Solares Bauen für die Landwirtschaft: Eine Halle, die der Sonne folgt

Die Firma Eggert Stahlbau – Maschinenbau in der schwäbischen Gemeinde Oberstadion und die Solarbau Chiemgau GmbH (Feichten an der Alz) bauen eine landwirtschaftliche Mehrzweckhalle, die dem Lauf der Sonne nachgeführt wird. Die Solarmodule auf dem Dach der drehbaren Halle stünden so immer optimal in der Sonne und erzeugten 30 % mehr Strom als Solarmodule, die […]

Die Firma Eggert Stahlbau – Maschinenbau in der schwäbischen Gemeinde Oberstadion und die Solarbau Chiemgau GmbH (Feichten an der Alz) bauen eine landwirtschaftliche Mehrzweckhalle, die dem Lauf der Sonne nachgeführt wird. Die Solarmodule auf dem Dach der drehbaren Halle stünden so immer optimal in der Sonne und erzeugten 30 % mehr Strom als Solarmodule, die auf einem festen Dach montiert sind, berichten die Unternehmen in einer Pressemitteilung. Das von Eggert Stahlbau entwickelte Konzept „Solarus“ sei eine Weltneuheit und zum Patent angemeldet. Auf dem 210 Quadratmeter großen Dach können laut Solarbau Chiemgau Solarzellen mit einer Spitzenleistung von 30 Kilowatt (kWp) installiert werden.
 
Durch die stets optimale Ausrichtung zur Sonne soll die Solarstromanlage so viel Strom wie eine fest stehende 40 kWp-Anlage produzieren. Das für diese Solarzellen-Leistung gesparte Geld, decke auf jeden Fall die Mehrkosten für die Halle, betont das Unternehmen.

Einspeisevergütung für Gebäude; Solar-Gewinn durch Nachführung

Der Clou sei, dass die Halle im Sinne des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) als Gebäude zähle und der Landwirt zusätzlich eine höhere Einspeisevergütung für Solarstrom erhalte, auch wenn die Halle auf einem Feld oder im Garten stehe. Die Halle finanziere sich durch den höheren Stromertrag und die höher Einspeisevergütung quasi von selbst, verspricht die Solarbau Chiemgau GmbH. Die Lager- oder Stallfläche von 70 bis 100 Quadratmetern sei ein „angenehmer Nebeneffekt“.

Der Kern der Halle ist eine drehbare Stahlkonstruktion, die auf einem Laufring beweglich und doch fest auf dem Boden verankert sei. Auch bei Wind und Wetter funktioniere dies zuverlässig. Komme starker Wind auf, lasse sich die Anlage von ihm in die Richtung des geringsten Luftwiderstandes drehen. So werde verhindert, dass sie ausgehoben wird. Eine spezielle Vorrichtung an den acht Auflagepunkten sorge außerdem dafür, dass auch Schnee und Eis die Nachführung der Solarus-Halle nicht beeinträchtigen. Die Solar-Halle werde durch eine einfache Steuerung, die auf Jahre hinaus programmiert ist, von morgens bis abends optimal in die Sonne gedreht. Schwäbische Maschinenbaukunst bei der Entwicklung und dem Bau des Drehkranzes sowie die Fertigung der Solar-Halle in heimischen Zimmereien garantierten eine lange Lebensdauer, hohe Zuverlässigkeit und minimalen Wartungsaufwand. Damit die Halle effektiv genutzt werden kann, lasse sich das Tor bei Bedarf per Knopfdruck an die vorgesehene Einfahrt fahren. Danach fahre die Halle wieder in die ideale Position zur Sonne.

Laut Solarbau Chiemgau GmbH sind bereits mehrere dieser Hallen im Einsatz und können als zusätzliche Lagerfläche, Maschinenhalle, Güllegrubenabdeckung oder Freilandstall genutzt werden. Solarus biete dem Bauherren 25 % höhere Einspeisevergütung im Vergleich zu Freilandanlagen, 35 % höheren Solarertrag (im Vergleich zu feststehenden Anlagen) und 70 bis 100 m2 Nutzfläche. Die gesamte Anlage einschließlich des Nutzgebäudes werfe über den gesamten Zeitraum betrachtet 6 % bis 10 % Rendite ab, heißt es in der Pressemitteilung der Solarbau Chiemgau GmbH.

20.02.2006   Quelle: Solarbau Chiemgau GmbH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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