Hessisches Ingenieurbüro baut Solar-Plus-Haus

16.01.2006 / Archiv /

Im Februar 2006 soll das erste Solar-Plus-Haus in der osthessischen Gemeinde Flieden (Kreis Fulda) bezugsfertig sein. Das Gebäude beruht auf dem Konzept eines 3-Liter-Hauses. Die Fassade ist mit 10 monokristallinen Photovoltaikmodulen und 11 Sonnenkollektoren bestückt, die jährlich 2.690 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom liefern sollen beziehungsweise rund 38 % des Heizwärmebedarfs und rund 90 % des Warmwasserbedarfs decken.

Für einen Vier-Personen-Haushalt errechnete der Diplom-Ingenieur Martin Beyer einen Stromverbrauch von 2.670 kWh: damit erzeugt das Gebäude mehr Elektrizität, als verbraucht wird. „Das Haus lebt von seinen energetischen Gewinnen und ist somit in der Bilanzierung besser gestellt als ein Passivhaus“, betont Beyer.

Unterstützt wird die Solarwärmeanlage durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit vorgeschalteten Erdwärmetauscher Zur weiteren Unterstützung bei der Deckung des Restenergiebedarfs wird ein so genannter Savonius-Rotor zusätzlich für zirka 2.800 kWh Strom sorgen, der die Wärme über eine Heizstab direkt in den Pufferspeicher speist. Somit könne nochmals von einer rund vierzigprozentigen Unterstüzung des Heizung ausgegangen werden, sagt Beyer. Nur noch ein Restwärmebedarf von rund 20 % müsse separat zugeführt werden. Der in das Netz eingespeiste Strom fließt in diese Bilanzierung bislang nicht mit ein, da dieser über das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG vergütet wird.