Windenergie 2005: Weltrekord beim Neubau von Windenergieanlagen
Im vergangenen Jahr wurden nach ersten Schätzungen des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) weltweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 10.000 Megawatt neu aufgebaut. Dies entspreche der Kapazität von etwa zehn Großkraftwerken und sei ein neuer Rekord (Vorjahr: + 8.154 MW), so der BWE. Spitzenreiter 2005 sind die USA mit über 2.500 MW. Deutschland kommt voraussichtlich auf 1.500 bis 1.700 MW. Insgesamt steigt damit die weltweit installierte Kapazität auf rund 58.000 MW. Die Anlagen können laut BWE rund 140 Milliarden Kilowattstunden (kWh) produzieren, das entspricht etwa einem Prozent des globalen Strombedarfs.
In den letzten fünf Jahren betrug die durchschnittliche Wachstumsrate der Windenergie laut BWE mehr als 20 Prozent. Aufgrund der steigenden Weltmarktpreise für Brennstoffe und der zunehmenden Bereitschaft der Staaten, wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, rechne die Branche mit einem Anhalten dieser hohen Wachstumsraten. Allein China wolle bis 2020 mindestens 30.000 MW Windkraftkapazität installieren.
In den nächsten 15 Jahren kann die Windkraftkapazität nach Einschätzung des Verbandes weltweit auf 1.250.000 MW steigen und mit rund 3.000 Milliarden kWh etwa zwölf Prozent des bis dahin prognostizierten Strombedarfs decken. Damit würde Windenergie mehr zum globalen Strombedarf beitragen, als heute die Wasserkraft (elf Prozent) oder die Kernenergie (10,5 Prozent).
„Windenergie ist die weltweit am schnellsten wachsende, unerschöpfliche und CO2-freie Energieform“, BWE-Präsident Peter Ahmels. Dies und die technologisch führende Stellung der einheimischen Windindustrie böten hervorragende Export-Chancen für Deutschland. Der Weltmarkt für Windenergieanlagen überschritt 2005 erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro. Die Position der deutschen Windindustrie ist laut Ahmels herausragend: Der Anteil der deutschen Windenergieanlagen-Hersteller und Zulieferer an allen weltweit im Jahr 2004 produzierten Anlagen und Komponenten lag mit 3,15 Milliarden Euro bei über 50 Prozent, wobei sich der deutsche Umsatz 2005 nochmals erhöhen werde. Dem entsprechend werde auch die Zahl rund 60.000 in Deutschland mit der Herstellung und dem Betrieb von Windenergieanlagen Beschäftigten vervielfacht werden können. Vorraussetzung, so Peter Ahmels, sei dafür aber auch ein stabiler Heimatmarkt.
14.01.2006 Quelle: BWE Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH