Neuer Solar-Simulator am PSI: 10.000 künstliche Sonnen im Brennpunkt

Am Paul Scherrer-Institut (PSI, Villigen / Zürich) ist ein neuer Hochfluss-Sonnensimulator in Betrieb. Mit dieser weltweit leistungsstärksten Anlage lassen sich in Solarchemie-Reaktoren extrem hohe Temperaturen erzeugen. Wissenschaftler des PSI und der ETH Zürich können so unter kontrollierten Strahlungsbedingungen und vom Wetter unabhängig Prozesse erforschen, die eine effiziente Herstellung solarer Brennstoffe und neuartiger Werkstoffe ermöglichen, berichtet […]

Am Paul Scherrer-Institut (PSI, Villigen / Zürich) ist ein neuer Hochfluss-Sonnensimulator in Betrieb. Mit dieser weltweit leistungsstärksten Anlage lassen sich in Solarchemie-Reaktoren extrem hohe Temperaturen erzeugen. Wissenschaftler des PSI und der ETH Zürich können so unter kontrollierten Strahlungsbedingungen und vom Wetter unabhängig Prozesse erforschen, die eine effiziente Herstellung solarer Brennstoffe und neuartiger Werkstoffe ermöglichen, berichtet das PSI in einer Pressemitteilung.  Zehn starke Xenon-Lichtbogen-Lampen mit verspiegelten Reflektoren konzentrieren ihr Licht auf eine kleine Fläche. Im Brennpunkt der neu entwickelten Forschungsanlage erreichen die Leuchten eine Strahlungsintensität von mehr als 10.000 Sonnen (10.000 Kilowatt pro Quadratmeter) und eine maximale Wärmeleistung von 50 Kilowatt. Dabei werden Temperaturen von bis zu 2.500 Grad Celsius erzeugt. Genutzt wird die Energie in Prototypen von Solarchemie-Reaktoren, die experimentell getestet und mit numerischen Modellen weiter optimiert werden. Der Hochfluss-Solarsimulator gewähre dabei stets gleiche Strahlungsbedingungen und erlaube vom Wetter unabhängige Tests zur Untersuchung solarchemischer Prozesse.

Solarchemie zur Produktion speicher- und transportfähiger Brennstoffe

Für Experimente stehen am PSI nun zwei große Solarkonzentrator-Anlagen zur Verfügung. Der schon lange bewährte Solarofen wie auch der jüngst aufgebaute Solarsimulator sind laut PSI auf dem neusten Stand der Technik. Das Labor für Solartechnik am PSI und die Professur für Erneuerbare Energieträger der ETH Zürich erforschen hier gemeinsam chemische Hochtemperatur-Prozesse, mit denen konzentrierte Sonnenenergie effizient in speicher- und transportfähige chemische Brennstoffe wie beispielweise Wasserstoff umgewandelt werden kann. Dadurch lässt sich der Ausstoß von Treibhausgasen und andern Schadstoffen vermeiden, die bei der Wärme- und Stromproduktion durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen. Solare Brenn- und Treibstoffe sollen künftig eine umweltfreundliche Energieversorgung ermöglichen und tragen so zur Lösung des Klimaproblems bei.

02.12.2005   Quelle: PSI   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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