Nevada Solar One: Solarstrom für 40.000 Haushalte

Am 11. Februar 2006 erfolgte in Boulder City im US-Bundesstaat Nevada der erste Spatenstich für das Solarkraftwerk „Nevada Solar One“. Es ist das erste solarthermische Kraftwerk, das seit 15 Jahren errichtet wird. Bauherrin ist die amerikanische Projektgesellschaft Solargenix Energy. 19.300 Solar-Receiver des Technologiekonzerns Schott werden das Herzstück des 64-Megawatt-Kraftwerkes bilden. „Nevada Solar One“ soll im Juni […]

Am 11. Februar 2006 erfolgte in Boulder City im US-Bundesstaat Nevada der erste Spatenstich für das Solarkraftwerk „Nevada Solar One“. Es ist das erste solarthermische Kraftwerk, das seit 15 Jahren errichtet wird. Bauherrin ist die amerikanische Projektgesellschaft Solargenix Energy. 19.300 Solar-Receiver des Technologiekonzerns Schott werden das Herzstück des 64-Megawatt-Kraftwerkes bilden.
 
„Nevada Solar One“ soll im Juni 2007 an das Netz gehen und dann 40.000 Haushalte mit Strom versorgen. Durch die Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung in „Nevada Solar One“ anstelle von fossilen Energieträgern würden klimaschädliche Treibhausgase in einer Größenordnung vermieden, die dem Schadstoffausstoß von einer Million Autos entspricht, so die SCHOTT AG in einer Pressemitteilung.

Parabolisch gewölbte Spiegel bündeln das Sonnenlicht

„Mit dem Auftrag für das Kraftwerk in Nevada haben wir uns als weltweiter Technologie- und Marktführer bei Solar-Receivern etabliert. Wir freuen uns, dass wir eine Schlüsselkomponente für diese zukunftsweisende Technologie zur klimafreundlichen Stromerzeugung beisteuern können“, sagte Dr. Udo Ungeheuer, Vorsitzender des Vorstandes der Schott AG, anlässlich der Grundsteinlegung. Solarthermische Kraftwerke nutzen die Sonnenenergie zur Erzeugung von Wärme, die dann in Strom umgewandelt wird. Parabolrinnenkraftwerke wie „Nevada Solar One“ bestehen aus einem riesigen Feld parabolisch gewölbter Spiegel, die das Sonnenlicht auf Absorberrohre (Receiver) bündeln, die sich in der Brennlinie befinden. In den speziell beschichteten Receivern wird die konzentrierte Sonnenstrahlung in Wärme umgesetzt und an ein zirkulierendes extrem hitzebeständiges Spezialöl abgegeben. Dieses Öl erhitzt sich dadurch auf bis zu 400 Grad Celsius, wird dann zum zentralen Kraftwerksblock gepumpt, durchfließt mehrere Wärmetauscher und erzeugt so – wie in konventionellen Kraftwerken – den nötigen Dampf für den Antrieb von Turbinen zur Stromerzeugung.

Erstes neues Parabolrinnenkraftwerk seit 15 Jahren

„Nevada Solar One“ ist das erste neue Parabolrinnenkraftwerk seit 15 Jahren. Bisher produzieren neun solcher Kraftwerke in der Mojave-Wüste in Kalifornien Solarstrom mit einer Gesamtleistung von 354 Megawatt. Bereits für die Receiver dieser Kraftwerke lieferte Schott hochwertige Spezialglasröhren. 2004 entwickelte Schott dann einen eigenen Hochleistungs-Receiver mit deutlich verbesserter Qualität, der nun in Nevada zum Einsatz kommen wird. Derzeit baut Schott die industrielle Serienfertigung für Receiver am Standort Mitterteich in Bayern auf, wo es das Know-how als einer der weltweit führenden Hersteller von Spezialglasröhren nutzen kann.

Projekte im Südwesten der USA, in Spanien und anderen Sonnengürtelregionen geplant

Parabolrinnenkraftwerke bieten mit ihrem hohen Wirkungsgrad und den niedrigsten Stromentstehungskosten unter den Solartechnologien das Potenzial, in Regionen um den Sonnengürtel der Erde schon mittelfristig Strom zu Kosten zu produzieren, die mit denen fossiler Kraftwerke vergleichbar sind. Die Realisierung des Kraftwerks in Nevada gilt in Fachkreisen als Initialzündung für den weltweiten Durchbruch der solarthermischen Energieerzeugung. Weitere Projekte im Südwesten der USA, in Spanien und anderen Sonnengürtelregionen sind in Planung. In der Nähe von Granada am Fuß der Sierra Nevada in Andalusien soll demnächst das erste kommerziell betriebene solarthermische Kraftwerk Europas entstehen. Auch dort werden Receiver von Schott zum Einsatz kommen. „AndaSol I“ soll mit einer Leistung von 50 MW den privaten Strombedarf von mehr als 50.000 Haushalten beziehungsweise mehr als 150.000 Menschen decken.

13.02.2006   Quelle: SCHOTT AG   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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