Energiepolitik: Sharp-Geschäftsführer Deutschland warnt vor neuen Abhängigkeiten

Mit dem „Gas-Krieg“ habe Deutschland einen ersten Vorgeschmack auf eine Energie-Zukunft bekommen, bei der ausschließlich auf fossile Energieträger gesetzt wird, warnt Sharp, der Weltmarktführer bei der Herstellung von Solarmodulen. Während allerorten über das „Problem der Abhängigkeit“ und die Verlängerung von Atomkraftwerkslaufzeiten debattiert werde, liege die Lösung näher als man denkt – in Form der erneuerbaren […]

Mit dem „Gas-Krieg“ habe Deutschland einen ersten Vorgeschmack auf eine Energie-Zukunft bekommen, bei der ausschließlich auf fossile Energieträger gesetzt wird, warnt Sharp, der Weltmarktführer bei der Herstellung von Solarmodulen. Während allerorten über das „Problem der Abhängigkeit“ und die Verlängerung von Atomkraftwerkslaufzeiten debattiert werde, liege die Lösung näher als man denkt – in Form der erneuerbaren Energien.  Konflikte, wie der um die Erdgasversorgung der Ukraine, verursachten hohe wirtschaftliche Schäden und zeigten, wie eine Zukunft aussehen könnte, deren Energieversorgung auf endlichen Rohstoffen basiert. Neben einer zunehmenden Versorgungsunsicherheit sorge diese Entwicklung aber auch für weiter steigende Energiepreise, betont Sharp in einer Pressemitteilung.

Über die Energieversorgung der Zukunft muss heute entschieden werden

„Der hohe Energiebedarf und die immer stärkeren wirtschaftlichen Schäden des Klimawandels machen ein weltweites Umdenken in der Energiepolitik notwendig. Erneuerbare Energien, darunter besonders die Photovoltaik, bieten hier eine vernünftige Alternative mit hohem Entwicklungspotenzial und netzunabhängigen Einsatzmöglichkeiten“, sagt Frank Bolten, Geschäftsführer von Sharp Electronics Germany/Austria. „Ob Gas, Öl oder Uran – wer bei der zukünftigen Energieversorgung noch ernsthaft auf diese endlichen Energieträger setzt, denkt zu kurzfristig und begibt sich wieder in neue Abhängigkeiten und Konflikte. Über die Energieversorgung der Zukunft – und damit meine ich nicht die nächsten vier, sondern mindestens die nächsten 40 Jahre – muss bereits heute entschieden werden“, fordert Bolten.

Erneuerbare haben Kernenergie überholt – 1.000 Terawattstunden Solarstrom im Jahr 2030

Nach Einschätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) könnten im Jahr 2030 erneuerbare Energien mit 7.000 Terawattstunden – davon 1.000 Terawattstunden Solarstrom – mehr als 20 Prozent des weltweiten Energiebedarfs decken, zitiert Sharp. Ein Terawatt entspricht einer Million Megawatt (MW), einer Energiemenge, für deren Produktion etwa 500 Atomkraftwerke (mit einer jeweiligen Leistung von 2.000 MW) benötigt würden. Schon heute sind die heimischen erneuerbaren Energiequellen ein wichtiger Bestandteil der deutschen Energieversorgung. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) verzeichnete im vergangenen Jahr bereits einen Anteil der Erneuerbaren von rund 6,4 Prozent am Endenergieverbrauch, der damit erstmals über dem der Kernenergie (5,7 Prozent) lag. Erneuerbare Energien haben laut BEE in Deutschland Energieimporte im Wert von über 3 Milliarden Euro vermieden. Prognosen der Informationskampagne für Erneuerbare Energien gehen davon aus, dass erneuerbare Energien die Versorgung in Deutschland vollständig und dauerhaft sicherstellen können. 2050 könnten mehr als 50 Prozent des Bedarfs an Strom, Wärme und Kraftstoffen durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Bei der Stromerzeugung wird hierzulande bereits heute ein Anteil von über 10 Prozent erreicht.

Solarstrom-Vorbild Deutschland

„Allein die Sonne liefert mit jährlich 219.000 Billionen Kilowattstunden Energie 2.500 mal mehr, als die gesamte Weltbevölkerung heute verbraucht“, heiß es in der Sharp-Pressemitteilung. In Europa ist Deutschland der größte und erfolgreichste Förderer der Photovoltaik. Gesetzlich garantierte Einspeisevergütungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und vergünstigte Kreditrahmenbedingungen fördern die Nachfrage. „Nur die konsequente Markteinführung und Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien sichert eine nachhaltige und unabhängige Energieversorgung der Zukunft. Das EEG ist und bleibt dafür das kostengünstigste Instrument“, so Bolten.

12.01.2006   Quelle: Sharp Electronics (Europe) GmbH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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