Zebotec testet Brennstoffzellen-Boot auf dem Bodensee

Das Konstanzer Unternehmen Zebotec hat das erste Elektro-Mietboot mit einer Brennstoffzelle als Hauptantrieb erfolgreich getestet. Bei diesem Mietboot handle es sich um einen Prototypen, der sich mit einer Leistung von bis zu 800 Watt und mit vier Erwachsenen an Bord ganze zwei Stunden auf dem Bodensee bewege, abgasfrei und geräuschlos. Im Gegensatz zu den Hilfsmotoren für […]

Das Konstanzer Unternehmen Zebotec hat das erste Elektro-Mietboot mit einer Brennstoffzelle als Hauptantrieb erfolgreich getestet. Bei diesem Mietboot handle es sich um einen Prototypen, der sich mit einer Leistung von bis zu 800 Watt und mit vier Erwachsenen an Bord ganze zwei Stunden auf dem Bodensee bewege, abgasfrei und geräuschlos.
 
Im Gegensatz zu den Hilfsmotoren für Segelboote mit Brennstoffzellenantrieb, werde die Batterie durch ein PEM-Brennstoffzellensystem vollwertig ersetzt, heißt es in der Zebotec-Pressemitteilung. Lediglich zum Starten der Brennstoffzellen komme eine Batterie mit geringer Leistung zum Einsatz. Während der Fahrt wandeln die Brennstoffzellen Wasserstoff in Energie um, die für den Antrieb des knapp sechs Meter langen und 220 Kilogramm schweren Elektro-Mietboots sorgt.

Brennstoffzellensystem im Härtetest

2006 will das Zebotec zusammen mit einem Bootsmietverleiher ein weiteres Elektro-Mietboot mit einem leistungsstärkeren Brennstoffzellensystem ausstatten. Zusätzlich soll das Fassungsvermögen der Wasserstoffstanks erhöht werden. Ein Tank Wasserstoff reiche dann für einen oder mehrere Tage Fahrvergnügen, so Zebotec. Vorläufig werde das Boot direkt beim Bootsverleiher über Stahlflaschen betankt, die jeweils zehn Kubikmeter Wasserstoff fassen und zu Flaschenbündeln zusammengefasst werden. Langfristig sollen Besitzer von brennstoffzellen-betriebenen Booten die Möglichkeit haben, ihr Boot an strategisch günstig gelegenen Wasserstoff-Tankstellen zu betanken. Das Unternehmen Zebotec, das mit dem Schweizer Unternehmen AccaGen im Elektrolyseurbereich tätig ist, verfüge über das erforderliche Know-how und entwickle bereits Pläne für eine entsprechende Wasserstoff-Infrastruktur in der Bodenseeregion. Insgesamt soll das Elektroboot der Firma Fluck ein Jahr im Einsatz sein. Über einen integrierten Computer sollen Daten gesammelt werden, die Aufschluss darüber geben solllen, wie nah Zebotec mit seiner Entwicklung an einer serienmäßigen Produktion ist und wie die Akzeptanz des Kunden aussieht.

Energieerzeugung ohne Emissionen

Der Einsatz von Brennstoffzellen bringe aber nicht nur Vorteile für die Elektro-Boote, betont Zebotec. „Zero emission technology“ laute die Philosophie des Unternehmens angesichts des Bodensees als Europas größtem Trinkwasserspeicher mit derzeit 36.000 zugelassenen Motorbooten und einer entsprechend streng gefassten Emissionsverordnung. Um dieses Ziel zu erreichen, sei für die unmittelbare Zukunft und auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse die Entwicklung eines 50 Kilowatt starken Motors mit Brennstoffzellenantrieb für Motorboote projektiert, die als echte Alternative zu den herkömmlichen Verbrennungsmotoren gewertet werden dürfe. Denn statt lärmender Dieselmotoren und Ölrückstände im Wasser, wandeln Brennstoffzellen regenerativ hergestellten Wasserstoff in Energie um, arbeiten leise und produzieren keine umweltschädlichen Emissionen.

18.12.2005   Quelle: zebotec GmbH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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