Große Mehrheit der Deutschen für mehr erneuerbare Energien

Der Streit zwischen Russland und der Ukraine um einen höheren Erdgaspreis hat in Deutschland die Frage nach der Abhängigkeit von Energieimporten aufgeworfen. Nach einer aktuellen Umfrage von Infratest dimap sprechen sich 81 Prozent der Bürgerinnen und Bürger für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien aus, berichtet die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung.  Um weniger […]

Der Streit zwischen Russland und der Ukraine um einen höheren Erdgaspreis hat in Deutschland die Frage nach der Abhängigkeit von Energieimporten aufgeworfen. Nach einer aktuellen Umfrage von Infratest dimap sprechen sich 81 Prozent der Bürgerinnen und Bürger für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien aus, berichtet die Informationskampagne für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung.  Um weniger abhängig von ausländischen Energielieferanten zu sein, sollte Deutschland demnach vor allem auf Energiequellen wie Sonne und Wind setzen. Die stärkere Nutzung von Kohle beziehungsweise Atomkraft ist laut Infratest nur für 17 beziehungsweise 25 Prozent eine überzeugende Alternative. Das Berliner Politik- und Wahlforschungsinstitut Infratest dimap hat für den ARD-Deutschlandtrend vom 5. Januar 2006 vom 2. bis 3. Januar 2006 1.000 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger befragt.

„Die jüngste Umfrage von Infratest dimap bestätigt erneut, dass erneuerbare Energien bei der Bevölkerung hoch im Kurs stehen“, so Dr. Simone Peter, Leiterin der Informationskampagne für Erneuerbare Energien in Berlin. „Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung wünscht sich einen konsequenten Ausbau von Erdwärme, Wasserkraft, Sonnen-, Wind- und Bioenergie.“ Umfragen der marktführenden Meinungsforschungsinstitute belegten dies immer wieder.

Parteiübergreifender Konsens zur Förderung der erneuerbaren Energien

Einer Forsa-Umfrage vom April 2005 zufolge sprachen sich 87 Prozent der Bevölkerung dafür aus, die aktuelle Förderung der erneuerbaren Energien beizubehalten oder noch zu verstärken. Dabei herrschte ein parteiübergreifender Konsens. Der Europressedienst hatte im vergangenen Jahr ermittelt, dass 9 von 10 Bürgern den heutigen Anteil der erneuerbaren Energien am Strompreis für angemessen halten. Die wichtigsten Argumente für die Erneuerbaren waren für die Befragten überwiegend der Umweltschutz (44 Prozent) oder der Wunsch nach Unabhängigkeit von herkömmlichen, endlichen Energiequellen (29 Prozent).

Ziel der Branche: Bis 2020 soll der Anteil regenerativer Energien an der Energieversorgung 20 Prozent betragen

„Unsere Energieversorgung basiert zu fast 80 Prozent auf dem Import der immer knapper werdenden Ressourcen Öl, Gas, Kohle und Uran. Um die Versorgung dauerhaft zu sichern und Energie bezahlbar zu halten, müssen die Energieeinsparung und effiziente Nutzung von Energie stärker gefördert und der Anteil heimischer Erneuerbarer Energieträger für die Strom-, Wärme- und Kraftstoffversorgung massiv gesteigert werden“ fordert Peter. Die Branche der Erneuerbaren Energien habe sich deshalb im April 2005 mit der „Essener Deklaration“ das Ziel gesetzt, den Anteil regenerativer Energien an der
Energieversorgung bis 2020 auf mindestens 20 Prozent zu erhöhen und dafür 200 Milliarden Euro zu investieren.

Die gesamte Infratest dimap-Befragung ist im Internet zugänglich unter
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5007866,00.html

07.01.2006   Quelle: Informationskampagne für Erneuerbare Energien   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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