EUROSOLAR startet Anzeigenkampagne „Erneuerbare Energien statt Atomenergie“

„Ob Gasstreit oder Klimaschutz – wenn es um die Laufzeiten deutscher Atomkraftwerke geht, sind den AKW-Betreibern viele Mittel recht, um 20 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl von den Risiken und volkswirtschaftlichen Belastungen der Atomenergie abzulenken.“ So kündigt die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien (EUROSOLAR) ihre neue Anzeigenkampagne an. Unter dem Motto „Erneuerbare Energien statt […]

„Ob Gasstreit oder Klimaschutz – wenn es um die Laufzeiten deutscher Atomkraftwerke geht, sind den AKW-Betreibern viele Mittel recht, um 20 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl von den Risiken und volkswirtschaftlichen Belastungen der Atomenergie abzulenken.“ So kündigt die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien (EUROSOLAR) ihre neue Anzeigenkampagne an. Unter dem Motto „Erneuerbare Energien statt Atomkraft“ will EUROSOLAR in führenden Tageszeitungen erneut deutlich machen, dass erneuerbare Energien die weitere Nutzung der Atomenergie überflüssig machen.
 
Die Anzeigenserie beginnt in der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 23.02.2006

„Die Erschöpfung der flüssigen Erdöl- und der Erdgasreserven naht, die Preise steigen und internationale Konflikte um die Restreserven nehmen zu. Die Klimaveränderungen wegen fossiler Energieemissionen nehmen dramatische Ausmaße an. Die umfassende Umstellung auf Erneuerbare Energien ist überfällig, verbunden mit einer konsequenten Minderung der Verbrauchsmengen durch konsequente Effizienzsteigerungen in der Energieumwandlung und -nutzung“, heißt es in dem EUROSOLAR- Aufruf.

Gegen ein „come-back“ der Atomenergie

Dennoch mehrten sich die Rufe nach einem „come-back“ der Atomenergie trotz der Schreckenserfahrung der Atomreaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26.04.1986, an deren Folgen bis heute 70000 Menschen starben. Deutsche Stromkonzerne und zahlreiche Politiker forderten die „Laufzeitverlängerung“ der deutschen Atomkraftwerke. Diese Forderung klinge auf den ersten Blick harmlos. Doch dahinter stehe die Absicht, die 2001 gesetzlich beschlossene und phasenweise zu vollziehende Beendigung der Atomenergienutzung aufzukündigen. Die neue weltweite Pro-Atomkampagne lenke von den vielfältigen atomaren Risiken ab und versuche, wirtschaftliche Existenzängste zu wecken, kritisiert EUROSOLAR. „Heute wird die Laufzeitverlängerung erwartet, morgen neue Atomkraftwerke“, heißt es in den Anzeigen.

Politik zur breiten Nutzung erneuerbarer Energien konsequent fortsetzen

EUROSOLAR und die Unterzeichner des Aufrufs fordern den Bundestag und die Bundesregierung unter anderem auf, die eingeleitete Politik zur breiten Nutzung erneuerbarer Energien konsequent fortzusetzen und weiter auszubauen, besonders durch die Förderung und den Einsatz von Stromspeichertechnologien und den Abbau von administrativen Hindernissen,– konsequenter Initiativen für den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und für die Nutzung stromsparender Geräte. Die immer noch vorhandenen steuerlichen und rechtlichen Privilegien der Atomenergie sollen aufgekündigt und auf europäischer und internationaler Ebene allen Ansätzen eines „come-Back“ der Atomenergie entgegengetreten werden.

Konsequente Politik für die Erneuerbaren

Als Schritte in diese Richtung nennt EUROSOLAR die Gründung einer Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien – als Gegengewicht zur Internationalen Atomenergie-Agentur – deren Umsetzung Teil des Koalitionsvertrags sei. Weiter soll die durch den EURATOM-Vertrag privilegierte Sonderstellung der Atomenergie in der EU beendet werden und die Atomkraftwerksbetreiber sollen gesetzlich verpflichtet werden, ihre steuerfreien Rückstellungen festverzinslich anzulegen und ausschließlich für die atomare Entsorgung aktivieren zu dürfen. Die Haushaltsmittel für die atomare Entsorgung und die Kernfusion seien auf die Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien umzuwidmen, besonders für die Entwicklung der Energiespeichertechniken. „Nur Erneuerbare Energien können eine unabhängige und dauerhafte, emissionsfreie und sichere Energieversorgung gewährleisten. Erneuerbare Energien statt Atomenergie: Das ist die Perspektive für das postfossile Zeitalter“, endet der Aufruf.

23.02.2006   Quelle: EUROSOLAR   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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