WindEnergy-Studie 2006 prognostiziert deutliches Wachstum des globalen Windmarktes

Die internationale Windenergiebranche erwartet in den nächsten Jahren ein deutliches weiteres Wachstum: Bis zum Jahr 2014 sollen weltweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 210.000 Megawatt (MW) installiert sein, berichtet die internationale Messe WindEnergy in einer Pressemitteilung. Derzeit seien Anlagen mit zusammen 59.000 MW (59 Gigawatt) am Netz. Der bis 2014 vorhergesagte Zuwachs betrage […]

Die internationale Windenergiebranche erwartet in den nächsten Jahren ein deutliches weiteres Wachstum: Bis zum Jahr 2014 sollen weltweit Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 210.000 Megawatt (MW) installiert sein, berichtet die internationale Messe WindEnergy in einer Pressemitteilung. Derzeit seien Anlagen mit zusammen 59.000 MW (59 Gigawatt) am Netz. Der bis 2014 vorhergesagte Zuwachs betrage somit 151 GW.  Die Ergebnisse der WindEnergy-Studie 2006, wurden von der Messe Hamburg im Vorfeld der internationalen Leitmesse WindEnergy – International Trade Fair am 07.03. 2006 in Hamburg präsentiert. Das Deutsche Windenergie Institut (DEWI) hat dazu im Auftrag der Messe Hamburg in der Windenergie international tätige Firmen zu ihrer Markteinschätzung befragt und damit die zweite WindEnergy-Studie aus dem Jahr 2004 fortgeschrieben. Die internationale Leitmesse findet statt vom 16. bis 19. Mai 2006 in Hamburg, mehr als 400 Aussteller aus aller Welt werden erwartet.

Installierte Leistung soll von heute rund 60 GW bis 2014 auf 210 GW steigen

Der internationale Windenergiemarkt, der 2005 in Europa um 16 Prozent, außerhalb Europas sogar um 73 Prozent wuchs, wird nach der Prognose der Befragten weiter boomen: Demnach sollen im Jahr 2010 in Europa rund 77GW installiert sein, 2014 sogar rund 111 GW. „Nach den Prognosen der WindEnergy-Studie ist die Windenergie auf dem besten Wege, eine wichtige Hauptenergiequelle für Europa zu werden“, so Christian Kjaer, Geschäftsführer des Europäischen Windenergieverbands (EWEA). „Die einzige Möglichkeit für Europa, eine wirklich eigenständige, nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung sicherzustellen, die auch das Problem Klimaänderung berücksichtigt, liegt im umfangreichen Einsatz von erneuerbaren Energien in Verbindung mit Effizienzsteigerung. Die Windenergie ist ein Eckpfeiler dieser Politik“, betont Kjaer. Schaue man auf den gesamten Weltmarkt, werde sich nach der WindEnergy-Studie die insgesamt installierte Leistung von heute rund 60 GW bis 2014 auf 210 GW vervielfachen. Als die wichtigsten Zukunftsmärkte nannten die befragten Unternehmen Deutschland, Frankreich, Spanien und die USA.

Offshore-Windkraft in Deutschland verzögert sich

In Deutschland wird der Onshore-Markt laut WindEnergy-Studie weiter wachsen, der Offshore-Sektor verzögere sich. Unter der Annahme, dass die heutigen insgesamt positiven politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erzeugung von Windstrom nicht grundlegend geändert werden, ergäben sich für Deutschland bis zum Jahr 2010 rund 23.700 MW installierte Leistung an Land und 1.300 MW auf See (zum Vergleich: derzeit 18.428 MW Onshore und 0 MW Offshore). Für 2014 lauten die Werte 25.200 MW an Land und 5.600 MW in der Nord- und Ostsee.

Bis 2030 könnten rund 30 Prozent des deutschen Stroms aus Windkraft stammen

Das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2010 auf See insgesamt 2.000 bis 3.000 MW an installierter Windparkleistung zu erreichen, wird nach dieser Prognose nicht mehr realisiert werden können. Grund hierfür ist der um mindestens zwei Jahre auf 2008 verschobene Beginn der Offshore-Installationen. Der Ausbau in Deutschland an Land liegt dagegen nach der neuen Umfrage mittelfristig etwa 8 Prozent bis 9 Prozent höher als vor zwei Jahren prognostiziert. Blickt man bis ins Jahr 2030, könnten sogar Windenergieanlagen mit rund 58.000 MW Leistung in Deutschland am Netz sein (Onshore und Offshore), womit sich rund 30 Prozent des deutschen Strombedarfs decken ließen.

Volle Auftragsbücher bei deutschen Herstellern

„Aufgrund des stark expandierenden Weltmarktes sind die Auftragsbücher bei den deutschen Herstellern und Zulieferunternehmen voll“, sagte Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA – Power Systems. „Wenn man bedenkt, dass in 2005 knapp die Hälfte des weltweiten Marktvolumens von über 12 Milliarden Euro von der deutschen Windindustrie erwirtschaftet wurde, hat die Branche bei der zukünftigen prognostizierten Marktentwicklung hervorragende Aussichten“, so Herdan weiter.

Fachmesse vom 16. bis 19. Mai 2006

Die WindEnergy – International Trade Fair wird vom 16. bis 19. Mai 2006 (täglich 10 bis 18 Uhr) in den ersten drei fertig gestellten Hallen der Neuen Messe Hamburg veranstaltet. Die ganz auf diesen aufstrebenden Wirtschaftszweig spezialisierte Fachmesse bietet Herstellern und Zulieferern von Windenergieanlagen, Planern, Finanzierungsinstituten, Mess- und Zertifizierungsstellen sowie Fachleuten aus Forschung und Entwicklung ein Forum zum weiteren Ausbau dieses Zukunftsmarktes. Offizielle internationale Partner der WindEnergy sind die EWEA, der VDMA und das DEWI. Vattenfall Europe ist Hauptsponsor. Darüber hinaus unterstützen weitere internationale Windenergieverbände in China (CREIA), Japan (JWPA), Indien (InWEA und IWTMA), USA (AWEA), Kanada (CanWEA) und Großbritannien (BWEA) die Leitmesse, die damit die bedeutendsten Exportmärkte weltweit abdeckt. Darüber hinaus kann die WindEnergy 2006 auf das Know-how ihres international besetzten Messebeirats zurückgreifen. Weitere Information unter www.windenergy.de

13.03.2006   Quelle: WindEnergy   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen