Zehn Jahre BdE-Solarschulen: eine Erfolgsgeschichte geht weiter

Seit dem 1. Januar 2006 koordiniert der Landesverband Berlin Brandenburg der Deutschen Gesellschaft für Sonnenergie e.V. (DGS) die Solarschulen an Stelle des Bundes der Energieverbraucher (BdE). Die Solarschulkurse werden 2006 bundesweit mit einheitlichem Lehrplan und parallelen Prüfungsterminen an fünf Standorten angeboten: artefact Glücksburg, Energie- und Umweltzentrum Springe-Eldagsen, DGS Berlin, Berufsschule Unna/Werne und BFW Heidelberg. Mit einem […]

Seit dem 1. Januar 2006 koordiniert der Landesverband Berlin Brandenburg der Deutschen Gesellschaft für Sonnenergie e.V. (DGS) die Solarschulen an Stelle des Bundes der Energieverbraucher (BdE). Die Solarschulkurse werden 2006 bundesweit mit einheitlichem Lehrplan und parallelen Prüfungsterminen an fünf Standorten angeboten: artefact Glücksburg, Energie- und Umweltzentrum Springe-Eldagsen, DGS Berlin, Berufsschule Unna/Werne und BFW Heidelberg.
 
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kommentiert Aribert Peters, vor zehn Jahren einer der Solarschulväter: „Die verwendeten Solarschul-Ausbildungsmaterialien wie der DGS-Leitfaden und die Koordination sind bei der DGS Berlin, einer Solarschule der ersten Stunde, in besten Händen. Dadurch haben wir beim BdE etwas mehr Luft für andere Aufgaben.“

Große Nachfrage nach Solar-Know-how

Als sich im Herbst 1995 ein kleiner Kreis von Aktiven im Bund der Energieverbraucher entschloss, bundesweit in die Ausbildung von Solarberatern einzusteigen, galt die Thematik noch als Spielwiese für Idealisten und Bastler. Seitdem wurden mehr als 5.000 Teilnehmer an zehn Solarschul-Standorten ausgebildet, berichtet die DGS in einer Pressemitteilung. Solarenergie gehöre mittlerweile zur Grundausbildung vieler technischer Berufe. Doch die Nachfrage nach dem Know-how der Solarschulen, gerade durch Quereinsteiger, bleibe groß.

Crash-Kurs zur Solarberaterin und zum Solarfachberater

Ziel der Solarschulen war unter anderem, die Ausbildung produktneutral und mit weiterentwickelten Materialien zu standardisieren und zu verbessern. Hauptgrund für die Ausbildungsoffensive sei jedoch das Informationsniveau der Öffentlichkeit gewesen: „99% der Bevölkerung kennen nicht einmal den Unterschied zwischen Sonnenwärme und Solarstrom“ konstatierte Theo Graff, einer der Initiatoren. Aufklärungsbedarf habe in allen Berufen bestanden. Aus diesem Grund war und ist die Teilnahme für Jeden und Jede möglich: ob Physiklehrer oder Architekt, Elektromeister oder Schornsteinfeger: gewerkeübergreifend sollten sich möglichst viele Planer, Bauhandwerker, Energieberater oder Ausbilder qualifizieren und das erlangte Know-how weitergeben können. Zweiunddreißig intensive Unterrichtsstunden zu physikalischen und technischen Grundlagen, Anlagenauslegung, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Marketingwissen, dazu Praxis und Sicherheitsstandards hätten es jedoch in sich, so dass längst nicht jeder auch noch zur Prüfung antreten möge: erst nach bestandener Prüfung erhalte man den Titel SolarberaterIn oder SolarfachberaterIn, abhängig von der beruflichen Vorerfahrung, denn mehrjährige Praxis könne und solle der Crash-Kurs nicht ersetzen.

5.000 Solarfachberater für intensive weite Verbreitung der Solarenergie

Ergänzend zum Kurs Solarthermie gesellte sich ab 1997 die Ausbildung in Photovoltaik dazu. Früher skeptische Innungsmeister für Sanitar-Heizung-Klima ebenso wie für das Elektro Handwerk seien mittlerweile eifrig dabei, über Handwerkskammern und Berufsschulen die bestehenden Ausbildungsdefizite ihrer Gewerke aufzuholen und griffen dabei immer wieder auf geprüfte Solarschul-Absolventen zurück. „Fünftausend Solarfachberater tragen allenthalben dazu bei, dass die Solarenergie weiter verbreitet wird, bei ausführenden Betrieben ebenso wie in der Kommunalpolitik und der Bauwirtschaft. So planen frühere TeilnehmerInnen heute bei Stadtwerken 'Solar lokal“'-Aktivitäten, andere beraten Landwirte oder gründen Unternehmen“, berichtet Werner Kiwitt von Deutschlands nördlichster Solarschule in Glücksburg/Ostsee. „So wie das deutsche EEG über die große Akzeptanz in der Bevölkerung zum Erfolg führte und nun international kopiert wird, hatten wir in unseren Solarschul-Kursen bereits TeilnehmerInnen aus Spanien, Nicaragua und Sri Lanka. Das sind nachhaltige Initialzündungen, nicht zuletzt zurückgehend auf die Initiative des BdE“, sagt Kiwitt.

Ein 32stündiger Kurs kostet € 395,- zuzüglich Unterrichtsordner. Alle Termine unter www.dgs-berlin.de „Solarschulen DGS Solar(fachberaterIn) PV/ST“

21.02.2006   Quelle: SolarSchule Berlin; DGS LV Berlin Brandenburg e.V.   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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