtlinie zur Heizung und Kühlung mit Solarwärme, Biomasse und Erdwärme. Der europäische Solarwärme-Industrieverband ESTIF und der Europäische Rat für Erneuerbare Energien (EREC) haben im April 2005 eine gemeinsame Erklärung mit der Forderung nach einer Richtlinie veröffentlicht, um die Heizung und Kühlung mit erneuerbaren Energien zu fördern.

Der Bericht mit den Empfehlungen an die EU-Kommission zum Heizen und Kühlen aus erneuerbaren Energiequellen (2005/2122[INI]) kann in deutscher Sprache heruntergeladen werden unter http://www.europarl.eu.int/meetdocs/2004_2009/documents/pr/586/586126/586126de.pdf

25.11.2005   Quelle: ESTIF   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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