Neues Forschungsprojekt zur Fortentwicklung des EEG gestartet
Das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien, kurz Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat sich bestens bewährt, so das Bundesumweltministerium: Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch sei bis Ende 2004 auf 9,4 Prozent und ist im Jahr 2005 weiter deutlich gestiegen. Erneuerbare Energien sorgten für die Vermeidung von 70 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und schafften Arbeit für inzwischen 130.000 Beschäftigte. Der große Erfolg des EEG schaffe jedoch neue Herausforderungen für Netzbetreiber und Stromhändler. Das BMU hat deshalb das Forschungsvorhaben „Fortentwicklung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) zur Marktdurchdringung Erneuerbarer Energien im deutschen und europäischen Strommarkt“ gestartet, um genaue Erkenntnisse über Art und Ausmaß dieser Herausforderungen und zu Optimierungsmöglichkeiten zu gewinnen. Dabei geht es beispielsweise um die Regelung des Energiesystems sowie die Optimierung der bestehenden Energie-Infrastruktur zur stärkeren Integration der erneuerbaren Energien.
Stärkere Integration der erneuerbaren Energien in den Strommarkt
Das Vorhaben wird durchgeführt von einem Forschungskonsortium unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung. Besonders soll untersucht werden, wie die zunehmende fluktuierende Einspeisung und die vorhandenen Marktbedingungen aufeinander abgestimmt werden können. Erforscht werden soll in diesem Zusammenhang auch, wie das EEG die erneuerbaren Energien stärker als bislang in den Strommarkt integrieren und wie der bestehende Strommarkt (etwa durch ein Angebots- und Nachfragemanagement) so weiterentwickelt werden kann, dass er stärker auf typische Merkmale erneuerbarer Energien Rücksicht nimmt. In diesem Zusammenhang sollen auch geeignete Mechanismen untersucht werden, die im Rahmen des EEG Anreize für eine bedarfsgerechte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien schaffen.
Perspektive: Europäisches Einspeisegesetz
Darüber hinaus soll das Forschungsvorhaben Vorschläge erarbeiten, wie das EEG besser mit nationalen Förderregelungen anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union für Strom aus erneuerbaren Energien verzahnt werden kann. Als mittelfristige Perspektive soll auch die Möglichkeit eines europäischen Einspeisegesetzes untersucht werden. Mit ersten Ergebnissen ist laut BMU im Laufe des Jahres zu rechnen.
Das Forschungskonsortium setzt sich zusammen aus dem Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung, dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, Thorsten Müller (Universität Würzburg) und der Energy Economics Group der TU Wien.
30.01.2006 Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH