BUND: Stromfresser gefährden Klimaziele

Eine Welle bevorstehender Neuanschaffungen von elektronischen Geräten gefährdet die deutschen Klimaschutzziele, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Wenn die Konsumenten auf Unterhaltungselektronik mit schlechter Energiebilanz zurückgriffen, würde das zu einem Strommehrverbrauch von jährlich etwa drei Terawattstunden führen. Dies entspreche rund zwei Millionen Tonnen zusätzlichen Kohlendioxidausstoßes pro Jahr.  Jährlich werden laut BUND hierzulande […]

Eine Welle bevorstehender Neuanschaffungen von elektronischen Geräten gefährdet die deutschen Klimaschutzziele, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Wenn die Konsumenten auf Unterhaltungselektronik mit schlechter Energiebilanz zurückgriffen, würde das zu einem Strommehrverbrauch von jährlich etwa drei Terawattstunden führen. Dies entspreche rund zwei Millionen Tonnen zusätzlichen Kohlendioxidausstoßes pro Jahr.  Jährlich werden laut BUND hierzulande rund sechs Millionen neue Fernsehgeräte verkauft. Das bevorstehende Weihnachtsfest und die Fußballweltmeisterschaften im kommenden Jahr würden diese Zahl noch steigen lassen. Der Kauf neuer DVD-Recorder, digitaler Satelliten-Receiver und Surround-Systeme erhöhe die Gerätezahl zusätzlich.

Angebliche Schnäppchen treiben die Stromrechnung nach oben

Deutschland müsse bis 2012 mindestens 20 Millionen Tonnen des jährlichen Kohlendioxidausstoßes einsparen, um sein auf der Weltklimakonferenz von Kyoto zugesagtes Minderungsziel von minus 21 Prozent gegenüber 1990 tatsächlich zu erreichen, betont der BUND. In den letzten Jahren stagniere jedoch der Ausstoß klimawirksamer Treibhausgase auf hohem Niveau. „Viele elektronische Geräte verbrauchen zu viel Strom. Mit „Geiz-ist-geil-“ und „Ich-bin-doch nicht-blöd-Sprüchen“ werben die Elektrohandelsketten für angebliche Schnäppchen, die dann die Stromrechnung nach oben treiben“, sagt BUND-Klimaexperte Matthias Seiche. Der Handel müsse dazu übergehen, den Energieverbrauch aller Geräte deutlicher zu kennzeichnen und offensiv die sparsamsten Geräte zu bewerben. „Wer den Leuten Stromfresser andreht ist verantwortlich für mehr Treibhausgase und zunehmende Klimakatastrophen“, so Seiche.

Energiesparende Neugeräte schonen die Umwelt

Sowohl im Stand-by- als auch im Betriebszustand sei der Verbrauch vieler Anlagen zu hoch, betont der BUND-Experte. „Bei Tests der Stiftung Warentest verbrauchte ein Fernseher der Firma Daewoo im Stand-by-Betrieb 4,8 Watt, das beste getestete Gerät hingegen nur 0,1 Watt“, heißt es in der BUND-Pressemitteilung. Ein Fernseher von Thomson benötige eingeschaltet mit 237 Watt mehr als doppelt so viel Strom als das sparsamste Gerät. Bei Receivern lag der Stand-by-Verbrauch zwischen einem und 13, bei DVD-Recordern zwischen einem und 16 Watt. Bei der jährlichen Stromrechnung könne allein der Unterschied im Stand-by-Betrieb rund 20 Euro ausmachen, rechnet der BUND vor. Bei weiter steigenden Strompreisen werde er noch größer. Technisch sei bei allen Geräten ein Verbrauch von unter einem Watt möglich.

11.12.2005   Quelle: BUND   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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