VW, Shell und Iogen wollen Biokraftstoff Zellulose-Ethanol produzieren

Volkswagen, Shell und die Iogen Corporation kündigten am 08.01.2006 an, gemeinsam die wirtschaftliche Machbarkeit der Produktion von Zellulose-Ethanol in Deutschland zu prüfen. Dieser von Iogen hergestellte Biokraftstoff könne in den Automobilen von heute eingesetzt werden und die CO2-Emissionen um 90% gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen reduzieren, heißt es in der Pressemitteilung.  Das ZelluIose-Ethanol von Iogen sei ein […]

Volkswagen, Shell und die Iogen Corporation kündigten am 08.01.2006 an, gemeinsam die wirtschaftliche Machbarkeit der Produktion von Zellulose-Ethanol in Deutschland zu prüfen. Dieser von Iogen hergestellte Biokraftstoff könne in den Automobilen von heute eingesetzt werden und die CO2-Emissionen um 90% gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen reduzieren, heißt es in der Pressemitteilung.  Das ZelluIose-Ethanol von Iogen sei ein erneuerbarer, fortschrittlicher Biokraftstoff, der aus nicht für die Lebensmittelproduktion verwendbaren landwirtschaftlichen Abfallprodukten wie Getreide- und Maisstroh hergestellt wird und so auf ausgesprochen kostengünstige Weise den Ausstoß von Treibhausgasen im Straßenverkehr reduziere. Das Herstellungsverfahren von Iogen für Zellulose-Ethanol sei das Ergebnis einer über 25-jährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Das Unternehmen betreibe die weltweit einzige Demonstrationsanlage für die Herstellung von Zellulose-Ethanol und habe diesen Kraftstoff erstmals im April 2004 kommerziell vertrieben.

Innovative Biokraftstoffe sollen fossile Brennstoffe ersetzen

„Wir verfolgen konsequent das Ziel, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und suchen nach den wirkungsvollsten Lösungen, um diese Brennstoffe durch innovative Biokraftstoffe zu ersetzen. Nur so können wir langfristig die individuellen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen kostengünstig befriedigen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Dr. Bernd Pischetsrieder anlässlich der Unterzeichnung der Absichtserklärung auf der North American International Auto Show (NAIAS) 2006 in Detroit. „Wir sind stolz darauf, dass VW sich uns und unserem langjährigen Partner Iogen angeschlossen hat, um die Machbarkeit der Errichtung einer Produktionsanlage für Zellulose-Ethanol in Deutschland zu untersuchen“, erklärte Rob Routs, Executive Director Downstream (Oil Products and Chemicals) der Royal Dutch Shell. „Wir konzentrieren uns jetzt als Unternehmen auf solche erneuerbaren Kraftstoffe und Technologien, die unser Kraftstoffgeschäft ergänzen, indem wir unsere vorhandenen Anlagen, die Infrastruktur und unsere Erfahrungen bei der Entwicklung der weltweit innovativsten und fortschrittlichsten Kraftstoffe einbringen. Diese Partnerschaft baut auf unserer beträchtlichen Investition in die Arbeiten bei Iogen auf und ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg, der führende Hersteller von Kraftstofflösungen der nächsten Generation zu werden“, so Routs.

EU und USA wollen Anteil der Biokraftstoffe kräftig ausbauen

Alle Automobilhersteller garantieren laut VW den Einsatz von Zellulose-Ethanol-Gemischen: 10 % (E10) in Nordamerika und 5 % (E5) in Europa. Im Jahr 2003 gab die Europäische Union eine Biokraftstoffrichtlinie heraus und reagierte damit auf die absehbare Verknappung und die weiter steigenden Preise für fossile Brennstoffe. Laut dieser Richtlinie soll der Anteil der Biokraftstoffe bis 2010 bei 5,75 % liegen. Im Rahmen des US Energy Policy Act von 2005 wurde ein landesweiter Standard für erneuerbare Energien (RFS) eingeführt, durch den der Einsatz von Ethanol und Biodiesel bis zum Jahr 2012 verdoppelt werden soll.

11.01.2006   Quelle: VW Volkswagen AG   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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