Windenergie: „Kraftstofffreie Lösung“ für Europas Energiekrise

„Wind. Power without Fuel“ (Wind. Energie ohne Kraftstoff) lautet der Slogan und Kernsatz des Reports, den der europäische Windenergieverband (European Wind Energy Association; EWEA) am 23.02.2006 veröffentlicht hat unter dem Titel „Europe’s energy crisis: the No Fuel Solution“. Der Bericht ist Teil einer größeren Werbekampagne für diese umweltfreundliche Energieerzeugungsform. Er zeigt auf, wie über ein […]

„Wind. Power without Fuel“ (Wind. Energie ohne Kraftstoff) lautet der Slogan und Kernsatz des Reports, den der europäische Windenergieverband (European Wind Energy Association; EWEA) am 23.02.2006 veröffentlicht hat unter dem Titel „Europe’s energy crisis: the No Fuel Solution“. Der Bericht ist Teil einer größeren Werbekampagne für diese umweltfreundliche Energieerzeugungsform. Er zeigt auf, wie über ein Fünftel des europäischen Energiebedarfs mit Wind gedeckt werden kann.
 
Er stellt auch heraus, wie die ökonomischen Risiken schwankender und unsicherer Kraftstoffpreise beseitigt werden können und liefert eine regionale und praxistaugliche Lösung für die aktuelle europäische Energiekrise. Die EWEA präsentierte auch ganzseitige Anzeigen in den Zeitschriften „The Economist“ und „European Voice“ vor, die zwei Tage dem Treffen der globalen Windenergiewirtschaft zu ihrer Jahreskonferenz in Athen erschienen, zu dem 2.000 Teilnehmer erwartet werden.

Kraftwerke bauen, die keinen Brennstoff brauchen

„Europa begibt sich zunehmend in die Abhängigkeit von importiertem Öl und Erdgas. Die Reserven werden knapper und die Preise steigen, die Energiequellen werden brisanter und die Nachfrage steigt“, meint Arthouros Zervos, Präsident der EWEA. „Windenergie eliminiert praktisch all diese mit herkömmlichen Kraftstoffen verbundenen Risiken, da sie die Energie ganz ohne Kraftstoffe bereitstellt – das heißt doch, keine geopolitischen Risiken, keine Energieimporte und -abhängigkeiten, keine Kosten- und Preisrisiken. Europa hat ein größer werdendes Problem mit der Kraftstoffversorgung, da ist es doch vollkommen sinnvoll, Kraftwerke zu bauen, die überhaupt keinen Brennstoff brauchen“, so Zervos weiter.

2030 könnten 90.000 Turbinen in Europa 23 % des Energiebedarfs decken

Die Anzeigen und der Report beschreiben ausführlich die Hauptmerkmale der „Power without Fuel“. In dem Schriftstück werde gezeigt, dass die 11-fache Elektrizitätsmenge erreichen könnte, ohne die Zahl der in Europa vorhandenen Windturbinen zu verdoppeln – und so ein Fünftel des für 2030 vorhergesagten Energiebedarfs decken könnte, wobei sogar von einem Anstieg des Bedarfs um 50 % ausgegangen werde. In ganz Europa decken laut EWEA 47.000 bis zum Ende des Jahres 2005 aufgestellte Windturbinen 2,8 % des Energiebedarfs. Bis 2030 könnten 90.000 Turbinen 23 % des Energiebedarfs befriedigen, so der Verband. „In der aktuellen Energiekrise wird oft übersehen, dass Europa bereits heute Windenergieweltmeister ist und dass wir reichlich Wind haben – Wir haben genug Wind, um den ganzen Kontinent mit Elektrizität zu versorgen, der Wind wird uns nie ausgehen“, erläuterte Zervos.

Windenergieproduktion in der Größenordnung von Kohle, Erdgas und Atomenergie möglich

Anders als herkömmliche Brennstoffe, sei die Windenergie eine massive, regionale und permanent verfügbare Energiequelle, betont die EWEA. Windkraftwerke könnten schneller gebaut werden und schneller Elektrizität
liefern als herkömmliche Elektrizitätsquellen. Die Technologie habe bis zum heutigen Tag enorme Fortschritte gemacht: Eine einzelne Turbine erzeugt laut EWEA heute pro Jahr 180 Mal mehr Energie als die vor 20 Jahren gebauten Modelle. „Windtechnologie ist heute keine Nischenlösung mehr. Damit ist ein Beitrag zur europäischen Energiegewinnung möglich, der durchaus in der Größenordnung von Kohle, Erdgas und Atomenergie liegt“, so Zervos.

Einen Überblick des Reports bietet die EWEA auf den Internetseiten http://no-fuel.org.

24.02.2006   Quelle: EWEA   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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